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Samstag, 30. Mai 2015

Eine magic Lady auf dem Dorf

Wahnsinn, Familiengeschichten oder besser gesagt Tragödien gibt es, es ist schlimm.

Gestern sind der Mann und ich noch ins Wirtshaus. Er hat sich nach dem sehr langen Arbeitstag einen Happen Wurst mit Sauerkraut gegönnt und ich bin bei meinem Diätsaftl, nämlich Soda Zitrone gesessen. Leider war es nicht mehr warm genug zum Gastgartensitzen, aber heute ist ja auch wieder ein Tag. Die Sonne strahlt mir schon ins Gesicht.

Also sitze ich in aller Unschuld am Stammtisch, sacke geistig so richtig ab und eine innere Gemütlichkeit stellt sich ein.

Da mußt du dir jetzt eine Wirtshausstube vorstellen und irgendwie habe ich ihr Reinkommen verpaßt. Ich sag mal, vor lauter Entspannung.
Da steht vor unserem Tisch eine schwarze Lady, ich habe nur mehr ihre wilden schwarzen Haare und die schwarzen Klamotten und das helle ebenmäßige Gesicht gesehen. Also auch ich als Frau habe große runde Augen bekommen. Was macht so eine Lady hier im Innviertel am Dorf? in einem 800 Seelen Ort.

So schnell habe ich gar nicht schauen können sitzt die Lady neben mir. Ich glaub ich war gestern sehr langsam und beschränkt in meinem Tun und Lassen.
Ich rutsche um ihr und ihrem Mann Platz zu machen. Alle müßen mitrutschen. Dass das nicht selbstverständlich war, ist mir erst später aufgefallen.

Die Lady spricht mich an ob ich öfters da bin, weil sie mich noch nie gesehen hat. Ja schon, seit cirka 3 Jahren einige Male die Woche. Von wo ich komme. Wo ich arbeite. Ob ich Kinder habe,... Also ich bin echt überrumpelt, dass mir eine wildfremde Person solche persönlichen Fragen stellt. Da bleibt mir wohl nicht anderes übrig, als mein Hirn zusammenzukratzen. Und was ich gefragt werde frage ich zurück. Die Frau ist stark, dass merke ich.
Und immer die Lady im nahen Blick. Sie hat eine schöne Haut. Hell und nicht geschminkt, kaum Falten, nur um die Augen leicht. Und die schwarzen Haare. Tiefschwarz gefärbt und in langen dichten Flechten um den Kopf und den Rücken drapiert. Gewollt wild.
Und ihr Körper, ich trau mich gar nicht genau hinsehen. Denn irgendwas stimmt so mit der Frau am Dorf nicht. Sie ist Bulgarin.
Dann aber doch, ihr Shirt ist toll. Schwarz mit blickdichten Streifen um die Brust. Die Lady zeigt durchaus Haut und einen Hausch von Transparenz. Mehr nicht.
Bin ich dort schon ausser der Norm mit der Bekleidung. Lach. Aber sie schlägt alles.

Sie, 41, habe vor cirka 5 Jahren der Liebe wegen hier her geheiratet. Ihr Mann hat einen Bauernhof, den sie bis vor kurzem bewirtschaftet haben. Aber da er viel im Holz (Wald)  arbeitet ist ihr die Arbeit mit den Tieren alleine geblieben. Seine vier Jungs haben auch keine Lust gehabt mit am Hof zu arbeiten. Deswegen haben sie die meisten ihrer Kühe verkauft.
Und jetzt macht es klickediklick bei mir. Der Groschen ist gefallen.

Da ist ein großer Bauer, der vor einigen Tagen in einer Nacht und Nebelaktion seine Kühe verkauft hat. Also praktisch den Hof aufgelöst hat. Keiner hat etwas mitbekommen. Die Viehtransporter kamen von außerhalb. Und am morgen, hat's halt kein Muhen mehr im Stall gegeben. Aus und Schluß war es.

Und der Bauer selbst, ginge es nach vielen anderen hätte er das gleiche Schicksal wie seine Kühe erlitten. Der Mann ist 54 Jahre alt und hat vier erwachsene Söhne. Seine erste Frau hat sich vor einigen Jahren im Stall aufgehängt. Der Mann muss seine Söhne und die Frau immer und immer wieder bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen haben.
Und als dann die Frau tot war, ist er mit der neuen Lady angekommen. Kolportiert wird, dass er sie aus einem Bordell frei gekauft hat. Tja, vieles ist möglich.
Und das es jetzt so wird, dass nicht mehr er die Hosen zu Hause anhat, sondern sie immer mehr an Stärke und Präsenz gewinnt. Ich gehe davon aus, des er seine neue Frau nicht verprügelt.
Die Frau ist wirklich stark, das habe ich gemerkt.
Aber wie es den erwachsenen Jungs gehen muss, der Vater der sie immer geprügelt hat und dann sollten sie auch noch zu Hause für ihn arbeiten, damit er den Bauernhof anderweitig verwerten kann. Eine schlimmme Familiengeschichte.





