Tag 4 nach der Trennung

Ich schalte den Blog doch nicht auf Anonym, habe aber die schwersten Bedenken, weil ich die Vermutung habe, dass mein Ex-Freund hier mitliest.

Ich habe relativ gut geschlafen. In der Früh, Aufstehen, Frühstücken, die neue Kaffeemaschine gleich wieder testen (super freue mich so), die Wohnung gleich aufräumen (diese Disziplin verdanke ich dem Ex-Freund).
Dann sitze ich in der sauber aufgeräumten Wohnung mit Kaffee am Computer. Er fehlt mir, aber das Leben geht weiter und es ist nicht mehr das Schlimmste, dass er nicht mehr da ist.

Mit Christian bin ich jeden Tag spazieren gegangen, habe mich bewegt, bin ständig in Bewegung gewesen. Das möchte ich beibehalten.
Das Wetter ist am Vormittag noch gut, es regnet noch nicht. Ein Spaziergang ist jetzt das Optimale. Also packe ich mich zusammen.

Ich finde einen Weg in den Wald, war noch nie dort, kurze Bedenken ob ich auch wieder zurück finde, beim Zurückgehen begegnet mir ein Mountenbiker, ich bin vermutlich auf dem richtigen Weg. Der weiche Boden tut meinen Kniegelenken gut.
Zu Hause dann noch 30 Minuten auf dem Heimtrainer geradelt. Beim Radfahren bin ich schwach geworden, da habe ich dringenden Aufholungsbedarf.

Die Fotos sind sehr bleich hier, auf dem Handy nicht, komisch.

Den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sehen:-)

Da ist er, der Wegweiser:-)

Dann habe ich meinen Wochenendeinkauf getätigt.

Abgesehen davon, dass mir der Appetit noch immer vergangen ist, habe ich Lust, mich wieder gut und gesund zu ernähren.
Persönlich freut mich der grüne Häuptelsalat am meisten, weil den hat mir gestern die Lieblingswirtin vom Stadtcafe mit ganz lieben Worten mitgegeben.

Zu Mittags gab es dann den Salat mit einer Dose Fisch und dann Joghurt. Ich würg's noch runter das Essen, aber was muss dass muss;-)

Eine Bekannte hat mir ganz liebevoll geschrieben. Sie hat ihrem Mann erzählt, dass es mir nicht gutgeht. Sein Kommentar war: "Ja so is er der Huber*, des is vorbei". Den Nachsatz schreibe ich nicht auf, weil ich Bednken habe, dass der Ex mitliest und dann zu dem Freund hinfährt. Hae ich schon erlebt mit ihm.
Wir haben noch telefoniert und sie meinte, ihr Mann muss schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht haben, er will aber nicht erzählen welche. Die beiden kennen sich gut von früher.
Ich kann jederzeit zu ihnen kommen, auch unter der Woche. Am Abend ist sie immer zu Hause.

Um Vier Uhr besuche ich eine Freundin. Wir sprechen wenig über den Ex, andere Themen sind bewusst wichtiger. Diese Freundin hat sich eh mein ganzes Geheule und die Telefonate,.. angehört und ist mir immer zur Seite gestanden. Heute geht es ihr körperlich nicht gut, umso wichtiger ist es, dass wir auch über andere Themen sprechen und wir hatten sogar Spaß.

Am Abend um so 20 Uhr habe ich meinen Großonkel besucht. Ich bin zum Essen bei ihm eingeladen. Wir kochen Spaghetti mit Soße. Er ist 80. Noch letzten Sommer sind wir gemeinsam am Abend fortgegangen, haben einen Ziager durch die 3 Lokale im Dorf gemacht. Er kennt natürlich alle Leute, weiß über jeden Bescheid. lach.
"Wie geht es dir Barbara?" "Nicht so gut, weil ich seit Mittwoch nicht mehr mit dem Christian beisammen bin."
"Ja, ich habe es dir eh gesagt, der Christian ist ein Ich-Mensch. Es gilt nur das, was er sagt, alles andere wertet er ab. Er ist aufbrausend, geht gleich in die Luft, wenn einer eine andere Meinung hat. Nach ihm muss es gehen. Der hat sich nicht unter Kontrolle. Viel heiße Luft und wenig dahinter."
Er meint noch, im Dorf ist niemand der zu mir passt, sieh dich im Internet um, gibt es auf der Arbeit jemanden.

Es ist nicht so, dass mir das Neu ist, was das soziale Umfeld von ihm hält. Und trotzdem habe ich auch andere Seiten von ihm kennen gelernt.
Wenn ich eine Liste machen sollte mit Pro und Kontra wäre die Kontra Seite länger.
Er war jetzt der Ehrliche und hat die Beziehung beendet. Ich kann froh sein darüber. So schlecht es mir auch geht.

Um 22 Uhr bin ich zu Hause.
Ich stelle fest, dass mein soziales Netz funktioniert und mich hält.