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Montag, 29. August 2016

Aus dem Tritt

Ich wechsle gerade die Bank und war heute eineinhalb Stunden in der Filiale um Informiert zu werden, dann Formular zu unterschreiben, dass ich informiert wurde, dann Formulare unterschreiben, dass ich ein Konto bei der Bank eröffne, dass ich einen Überziehungsrahmen für das Konto bekomme, dass ich meine alte Visa Card zurückgebe und eine neue beantrage, das ich eine neue Bankomatkarte bekomme, dass ich einen Rahmen zum Ausschöpfen der Visa Karte bekomme, .... ein Wahnsinn. Ich war nachher fertig.

Dann musste ich noch zu einer anderen Bank denn ..... gestern habe ich am Bankomat das Geld herauszunehmen vergessen! Zum Glück haben sie dort Kameras und der Mensch, der meine 400 Euro mitnahm wurde heute Vormittag von der Bank ausgeforscht. War ich froh. Ich habe einen Herd damit zu bezahlen und der Verlust der 400.- wäre eine kleine Katastrophe für mich gewesen.
Ich weiß nicht ob ich misch arschig verhalten habe, denn wie ich das Geld von der Bank abhole meinten die Schalterfrauen, dass es in so einem Fall üblich ist einen Finderlohn von 10 % zu zahlen. Auf freiwilliger Basis. Und ich habe das abgelehnt. Es war einfach nicht stimmig für mich und ich wollte nicht auf die 40 Euro verzichten.
Jetzt fällt mir ein, dass der Mensch, der mein Geld mitnahm es damit auch in Sicherheit brachte und die Mühe hatte es wieder auf die Bank zu bringen. Ich glaub, ich werde in den nächsten Tagen hinfahren und die 40 Euro abgeben.

Jetzt liege ich mit einer Wärmflasche für die total kalten Zehen da und habe mir das Öfchen eingeschaltet, weil ich friere und das bei 25 Grad.
Die Schleimhäute in der Nase tun mir weh und ich bemitleide mich. Dann tröste ich mich wieder, und meine zu mir, wennst krank wirst ist es auch egal, es geht wieder vorbei und machen kannst du eh nichts dagegen.

So schnell kann es gehen, und ein guter Tag wird anstrengend.









Sonntag, 28. August 2016

Von dem Bauern seine Hühner


Die Eier von glücklichen Hühnern.
Der Lackenbauer hat seine Lacke zugeschüttet und darauf einen Freilaufplatz für seine Hühner eingerichtet. Mit einer Photovoltaikanlage. Für was er die braucht weiß ich nicht, weil ich noch nicht bei ihm im Hühnerwagen war.
Obwohl ich ihn oft auf der Treppe bei seinen Hühnern sitzen sehe.
Ein lustiger Mann, der mich immer verschmitzt angrinst, wenn ich im Auto bei ihm und den Hühnern vorbeifahre. Ich lächle ihn auch an.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich stehen bleiben und ihn kennenlernen könnte.
Ich mag Hühner und ich mag diesen Hühnerplatz.
Keine der Hühner verirrt sich auf den befahrenen Weg. Sie picken höchstens am Strassenrand. Zaun gibt es keinen. Magic.



Foto: Ganga


Bestimmung

Ein Fuchs von flüchtiger Moral
Und unbedenklich, wenn er stahl,
Schlich sich bei Nacht zum Hühnerstalle
Von einem namens Jochen Dralle,
Der, weil die Mühe ihn verdroß,
Die Tür mal wieder nicht verschloß.

Er hat sich, wie er immer pflegt,
So wie er war zu Bett gelegt.
Er schlief und schnarchte auch bereits.

Frau Dralle, welche ihrerseits
Noch wachte, denn sie hatt' die Grippe,
Stieß Jochen an die kurze Rippe.
Du, rief sie flüsternd, hör doch bloß,
Im Hühnerstall da ist was los;
Das ist der Fuchs, der alte Racker.

Und schon ergriff sie kühn und wacker,
Obgleich sie nur im Nachtgewand,
Den Besen, der am Ofen stand;
Indes der Jochen leise flucht
Und erst mal Licht zu machen sucht.

Sie ging voran, er hinterdrein.
Es pfeift der Wind, die Hühner schrein.

Nur zu, mahnt Jochen, sei nur dreist
Und sag Bescheid, wenn er dich beißt.