Freitag, 29. Mai 2015

Erbschleicherei

Ich schreibe es jetzt einfach so auf wie mir der Schnabel gewachsen ist und ohne Korrektur, also vermutlich etwas durcheinander geschrieben.

Ich wollte eigentlich gar nicht über die Sache schreiben, aber ich glaube, es hat mich doch mehr getroffen als ich mir dachte.
Letzten Mittwoch habe ich bei meinem Anwalt urgiert, dass wir die Erbantrittserklärung noch immer nicht bekommen haben. Er hat mit der Richterin gesprochen und die hat ihm gesagt, dass sie den Akt wieder an der Gerichtskommisär gegeben hat, dieser sollte die Pflegerin anschreiben, dass sie auch eine Erbantrittserklärung einreichen soll (nach 15 Monaten). Sie will diese bewilligen. Mich traf der Schlag und ich habe Tage wie heute, wo es mir überhaupt nicht gut geht.
Mein Anwalt hat eine schriftliche Eingabe an das Gericht gemacht, dass sie unsere Erbantrittserklärung entweder bewilligen soll und sonst ablehnen, damit wir ein Rechtsmittel dagegen einlegen können.

Da hast du eine durchgeknallte Richterin, die höchstwahrscheinlich selbst Probleme mit einem Erbe hatte. Vielleicht wurde sie von ihrem Bruder über den Tisch gezogen und jetzt haßt sie solche Erben wie uns. Den anders ist es nicht zu erklären. Eine Richterin, die von sich aus, die Pflegerin kontaktiert, dass die etwas unternimmt und sie es bewilligen kann!!!!! Mir ist zum heulen, zum Kotzen, zum Schreien über diese Vorgehensweise.

Jetzt würde die Pflegerin Ruhe geben, wir haben nichts mehr von ihr gehört und mit den Aufforderungen der Richterin wird ein ganzer Rattenschwanz an Ärgernissen losgetreten. Die Richterin stiftet Unfrieden, alles fängt von vorne an. Ich habe 28.000€ für die Rechnungen (Sterben,..). bezahlt und die Pflegerin muss davon nichts bezahlen!!!! Sie erbt nur das Geld zum Todeszeitpunkt.
Da muss ich das dann am Gerichtshof einklagen und habe vermutlich keine Chance, dass die Kosten vom Vermögen des Vaters bezahlt werden. Ich häng mich auf (sprichwörtlich gemeint).

Ich habe sehr große Aggressionen, mein Herz ist enorm schwer, da darf eine ihr Leb tag lang sparen um dann das Geld nicht mehr zu bekommen (ach hätte ich doch keinen Euro bezahlt -aber die Mahnungen oder Exekutionen nach 15 Monaten wollte ich halt auch nicht), mir graut vor den zukünftigen Kosten für den Anwalt.
Ich habe seit zwei Tagen wieder enorme Spannungen im Kiefer und Rachen, KOpfweh, Schwindel, und möchte am liebsten sterben.
Anfressen möchte ich mich, betäuben. Aber ich werde das nicht machen, den da geht es mir nur für Minuten besser und dann geht es mir wieder schlechter und immer sclechter. Da müßte ich wie früher Tag und Nacht dahinfressen.

Jetzt wollte ich den Homöopathen kontaktieren, ob er ein Mittel für mich hat, dass es mir wieder leichter wird, aber der ist auf Urlaub. Seufz, dass auch noch.

Darum gibt es jetzt eine Wärmeflasche für die Füße und heute abend gehen wir in unsere Stammkneipe zwecks Ablenkung. Ich hoffe, es ist mir vergönnt.

Pantoffelheldin


Dienstag, 26. Mai 2015

DAS LIED DER DICKEN DAME: Proseminar Selbstakzeptanz für Dicke

DAS LIED DER DICKEN DAME: Proseminar Selbstakzeptanz für Dicke: Fimo-Vagina - eines meiner "entweder du verwendest den Kram JETZT, oder er kommt weg"-Werke. Die Masse war schon ganz bröckel...

