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Sonntag, 30. April 2017

Mein Bruder, der Nachsteller - 1

Ich weiß nicht, bei welcher Geschichte ich diesen post beginnen soll. Weil hinter der Zusammenkunft am Mittwochabend mit dem Halbbruder stehen bereits viele andere Geschichten die ich vorher nie erwähnt hatte, von wegen negativ und eh immer das gleiche.

Mein Supervisor hat am Donnerstag zu mir gesagt: "Ganga, du hast einen Stalker. Weißt du, wie du mit ihm umgehen kannst? Hast du beruflich schon einmal einen Stalker gehabt?"
Nicht wirklich. Ich habe dann die Telefonnummer gewechselt und den Kontakt abgebrochen. Einer hat dann versucht, über andere Kollegen an mich heran zu kommen, aber das war gleich einmal erledigt.
"So einfach wird es dieses Mal nicht werden, denn solange du noch Kontakt zu ihm hast, wird er dich nicht in Ruhe lassen. Ausser er findet ein anderes Opfer seiner Begierde."
Hannes sah mich süffisant an und meinte noch, ich könnte schauen, ob es mir gelingt, seine Aufmerksamkeit auf jemand anderen zu lenken.
Auch soll ich aufpassen, weil, wenn ich mich nicht mehr für ihn interessiere, wird er mich schädigen wollen um meine Aufmerksamkeit wieder zu bekommen.
Nicht etwa umbringen, aber meinem Auto einen Schaden zufügen etc.

Gesagt habe ich es bereits seit längerer Zeit, aber mir war nicht bewusst, dass ich richtig liege. Ich werde verfolgt. Mein Halbbruder stalkt mich.

Ich hatte am Freitagnachmittag bereits ein Gespräch mit meinem Anwalt und bin aus allen Wolken gefallen, als er mir eröffnete, dass auch er von meinem Halbbruder wegen zu engen Kontaktes mit mir beehrte wurde.
Gut, ich habe noch die Erbschaftssache zu erledigen, aber auch hier ergibt sich möglicherweise ein eigener Weg. Jedenfalls habe ich die Trennung jetzt im Auge.

Erwähnt habe ich bereits, dass er meine Stammkneipe aufsucht. Er kommt zwar auch, wenn ich nicht anwesend bin, aber immer bin ich für ihn ein Gesprächsthema. Er fragt die anderen, wann ich da war, zucken die mit den Schultern, weil wer will sich merken, wann jemand da war, stellt er sie und weißt sie darauf hin, wann er mein gelbes auffälliges Auto vor der Kneipe stehen gesehen hat.
Also sollen sie sich gefälligst nicht blöd stellen und ihm Antwort geben.

Schon vor zwei Jahren bekam Günther ein süffisantes Grinsen, wenn er mir erzählte, dass der Bruder wieder da war und wissen wollte, wann ich da bin und über was die einzelnen Gäste mit mir sprechen! Ja ich bin halt eine begehrte Frau, meint er immer zum Halbbruder.
Dieser beginnt dann zu eifern, will wissen, was er mit mir spricht, hört nicht mehr auf, Günther zur Rede zu stellen.
"Was willst du eigentlich von mir, darf ich nicht mehr mit Ganga sprechen. Geh lass mich doch in Ruhe. "
Und er läßt ihn trotzdem nicht in Ruhe. Günther geht weg von ihm, aber der Bruder bleibt in der Kneipe und paßt so lange, bis er Günther dann auf der Toilette stellen kann.
Vor einem Jahr meinte Günther dann zu mir, er wird nicht mehr mit mir sprechen, weil er die Vorwürfe des Bruders nicht mehr aushält. Wir sollen uns das miteinander ausmachen.
Ich habe damals nicht verstanden, was los ist. Jetzt schon.

Vor mir haben sie diese Geschichten zwar manchmal erwähnt, aber das es so schlimm war, haben sie mir zu der damaligen Zeit nicht gesagt. Vermutlich wollten sie keinen Unfrieden stiften, oder was weiß ich, welche Gründe es gab.