Umsonst sucht sich der Dieb zu drücken
Vor Madam Dralles Geierblicken.
Sie schlägt ihm unaussprechlich schnelle
Zwei-dreimal an derselben Stelle
Mit ihres Besens hartem Stiel
Aufs Nasenbein. Das wär zuviel. –

Ein jeder kriegt, ein jeder nimmt
In dieser Welt, was ihm bestimmt.

Der Fuchs, nachdem der Balg herab,
Bekommt ein Armesündergrab.

Frau Dralle, weil sie leichtgesinnt
Sich ausgesetzt dem Winterwind
Zum Trotz der Selbsterhaltungspflicht,
Kriegt' zu der Grippe noch die Gicht.

Doch Jochen kriegte hocherfreut
Infolge der Gelegenheit
Von Pelzwerk eine warme Kappe
Mit Vorder- und mit Hinterklappe.

Stets hieß es dann, wenn er sie trug:
Der ist es, der den Fuchs erschlug
.


(1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, Gedichte. Zu guter Letzt, 1904







Samstag, 27. August 2016

Geschichten sind Geschichten sind ........



Heute am Samstag waren der Mann und ich mit meiner Mutter Mittagessen. Gestern hatte sie Geburtstag, 83 Jahre ist sie.
Wir sind zu einem Wirt gefahren, wo sie schon seit 70 Jahren bekannt ist. Wie die Zeit vergeht.
Es ist halt so, dass sie und ich kein inniges Verhältnis haben, was den Umgang nicht leicht macht. Ich lasse mich dann auch noch von ihren dummen Bemerkungen provozieren und ärgere mich sehr über die Übergriffigkeiten und Beleidigungen.
Früher dachte ich, wieso kann sie es nicht sein lassen.

Jetzt höre ich ihr zu, höre mir ihre Geschichten an, nehme es wahr, dass sie mit Leib und Seele glaubt, was sie erzählt.

Ich höre ihre Geschichten und es sind einfach Geschichten die jemand erzählt. Geschichten darüber, wie sie die Welt wahrnimmt. Das heißt nicht, dass die Erlebnisse auch so gewesen sind.
Ich könnte auch wieder zu einem Teil dieser Erlebnisse mit Geschichten beitragen. Die ewig gleichen Sichtweisen, die ewig gleichen Geschichten.
Und wiederum sind es nur Geschichten, Zusammengereimtes, Phantasiertes. Es sind Interpretationen und sagen nichts darüber aus was wirklich war. Ich kann mir auch andere Interpretationen zurecht legen und die dann glauben.

Deine Mutter lebt in ihrer eigenen Welt. Ja, wer lebt das nicht?

In den letzten Wochen merke ich, dass ich mich einfach nur treiben lasse. Kein Zukünftiges, kein Interesse an Vergangenem.
Ich verbringe die Zeit mit mir, mit meinem Mann, mit anderen Menschen …. es gibt keinen Anfang und kein Ende ….. einfach nur sein. Nicht immer leicht auszuhalten, weil ich gerne mache.

Und das täglich Erlebte sind auch nur Geschichten, jeden Tag erlebe ich Geschichten und fülle Rollen aus. Und es sind nur Rollen, kleine Segmente die zwar ausdrücken, dass ich ein empathischer Mensch sein kann, dass ich Interesse am Verwalten habe und darin gut bin, dass ich gerne Abenteuer und Action erlebe, …… aber die nichts darüber sagen, wie ich bin.
Oft denkt man sich, tue alles das weg, wie Status und deren Symbole und was bleibt dann von dem Menschen über?
Zusammengefasst meine ich, dass ich mich und meine Geschichten nicht so wichtig nehmen soll.


Mir ist in den letzten Tagen eine Freundin eingefallen, die abfällig meinte, die Sache mit der Religion ist nur von Menschen gemacht. Ich habe ihr damals zugestimmt. Jetzt fällt mir auf, dass die Psychoanalyse auch nur von einem Menschen entwickelt wurde und die Betrachtungsweisen Freuds möglicherweise mehr über ihn aussagen als über seine Klienten.