Hunger

Heute hat mich der Osteopath gefragt, ob ich abgenommen habe. Freu. Ja, habe ich, 8 Kilo sind es bis jetzt. Mir geht es mit der Ernährungsumstellung auf LCHF ganz gut. Auch psychisch bin ich gut und klar drauf.
Manchmal habe ich allerdings Tage an denen sich mein leererer Magen immer wieder in Erinnerung ruft. Essen tue ich sicherlich genug, aber ich und der Körper erinnern sich halt auch an den vollgefüllten Bauch mit der hohen Insulinausschüttung und dem kurzfristigen Wohlsein.

Dem Osteopathen erzählte ich, dass ich auch öfters Hunger habe (keinen Heißhunger!) und es für mich nicht leicht ist, diesen auszuhalten. Dass ich mich dann schon sehr auf das nächste Essen, meistens ist es das Frühstück, freue.
Er meinte, dass wir in einer Überflußgesellschaft leben und das mal Hunger haben nichts schlechtes ist. Das gefällt mir.
Denn bei anderen Dingen denke ich ähnlich und es geht mir gut dabei, dass ich nicht immer alles haben muss.
Bei mir als fette Frau, ist das mit dem Hunger haben und aushalten sicher anders als bei schlanken Menschen. Mir geht nämlich dann nicht wirklich etwas ab, denn es ist genug an Futter für den Körper da. Der verhungert nicht so schnell.
Und es ist sicherlich nicht schlecht, wieder ins Bewußtsein zu bekommen, dass ich nicht immer einen prall gefüllten Bauch haben muß.

Am Sonntag war ich mit dem Mann essen und habe ganz genußvoll ein Cordon bleu mit Pommes! und Salat gegesssen. Zur Abrundung gab es eine köstliche Sachertorte mit Süßrahm.
Mir war klar, dass ich 2 Tage brauchen werde, bis der Körper wieder sein vorheriges Gewicht haben wird, aber das ist überschaubar.


Der neue Gürtel/Sept.2011
Der neue Gürtel

(Franziska Becker)




Montag, 25. Mai 2015

Wissen wollen

Einfach aufgeschrieben

Gestern war ich bei meiner Mutter und habe sie über ihr Aufwachsen ausgefragt. Zäh war ich, nicht aggressiv, wissen wollte ich bestimmte Dinge, damit ich mir ein Bild machen kann.
Ich sehe es mittlerweile als nicht sinnvoll an, dass ich noch immer einen ziemlichen Schleim auf meine Mutter habe. Das ihre Vorgangsweisen nicht in Ordnung waren steht dabei außer Zweifel.
Aber gehe ich davon aus, dass die Menschen auf die Verletzungen aus der Kindheit unter anderem mit Schutzabwehr reagieren, ist es für mich eine logische Folgerung, dass meine Mutter kein warmherziges und glückliches Aufwachsen hatte und sie deshalb so ist wie sie ist.
 Und Abgründe gibt es in dieser Familie genug.

 Mein Großvater war vor der Beziehung mit der Großmutter mit einer Kellnerin zusammen und daraus gab es 1928 einen Buben. Die Beziehung hielt aber nicht, weil immer wieder andere Männer im Spiel waren. Als der Junge zwei Jahre alt war, heiratete der Großvater 1930 meine Großmutter. Die Ehe blieb drei Jahre kinderlos und der Großvater bat seine Frau, dass sein lediger Junge zu ihnen kommen kann, er hätte gerne einen Nachfolger für das Ofensetzergeschäft, dass er sich gerade aufbaute. Die Großmutter erklärte sich damit einverstanden, also kam der Junge im Alter von 4 Jahren in diese Familie. Zwei Jahre später, 1933, gebar die Großmutter ein eigenes Kind, meine Mutter.
Bis 1943 lebten sie in einer Mietwohnung. Der Großvater hatte das Glück erst 1943 in den Krieg einrücken zu müssen, weil er der einzige Feuerwehrkommandant in dem Märktle war.
Der Junge war damals 15 Jahre und das Mädchen, meine Mutter, war 10 Jahre alt. 
Ich habe sie nach dem Jungen gefragt. Sie wich aus, wollte nicht darüber sprechen. Meine ruhige Beharrlichkeit und das Interesse verführte sie dann doch zu Auskünften. 
Im Laufe des Gespä
rächs über den Halbbruder bekam sie vor Aggression fast Schaum vor den Mund als sie über den Jungen erzählte. Ein Dieb war er, schon als Junge, ein Lügner, der dir geradewegs ins Gesicht log, ein Zuchthäusler ist er gewesen, unstet war er.
Ihr Vater habe alles für den Jungen gemacht, aber er hat ihn immer nur betrogen. Fliesen und Öfen habe er in der Nacht aus dem Lager geschafft und zu Geld gemacht. Seine Freunde habe er damit ausgehalten. Seine letzte Aktion bevor es zum Bruch kam, war dass er zum Geburtstag, mit 18 Jahren, vom Vater ein Motorrad geschenkt bekommen hat. Was er damit gemacht hat, fragte sie mich. Tja, das kann ich leicht erraten. Er hat die Maschine verkauft und dem Großvater einen Zettel hinterlassen, auf dem er geschrieben hat, dass er nie ein Hafnermeister werden wird, der Vater die kleine Firma der Tochter geben sollte und er jetzt abhaut. Das muss eine heftige Sache gewesen sein. eine Enttäuschung bis zum geht nicht mehr.
Der Vater hat die Maschine dann wieder zurückgekauft und für seinen Lehrling verwendet.
Einige Jahre später hat ihn die Polizei um die Identifizierung des Sohnes gebeten. Er sah ihn im gestreiften Sträflingsgewand mit großer Nummer drauf, kam dann nach Hause und sagte er habe ab heute keinen Sohn mehr, nur mehr eine Tochter.