Ich war gestern so was von bedröppelt. Erst jetzt, wo ich mit den anderen spreche, dass ich mich verfolgt fühle, dass mich der Typ stundenlang anstarrt und ich keinen Kontakt zu ihm haben will, erst jetzt beginnen sie zu reden. Und sie haben das schon länger mitbekommen als ich.

Bei Hans, muss es besonders schlimm gewesen sein. Wir kennen uns schon sehr lange und waren in manchen Situationen für einander da. Wir haben im Umgang eine Vertrautheit, die man auch spürt.
"Lass meine Schwester in Ruhe, sonst .... " Drohungen, Drohungen, Drohungen.

Hans, hat die Gabe, dass er gerne und sehr gewandt über Frauen spricht. Er ist gut darin. Jedenfalls hatte er die Nase von dem Halbbruder und seinen Eifersüchteleien wieder mal gestrichen voll und beschloss, dem Kerl Saures zu geben.
Er begann von mir als Frau zu schwärmen. Wie lange er sich schon nach mir verzehrt und er braucht unbedingt meine Telefonnummer. Mein Halbbruder wird die doch sicher haben und er soll sie ihm geben.
Der Halbbruder bedrohte ihn damit, seine Frau und die Kinder aufzusuchen und ihnen zu erzählen, dass er mit mir eine Affäre beginnen will. Dass er zu seinem Dienstgeber gehen und ihm sagen wird, welchen schlechten Charakter Hans hat und dass er in eine funktionierende Ehe eindringen will.
Der Mensch wurde so massiv, dass sich Hans zu fürchten begonnen hat.

Ich muss schon sagen, hat der Halbbruder sein Hirn auf der Strecke gelassen! Das sind Menschen, die ich bereits seit Jahren, manche sogar seit Jahrzehnten kenne. Wir haben alle die Telefonnummern von einander. Denn schließlich braucht man mal was, oder man schickt sich eine Nachricht und Fotos auf What's App. Auch die Partner und Kinder der anderen kennt man.

Es ist mir klar geworden, dass dieser Mensch ständig den Kontakt zu mir suchen wird. Er will Macht über mich haben, das Gefühl mich zu beherrschen, mich als Objekt seiner Begierde zu besitzen.
Ich bin nicht sein Opfer.





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Sonntag, 23. April 2017

Dung, nichts als Dung

Ich schreibe es jetzt nur kurz auf, was mich in den letzten Wochen so sehr belastet. Die Pflegerin des Vaters, hat ihre Version des Testaments zur Klage beim Landesgericht eingereicht. 2 Tage vor Ablauf der Einreichungsfrist.
Dadurch habe ich wieder mit dem Halbbruder mehr zu tun, weil Rechtsanwaltstermine, Gerichtstermin, Suche nach Unterlagen etc.
Ich bin dabei immer wieder in Resonanz mit meiner eigenen Geschichte, weil er mir Verhaltensmuster spiegelt.

Mein Umgang mit der gesamten Angelegenheit ist der, dass ich jeden Tag am Abend fortgehe, und erst in den frühen Morgenstunden nach Hause komme. Zum Glück bin ich gut drauf und finde Ablenkung und Lachen dabei. Hat meine Stammkneipe am Mittwoch geschlossen, betrinke ich mich zu Hause und habe Fressattacken. Keine Sorge, betrinken heißt für mich ein halber Liter Wein aber halt viel zu viel Essen.
Der Mann macht zum Glück keinen Stress. Er wundert sich eher, dass ich psychisch dem Druck nicht weiche.

Dieses fest die Augen vor der Scheiße im Leben zu machen, hat meiner Ansicht nach auch zur Folge, dass ich nicht mehr blogge. Ich meide die Auseinandersetzung.

Mit dem zweiten Mann im Leben ist es auch nicht so geworden wie ich es mir vorgestellt habe. Eh klar, wie denn auch sonst und auch da habe ich zu lernen und die schlechten und traurigen Stimmungen auszuhalten.