Dienstag, 23. August 2016

Ich bin wieder online








Der Mann vom Internetanbieter und mein Computermensch installieren das neue Modem und überprüfen die Funktionen. Jetzt habe ich nicht nur ein neues Modem sondern es sollte ein richtig leistungsstarkes und daher sehr schnelles Teil sein. Diesmal auch ohne die Lüftungsmotoren, die bei dem alten noch drinnen waren. Kein Heißlaufen mehr und deshalb kein lautes Lärmen.
Daran erkenne ich, wie alt das bisherige Modem war, die mit den Lüftern sind ja schon seit Jahren nicht mehr im Umlauf.

Es war gar nicht so einfach die Teile zu installieren. Die beiden Männer waren an die drei Stunden mit den Verbindungen beschäftigt.
Die Weintrauben die ich den beiden zur Stärkung hingestellt habe waren dann aufgefuttert.
Nervennahrung.

Nach guten drei Stunden habe ich mich in die Dusche verabschiedet. Die beiden haben ihr Ding noch fertig gemacht und als ich wieder herunter gekommen bin, waren sie weg. Sehr gut.
Testmails haben sie noch dagelassen, damit ich sehe, dass die Teile wie Drucker wieder funktionieren.

Dann bin ich weiter gezogen zum Ostheopathen, der mir auf die schnelle einen Termin geben konnte und mir den 5. Lendenwirbel wieder eingerichtet hat. Eine Sache von einigen Minuten und ich konnte wieder gehen.
Kein schweres Heben, keine aprupten Bewegungen. Es sollte kein drittes Mal passieren.

Montag, 15. August 2016

Computer spinnt

Bevor der Computer wieder seinen Geist aufgibt melde ich mich. Wie gesagt, der Computer spinnt und oft geht er nicht mal so lange, dass ich einen Kommentar fertig schreiben kann.
Drum drücke ich jetzt gleich auf Senden.

Montag, 8. August 2016

Eselei


Foto: Ganga


Der Esel

Es stand vor eines Hauses Tor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei. –

Nun kommen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhaßte Redensarten machen,

Womit man denn bezwecken wollte,
Daß sich der Esel ärgern sollte. –

Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.

Wilhelm Busch
(1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller



Sonntag, 7. August 2016

Geschwurbel

Weil ich ja versuche, gut auf mich Acht zu geben, bin ich auf die Idee gekommen, mir was Feines zum Trinken zu besorgen.

Lange schaue ich mir schon den Heideblütentee und die Hibiskusblütten an. Und weil es einfach reicht mit dem am Bildschirm ansehen kaufe ich mir die begehrten Blüten und finde noch einige andere auch.

Ich habe es nicht so mit dem Kräutertees, Früchtetee finde ich aber sehr fein.
Die Hibiskusblütten sind so etwas von erfrischend, unglaublich und der Apfel-Zitronen-Tee ist auch fein. Allerdings muss dieser heiß getrunken werden, da er sonst bitter zu schmecken beginnt.
Cistrosenkraut, ich habe es noch nicht als Tee gekostet, sollte mir das Kraut nicht schmecken, stelle ich eine Tinktur zum Einreiben für meine wehe Ferse her.
Die Orangenblüten werden den grünen Tee verfeinern und im Räucherstopf landen. Jasmin ebenso.




Ich habe Gläser gefunden und werde mir für die Arbeitszeit gleich Hibuskus und Apfel-Zitrone einfüllen.

Die Sauna habe ich mir eingeschalten, obwohl es nicht kalt ist bei uns, aber ich habe das dringende Bedürfniss in der Hitze zu sitzen.
Erkenntnisse vertiefen sich bei mir durch die Hitze, berühren jede Zelle meines Seins.
Es geht um Geschichten und das es nur Geschichten sind, auch die eigene. Illusionen, Phantasien.
Wie das Wesen von Märchen und Mythen.









So zur Arbeitszeit

Die Arbeitswoche war in Ordnung. Ich arbeite mich täglich durch die Unterlagen die zu Erledigen sind durch. Ich habe mir eine gewisse Anzahl von Stunden am Tag dafür vorgenommen. Alles was dann noch nicht bearbeitet ist, bleibt bis zum nächsten Tag oder bis zum Montag liegen.
Zum Glück sind bei meiner Klientel derzeit keine Katastrophen, denn sonst sähe mein Arbeitstag etwas anders aus.

Und wichtig, nur eine bestimmte geringe Anzahl von direktem Personenkontakt am Tag.