Eine harte Sache. Für mich sind es zum einen die Gene, die die Grundlage der Persönlichkeit ausmachen und zum anderen die seelischen Wunden, die den weiteren Lebensweg bestimmen.
Natürlich habe ich Vorstellungen, wie der Bub als lediger Balg aufgewachsen sein könnte, aber dabei war ich nicht.

Aus den Geschichten geht ganz klar hervor, dass mein Großvater ein sehr warmherziger und liebevoller Mensch war.
Die Mutter von ihr, meine Großmutter, muss ein harter Knochen gewesen sein. Aber auch bei deren Aufwachsen wird es genug an Verletzungen oder Misshandlungen geben haben. Es ist auch nicht zu vergessen, dass wir von 1914 bis 1918 einen Krieg hatten und zu Hause warteten 13 Kinder die gefüttert werden wollten.

Aber wieder zurück in die nähere Vergangenheit zu meiner Mutter und ihrer Mutter.
Nach meiner Hartnäckigkeit meinte meine Mutter: „Sie hatte nichts zu lachen bei ihrer Mutter. Sie hatte ihr nichts geschenkt. Arbeiten musste sie bis zum Umfallen.“
Nach meinem Einwurf, dass sie wohl keine glückliche Kindheit hatte, widersprach sie vehement und dass sie eine sehr glückliche Kindheit hatte. Und wieder sprach sie im selben Atemzug, dass ihr Vater, mein Großvater, ein sehr feiner Mensch war. Da kenne ich mich aus, mehr braucht sie nicht zu sagen. Ich sehe den verhärmten Gesichtsausdruck und mir ist die Sachlage klar.

Dann ist sie mit Fotos von ihrem heißgeliebten Vater gekommen. Die, die er nach dem Krieg von 1938 bis 1945 immer im Geldbörsel hatte. Von seiner Zeit bei der Feuerwehr, von seinem Kriegseinsatz in Griechenland und last but noch least von mir als Baby auf seinem Arm.
Oh du heilige Göttin, meine Mutter blickte das letzte Bild mit Neid und Mißgunst an, „ … überall hat er dich mithingeschleppt …“



Und ausserdem sehe ich ihm aus dem Gesicht geschnitten ähnlich und ich sag mal auch das Wesen ist vererbt und dann von ihm gehegt worden. Bedauerlich, dass es nur zwei 
Jahre waren. Und sehe ich mich heute, weiß ich dass alles in Ordnung sein wird.
Ich arbeitete die Geschichte von meinem Vater auf und jetzt arbeite ich die Geschichte meiner Mutter und deren Familie auf. Ich weine, ich spüre den Schmerz, ich schwitze, ich rolle mich unter der Bettdecke ein und weine bis ich kotzen muss. In mir tauchen Erinnerungen auf, mein Körper und meine Seele erlebt Verletzungen von damals wieder. Ich lasse es zu und deute es nicht um, da ich den Eindruck habe, dass der Schmerz durchlebt werden will. Ich tauche immer wieder auf.  

Da sie schon viele Fotos meines Großvaters gehäckselt hat und mir dass sehr stolz erzählte (die Frau ist trotzdem noch hell auf der Matte), habe ich die Fotos von gestern eingezogen. Sie wollte sie mir nicht geben, gekämpft hat sie darum, ich bekomme sie ja eh, wenn sie gestorben ist. Nur weiß man das nie, sie lebt alleine und man weiß nicht was ihr so alles einfällt. Und dass sie mir vom Großvater nichts hinterlassen möchte, denn dass ist ihrer, ist für mich auch klar. Also habe ich in aller Ruhe und Autorität die Fotos behalten.