Trotz dem ganzen Mist, habe ich mich mit einer Bekannten mehr angefreundet und Kontakt zu einer anderen Frau aufgenommen, die mich schon lange immer wieder eingeladen hat. Ich war auf Besuch bei beiden und wir hatten Gesprächsstoff und Lachen.
Mit meiner Freundin bin ich in regem Kontakt und das hilft mir, gerade wenn es um diese Scheiß Beziehungsgeschichte mit dem anderen Mann geht.

Ich trainiere seit zwei Wochen nicht mehr und ich spüre, dass die Speckrolle am Bauch wieder gewachsen ist. Irgendwo muss der Frust wohl herauskommen.


Genau für den Inhalt dieses Post habe ich vor einigen Tagen das folgende Foto gemacht.


Ein Haufen Scheiße

Foto: Ganga


Ich habe mich noch nicht entschieden, wie ich den jetzigen Mist einordnen soll.


Die Scheiße, in der ich heute sitze, ist der Dünger für meine Zukunft.
                                                                        
(Da dieser Dichter noch nicht 70 Jahre verstorben ist, habe ich die Vermutung, dass ich ihn eigentlich fragen müsste, ob ich seinen Ausspruch verwenden darf. Weiß das wer von euch konkret?)



Nicht jede Scheiße hat die Chance, zum Dünger aufzusteigen.



Mittwoch, 19. April 2017

Schneegestöber im April, der macht was er will



Im April mit seinen Launen
kann man über manches staunen;
Regenguß und Sonnenschein,
auch der Schnee gesellt sich drein.

Oskar Stock
(1946), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker




Sonntag, 9. April 2017

Hühner unter Tags

Bei uns dürfen die Hühner wieder aus ihren Ställen. Die Stallpflicht wegen der Vogelpest ist vom Bundesministerium am 25.03.2017 für beendet erklärt worden.
Die Haushühner dürfen sich wieder an der frischen Luft und an der Sonne erfreuen.

Vorsicht vor den Wildvögel? Nicht wenig Bauern meinen, dass diese Sache mit der Vogelgrippe Nonsens ist, weil die Hühnerpest hat es immer schon gegeben.
Die Hühner drehen durch in ihren finsteren Ställen. Fenster wurden in Holzställen eingebaut, weil das Federvieh ein Geschrei und Lärm veranstaltete.

Wenn ich so über Land fahre sind mir immer wieder Bauernhöfe aufgefallen, die ihre Hühner trotz Stallpflicht draußen laufen ließen. Ganz schön mutig, dachte ich mir, denn es gibt immer missgünstige Nachbarn, die dich anzeigen und dann gibt es eine fette Geldstrafe. Zum Schluss muss der dann auch seine Hühner schlachten.

Jedenfalls kann ich mich am Bild der freilaufenden Hühner wieder erfreuen. Ein Fünkchen Glücksgefühl taucht auf.





Die Sophisten und die Pfaffen
stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen
wohl die Henne, wohl das Ei?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward das Ei erdacht,
doch, weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat’s der Has’ gebracht.

(1804 - 1875), deutscher Erzähler, Lyriker und Dichter




Die einen sonnen sich,
die anderen wollen keinen Sonnenbrand.



Das Motivationsthema ist gefunden und ich hoffe inständig, dass sich wieder Lust auf die Kreativität in mir ausbreitet.
Grünes Gras, gelbe Blumen, fliesendes Wasser habe ich auch gefunden.
Ich sitze am Tisch, am Laptop, schreibe, suche die Bilder aus, lese Gedichte und fühle Ruhe in mir und ein Lachen in meinen Augen.

Ich muss besser auf mich achten und gut aufpassen, wen oder was ich hereinlasse.
Das Bild eines Fort mit spitzen Palisaden, einem Tor und darin einer Tür, taucht vor meinem geistigen Auge auf. Vielleicht hilft es mir, die eigenen Grenzen zu wahren und mich auf das Wesentliche, welches jetzt ansteht, zu konzentrieren.