„Leider, ich habe heute keine Zeit, bei mir ist der nächst mögliche Termin nächste Woche.“

Und so wird die Arbeit auch weniger, langsamer und das ist gut so. Ich bin ausgelastet, mehr braucht es nicht zu sein.



Dienstag, 2. August 2016

Ein Anruf


Komisch, kaum bin ich zu Hause und im üblichen Leben verankert, fällt mir nichts mehr ein, über das ich schreiben könnte. Nicht dass nichts sein würde, aber .... irgendwie Mattscheibe.
Um dem wirklich entgegen zu wirken, fange ich einfach an um des Schreibens Willen zu schreiben.

Ich bekam heute einen ziemlich entrischen Anruf von dem Ehemann einer ehemaligen Kollegin.
Seine Frau ist jetzt im Pflegeheim und er möchte versuchen, dass sie wieder nach Hause kommen kann. Im März sei dass während eines Krankenhausaufenthaltes so schnell gegangen und Schwupps ist sie ins Pflegeheim gekommen. Sie selbst konnte sich nicht artikulieren und er war auch nicht in der Lage, dass er eine Position einnimmt.
Im Laufe des Telefonats erzählt er, dass sie eine Magen- und Nierensonde bekommen hat und ihr ein Blasenkatheter gelegt worden ist. Der Hilfsdienst hat sich im März geweigert, die weitere Pflege zu übernehmen, so dass im Prinzip nur das Pflegeheim übrig geblieben ist.
Ja, ja, dass verstehe ich, dass so eine Situation hart ist, auch für den Angehörigen. Nur was ist der Grund, wieso er mich jetzt anruft.
Ja, weil er jemanden braucht, der ihm hilft. Seine Eltern haben das Erdgeschoß für ihn barrierefrei umgebaut. Er soll aus dem Haus des Bruders aus- und dort einziehen.
Ich kenne seine persönliche Geschichte und beschließe, dass ich mich nicht in alte Geschichten verflechten lasse.
Ich sage ihm, dass ich den Eindruck habe, dass es ihm nicht gut geht.
Er hat heute Geburtstag. Alles klar. Er fühlt sich einsam, alleine, vielleicht auch allein gelassen.
Ich bin sehr versucht, ihm das Angebot zu machen, dass ich in den nächsten Tagen zu ihm komme, wir uns die Unterlagen von Maria ansehen und um mir ein Bild von der tatsächlichen Lage zu machen.

Ich sage ihm, dass ich ihn in einer halben Stunde zurückrufe.

So leid er mir tut und auch mit Maria hatte ich sehr gute Zeiten und wir waren alle miteinander verbunden, ist für mich sichtbar, dass ich mir jetzt nicht wieder einen neuen Klotz ans Bein binde.
Gerade ich, die ich es gehasst habe, dass ich sie in der Arbeit betreuen musste. Und wie ich für meine Kritik gedisst wurde um dann, darum zu kämpfen, Abbitte leisten zu dürfen.

Ich rufe ihn zurück und sage ihm, dass er sich mit dem Hilfsdienst besprechen soll, ob sie sich jetzt wieder eine Pflege von Maria zu Hause vorstellen können. Denn ohne die Sicherstellung der Pflege kann sie nicht nach Hause kommen. Im Gespräch finde ich dann heraus, dass er über ihr Konto verfügen darf und dafür juristischen Beistand hat. Da kann er sich auch hinwenden, wenn es um Rechtsfragen geht.

Ich verabschiede mich von ihm und sage, dass ich Maria besuchen werde. Er meint, dass sei mir überlassen. Maria selbst hat mich vor meinem Urlaub angerufen und mich gebeten, dass ich sie besuche. Ich weiß nicht ob ich hingehen werde.

Ein ehemaliger Arbeitskollege und guter Bekannter, Willi, hat Maria vor Wochen im Heim besucht. Er war entsetzt und sagte einmal und nie wieder, da er ihren Verfall und die Anschuldigungen wieso es ihr schlecht geht nicht aushällt. Da er selbt schwer körperbehindert ist und auch bei ihm der Verfall fortschreitet hält er es um so weniger aus, dass „sie nichts tut, damit es ihr besser geht“. Sie läßt sich bedienen und hat kein Interesse daran ihre Selbständigkeit zu fördern. Ich sagte darauf nichts, denn das war doch schon immer so. An ihrer Lebenseinstellung hat sich nichts verändert.