Es ist mir auch klar geworden, dass es für eine Aufarbeitung der familiären Situationen ein gehöriges Maß an Bewusstsein braucht. Das kann ich mitbringen, weil ich mich viel mit mir und meinem Umfeld beschäftigt habe, aber von meiner Mutter kann ich das nicht verlangen (ein schlechtes Gewissen hat sie in manchen Dingen).
Alleine der Schmerz über das eigene Leiden kann für die Seele zu gewaltig sein.
Und mir geht es darum, dass ich sehe das die Eltern verletzte Kinder waren, das die Großeltern schon verletzte Kinder waren und so fort.
Was will ich böse sein auf sie und den Haß und die Enttäuschung in mir weiter pflegen. Bringt’s mich weiter. Darauf kann ich mit einem klaren Nein antworten. Es lässt mich auf der Stelle treten und blockiert meinen Lebenssaft. Und aufarbeiten und helfen kann ich mir selbst.



Donnerstag, 21. Mai 2015

Selbstliebe

Ich finde die Sache mit dem inneren Kind sehr interessant und spannend und bin überzeugt, dass es gelingen kann, für sich da zu sein. Der einzige Mensch, der immer für mich da ist, bin ich selbst.

Ich habe mich die letzten Jahrzehnte immer wieder gefragt, wie es dass geben kann, dass ich, so wie ich bin, aus diesem Familienverband stamme. Ich habe es mit lauter gestörten Menschen zu tun gehabt, die selbst verletzte Kinder waren, die keine Liebe und Wärme bekommen hatten und ihre Frustration an mich weitergegeben haben.
Von wo her also habe ich so diese tiefgreifende Liebe kennengelernt, das ich zu diesem Menschen werden konnte.
Lange Zeit ist mir immer nur mein Kindermädchen eingefallen, nur in den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass die Liebe von ihr nicht diese Tiefe und Intensität gehabt haben kann.
Beim Gedanken an die Amme war bei mir immer nur Leere aufgekommen. Also die kann es definitiv nicht gewesen sein.

Man würde jetzt sagen, der Zufall ist mir zu Hilfe gekommen, aber es war kein Zufall. An Muttertag rief mich der Halbbruder an, sie würden gerne mit seiner Schwiegermutter Essen gehen, ob ich mitkommen möchte. Ja, ja, da gehe ich schon mit. Den grummelnden Mann, der sich ausgestoßen fühlt, habe ich zu Hause gelassen, denn ich wollte auf jeden Fall Stress vermeiden.
So weit so gut. Jetzt hatten wir aber noch kein Gasthaus dass für uns 5 einen Platz hat, so auf die schnelle. Ja dort können wir hingehen und da anrufen ob sie noch Platz hätten.
Und da die Verwandtschaft im tiefsten Innviertel wohnt, ich auch ich von dort herkomme, habe ich die gefühlte Chance ergriffen und mehrere Wirtshäuser im Innviertel vorgeschlagen, die ich noch von meiner Kindheit her kenne. Und es hat sich dass passende gefunden.

Also auf geht's in die tiefe Vergangenheit. NIE wieder wollte ich mich als die Tochter oder Enkelin von dem oder der outen. Über Jahrzehnte habe ich diese Gegend, diese Leute gemieden, wo ich als Kind oft war. Ich stelle aber jetzt eines fest: Die Zeit ist reif.
Ich gehe ganz offensive mit mir und meinem kleinen Kind um. Ich fühle mich und da gehört alles was mich betrifft dazu. Kein wegsehen, kein davonlaufen. Mich meiner Scham stellen.

Also sind wir zum Ebner Wirt gefahren und haben es uns gut gehen lassen.
Und weil ich etwas vorhabe, habe ich dann nach dem Essen auch tatsächlich die Wirtin gefragt, ob sie die Barbara ist. Und ich habe mich ihr wieder in Erinnerung gerufen. Es hat keine Minute gedauert, als die Altwirtin bei mir am Tisch war.
"Jo des Schön (Hausname) Dirndl. Mei hob i die scho long nimma g'sechn. Mei, mit'n Opa bist oiwei zu uns herkumma. Der hat die übereu mit hie gschleppt.

Und Bäng, Zero, voll ins Schwarze getroffen.
Was für eine Gnade ist mir zuteil geworden.

Es war die Liebe meines Opas. Er hat mir die unendliche tiefe Liebe geschenkt, die ich in mir trage.
Die Tage hernach waren für mich sehr intensiv. Durchgeschüttelt und gerüttelt hat es mich.
Meine Reise hat ihren Weg genommen.
Ich bin richtig, das weiß ich jetzt.

Leider ist er gestorben als ich 2 Jahre alt war und die Trauer und den Schmerz über den Verlust, den ich nacherleben durfte war heftig.





Sonntag, 17. Mai 2015

Es muss weitergehen


Was für ein Wochenende. Ganz schön viel war los. Kleingraffel mit Wirkung. 

Eines davon ist, dass wir unseren Garten komplett umgestaltet, was sag ich, umgebuddelt haben wir ihn. Sogar der Zaun ist neu. Die abgestorbenen Wurzeln der Stauden haben wir ausgebuddelt, neue Rasensteine gesetzt, den gesammten Wildwuchs in den Beeten ausgerissen, den halbmeterhohen Rasen mit der Sense gemäht, den Rasen neu mit Erde aufgefüllt und den Rasensamen ausgebracht, 

Die Blümchen habe ich bereits am Dienstag eingesetzt um uns für die bevorstehende Gartengestaltung zu motovieren. 

Dieses Jahr wollen wir wieder in unserem Garten leben. Aller Mist soll hinter uns liegen.






Unser Werk ist für heute getan.



Samstag, 16. Mai 2015

Brüderlein fein

Habe ich doch glatt von meinem Halbbruder wieder gehört. Vor so zwei Wochen ruft mich seine bessere Hälfte an. Wir hatten nämlich geplant, dass wir Teile des Zauns, der zur vermieteten Wohnung gehört, renovieren. Mein Mann wollte mich unterstützen und hat angeboten einen Teil der Arbeit zu übernehmen unter der Prämisse,dass er nicht mit dem Bruder arbeitet. Das ist machbar.

Und weil mein Bruder eine feige Sau ist, ruft seine co-abhängige Frau an um mich ein paar unverfängliche Sachen zu fragen. Und wie freundlich sie ist. Ich bin höflich und warte auf den Grund des Anrufes. Als sie mit der Einleitung fertig ist, übergibt sie den Hörer an den Bruder.

Mit trauriger Stimme sagte der mir, dass er vom Mieter gehört hatte, dass mein Mann behauptet hatte, dass er ihm die Arbeit anschafft.
Er meinte mit zittriger Stimme, dass er so etwas nicht macht und dass ihm das Gehörte schon sehr getroffen hat und ihn sehr verletze. Das wiederholt er natürlich noch zehnmal.
Ich zeige mich sehr bestürzt und verständnisvoll. Mein Mann hat das sicherlich nicht gesagt, aber ich verstehe seine Verletztheit voll und ganz.

-Zum Verständnis möchte ich anführen, dass mein Halbbruder immer sehr schlimm über andere Menschen schimpft, sie verbal verletzt und mit Füßen tritt. Ausserdem lügt er, dass sich die Balken biegen.-

In meinem Herzen tanzt jetzt die Freude Tango. Ja, ja, lieb Brüderlein fein, dass verstehe ich, dass du dich verletzt fühlst. Du tust mir aufrichtig leid. So etwas über einen zu hören ist nie fein.
Was er nicht weiß ist, dass ich ihn „jetzt bei den Eiern habe“.
Meine Geduld hat sich ausgezahlt.
Verletzt fühlen, dass ist es. Das ist der Schlüssel zu seinem Tor zum Zusperren.
Und er merkt es nicht, dass er sich selbst dorthinein manövriert hat.

Denn die Betroffenheit über Unwahres ihm gegenüber wird nun meines werden. Und da gibt es schon einiges über das ich mich ihm gegenüber sehr betroffen zeigen kann.
Ach herrje, was ich da schon gehört habe, was er über mich und den Mann behauptet hat. Da komme ich ja vor lauter Betroffenheit gar nicht mehr zum Schauen.

Und es wird die Situation kommen, dass ich dieses Mittel einsetzen muss. Bald, ich spüre es. 



Wachsend



Ich habe die Vermutung, dass die schwierige und sehr belastende Auseinandersetzung mit dem verstorbenen Vater (und seiner „Pflegerin“) und dann weiter mit dem Familienzuwachs mich dazu gebracht hat mich nochmals mit mir auseinanderzusetzen. Ich kann sagen, es ist um mein Leben gegangen, dass ich die Schwierigkeiten von außen innerlich verkrafte.
Aber, wären diese sehr belastenden Ereignisse nicht gewesen, hätte ich keinen Grund mehr gehabt mich nochmals mit meiner Geschichte auseinanderzusetzen.
Ich hätte mich weiter unzulänglich gefühlt und mir den Kopf zermartert wieso ich so bin wie ich bin. Die Sichtweise über mich selbst war schauderbar.

So bin ich meiner Intuition gefolgt und habe begonnen nach einer Form zu suchen die mir entspricht und mich in meinem Inneren erreicht. Es ist die spirituelle Seite die ich entdeckt habe und die mich in Kombination mit meinen anderen Fähigkeiten weitergebracht hat. Und so wie ich mich im inneren bewegt habe, so ist mir auch im Aussen viel Gutes begegnet. Eins hat sich ins andere gefügt.

Wenn ich zurückdenke kann ich sagen, was für einen Scheiß hatte ich beisammen. Auf mehreren Ebenen. Schauderbar.  

Und nicht zu vergessen, die 50 Kilo, die ich mir seit 2010 kontinuierlich hinaufgefuttert habe.


Mittwoch, 13. Mai 2015

Ich merke schon, immer wieder, wenn ich mich nicht auseinandersetzen will oder kann, biege ich ab und verlasse meinen Blog. Jede Ausrede und jede Ablenkung ist mir recht, nicht in den Blog einzusteigen.
Noch ist nichts greifbar. Wörter formulieren sich noch nicht. 
Und so vergeht ein Tag nach dem anderen.
Dieses und jenes und dann auch das ist los im Leben. Schönes, Trauriges, Erfüllendes, alles spielt sich halt so ab.


Was ich noch nicht fassen konnte hat sich gebildet und ist spürbar geworden. Die Reise geht weiter.




Donnerstag, 7. Mai 2015

Ich hege die Hoffnung ...

... mein Gewicht doch noch zu reduzieren und habe vor eineinhalb Wochen wieder mit LCHF begonnen. 5 Kilo waren gleich einmal weg und 2 Kilo sind wieder dazu gekommen. Schokolade und Co hat mich wieder mal mehr angeturnt  als ich mich selbst.

Ja, ja die Sache mit der genügend Selbstliebe für mich ist halt so ein Ding. Wenn ich ehrlich zu mir bin, finde ich, dass Fressen und mich dadurch gesundheitlich zerstören nicht gerade ein Ausdruck von Selbstliebe ist. Das wissen wir eh alle.

Und da es doch mein Thema ist, finde ich, ist es eine logische Konsequenz, das übertriebene Hineinschaufeln von Essen einzustellen.

Meine Knie werden es mir hoffentlich danken.
Denn sonst bin ich mit meinem Alter schon gehbehindert, und dass will ich nicht sein.

Heute ist wieder ein konsequenter lchf Tag, hart ist es schon, klar zu haben, dass heute abend nichts mehr gegessen wird. Dafür gibt es noch eine Kanne Früchtetee und Caro Kaffee. Und dann ab ins Bett.
Die letzten Tage habe ich den Schlaf eh vermißt.
So hoffe ich das Beste für mich und für jeden anderen.

Liebe Grüße
ganga

Samstag, 2. Mai 2015

Jetzt ist es doch mehr geworden - kleiner Seelenstriptease über ein inneres Kind

Jetzt hatte ich eine längere Zeit der inneren Verwirrung. Ich sag mal, jetzt ist es ausgegoren welchen Weg ich einschlage um mich selbst mehr zu lieben.

Zum einen wurde mir klar, dass ich Verständnis, Empathie, Akzeptanz, Mitgefühl und Liebe anderen gebe. Für meinen Beruf durchaus gute Eigenschaften, aber, dass, was ich anderen gebe, finde ich, sollte ich in erster Linie mir geben.  
Ich habe damit nicht den Stein der Weisen erfunden, und klar weiß ich das eh seit Jahren irgendwie, aber jetzt passt es doch ganz gut, dass ich mich nochmals auf den Weg mache.

Meine Teenagerzeit habe ich in dem letzten Jahr meiner Ansicht nach ganz gut bearbeitet. Was mir aber klar wurde war, dass mein Dilema schon viele Jahre früher begonnen hatte. Das habe ich bisher immer negiert und den Beginn meines Leidens an mir immer ins Alter von 13-14 Jahren verschoben.

Ich habe versucht mit der bisherigen Methode des Erinnerns und des Fühlens und des erneuert Hinsehen in mein Lebensalter weiter zurückzugehen. Es hatte aber die Wirkung, dass ich nur mehr Leere empfand und es mir unverständlich wurde wie ich aus diesem Nichts, aus dieser Halt- und Bodenlosigkeit doch zu so einem Mensch wurde, der ich bin. Jedenfalls waren die Gefühle und das Sehen zu gewaltig für die Seele und ich konnte zum ersten Mal am eigenen Leib spüren, das Menschen in einer psychiatrischen Diagnose landen können, einfach weil sie das Erlebte nicht aushalten können.
Und es wurde mir klar, das ist nicht die Methode um mir meinen Kindheitsweg nochmals anzusehen.

Es hat sich so ergeben, dass ich im letzten dreiviertel Jahr in dem Dorf des verstorbenen Vaters Verwandte von mir kennengelernt habe. Dazu möchte ich sagen, dass es meiner Mutter immer sehr wichtig war, mich von Verwandten fern zu halten. Mich von allem Fernzuhalten, was ihre Art der Liebe in ihrer Vorstellung gefährdet. Die größte Gefahr für sie war, dass mich jemand anderer mag und ich diesen anderen Menschen auch mögen könnte.
Um so interessanter war es jetzt für mich, dass ich Verwandte bekommen habe.
Durch die Geschichten über die Familie väterlicherseits und die Menschen, die mich kennen lernen wollten, hat sich ein gutes Gefühl eingestellt. Etwas heimeliges.

Zuerst dachte ich mir, ich möchte mich mit der Geschichte meiner Ahnen auseinandersetzen, dass mich das interessiert. 
Es geht um die Zeit der Kriege, um den Selbstmord des Großvaters bevor er wieder an die Front musste, um die Flucht der Großmutter aus Böhmen, den Verlust von deren Familie, das Aufwachsen meines Vaters, die schräge Familie des Großvaters, wie meine Großmutter im Dorf erlebt wurde, wie ich sie erlebte, wo ich baden ging, … lauter interessante und schräge Geschichten, Lebenswege und Erinnerungen. 
Für mich auch wirklich sehr spannend. Nicht nur Trauriges sondern es gibt auch viel zum Lachen, zum Bedauern, zum Schmunzeln und es ist schön zu wissen, dass da Verwandte von mir sind. 
Und da ich im Dorfwirtshaus auch präsent bin, treffe ich auch Menschen, mit denen ich gerne zusammensitze. Von den Alten gibt es viele Erinnerungen und Anekdoten.  Und Verbindungen werden gezogen, wer die Großtante von wem ist, wer mit wem verwandt ist und und und.
Mit den Jüngeren geht es um aktuelles im Dorf,... macht mir auch Spaß.
Also alles durchaus positiv.
Ich schreibe „durchaus“, da mir klar ist welche Abgründe, Misshandlungen, Missbilligungen, Tragödien usw. es in den dörflichen zwischenmenschlichen Beziehungen gibt.

Irgendwann in den letzten beiden Wochen habe ich gemerkt, dass es mir nicht um die Geschichte der Ahnen (habe mir Bücher über den Weltkrieg ausgeborgt,…) geht, sondern um die Wurzeln, die sie mir geben.
Ich habe durchaus Wurzeln, aber jetzt sind sie deutlich stärker und dicker im Boden verankert.

Und mit diesen Wurzeln, die Halt geben, die tragen, ist es vielleicht möglich das kleine Wurstel, dass ich war anzusehen, ohne das ich in ein schwarzes Loch falle.

Ich stand ja vor der Frage wie ich meine Kindheitsrückschau am besten angehen könnte. Ich fühlte mich orientierungslos, hibbelig, heiß war mir oft, etwas lag mir auf der Brust, das Herz fühlte sich umklammert an, ich bekam ganz schlecht Luft, … 

Beschäftigte ich mich mit mir als Kleinkind, dachte ich an Fotos von mir und fand mich süß, verschwand der Druck auf der Brust und das Herzweh hörte auf.

Also war es womöglich der Weg, mich als Baby ganz positiv zu sehen.
Man sagt ja immer es geht um die Liebe, die Selbstliebe, die Akzeptanz. Und wie kann ich meine Selbstliebe stärken.
Aufbauen und festigen trifft es bei mir wohl besser.

In meiner Phantasie sehe ich mich als Baby. Ich trage mich herum, laufe durch die Wiese, binde mich als Baby in einem Tragetuch auf den Rücken und geniese die Wärme und das liebevolle Gefühl, dass ich mir gebe. Welt wie bist du schön.

Letzten Mittwoch hatte ich einen Termin beim Homöopathen und er empfahl mir das Buch „Das innere Kind. Wie finde ich zu mir selbst“ von John Bradshaw.
Es ist ein „theoretischer Schinken“, weil es um die Therapieform des Inneren Kindes geht, aber ich habe beim Vorwärtsblättern schon über die Phantasievorstellung des Kindes das man war, gelesen.
Also werde ich weiter auf dem Weg bleiben, mich als Baby zu knuddeln und mir zu sagen, wie toll ich bin, was für eine süße Zuckerschnecke ich bin. Ganz im ernst, das glaube ich von mir wirklich!
Und ich glaube, dass wir alle ganz süße und entzückende Babys waren. Zum Küssen. Und das erinnert mich an Luisa die rät, sich selbst auf die Schultern zu küssen und sich positiv sehen.
Dem schliese ich mich aus tiefem Herzen an.