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Mittwoch, 29. November 2017

Vertrauensbruch

Dem Mann geht es zum Glück ganz gut. Ich merke aber, dass er sich schwer tut, Zusammenhänge herzustellen. Heute hatten wir die Hoffnung, dass er nächste Woche am Dienstag zur Reha antreten kann. Leider war es dann doch nicht möglich und er geht am 21.12.2017 zur Reha.
In der Früh bringe ich ihn hin und am Nachmittag um 13 Uhr 30 habe ich einen Verhandlungstermin wegen der Pflegerin.

Ich bin bis einschließlich Montag, 04.12.2017 krank geschrieben. Die Hausärztin hätte noch einige Tage drangehängt. Eigentlich blöd, dass ich es nicht annehme.

Heute war der Mann einkaufen und er wurde im Geschäft darauf angesprochen, dass er einen Schlaganfall hatte und ich umgefallen bin. Der Mann fragte, wer das erzählt und die Frauen meinten, dass man das herumerzählt.
Ich habe es einer Freundin erzählt.
Diese habe ich dann auch angerufen und ihr erzählt was passiert ist. Sie meinte, dass es nichts ist was man verbergen muss. Ich war kurzfristig fassungslos, lies aber nicht locker, und sagte ihr auf den Kopf zu, dass sie es diesem und jenem erzählt hat und diese Leute es natürlich weitergetragen haben. Sie müssen auch nicht schweigen. Das Maul halten wäre an dieser Freundin gelegen.




Samstag, 25. November 2017

Nachwehen

Das Leben muss sich ändern, viel mehr körperliche Bewegung muss wieder ins Leben integriert werden. Wenn ich nicht fit werde um wieder spazieren zu gehen, wird es mit dem Mann auch nichts, denn alleine hat er keine Lust sich zu bewegen.
Das heißt für mich, zuerst einmal 20-30 Kilo abzunehmen, damit ich überhaupt wieder teil nehmen kann an der Bewegung. Jetzt ist es Herbst und ich habe bereits damit begonnen, wenig und gut zu essen. Das Fahren auf dem Heimtrainer und das Gehen auf dem Laufband liegt auf Eis, weil ich mit einem grippalen Infekt zu Hause liege.
Ich hoffe ich werde meinen Mann nicht damit anstecken, aber wenn ja, können wir auch nichts machen.

Der Mann hat mir gestanden, dass ihn sein Hausarzt schon öfters aufgefordert hat, eine Gesundenuntersuchung zu machen. Ich habe dem Arzt bereits Unfähigkeit diagnostiziert, das er dem Mann noch kein Ekg usw. verpasst hat. Andererseits, weiß die Klinik nicht wieso der Körper des Mannes ein unnützes Gewebe produziert und auf den Weg durch die Adern ins Hirn transportiert hat.
Ob der Herzmonitor was bringen wird, steht in den Sternen.

Bis Ende des Jahres will ich eine Entscheidung, wie ich mit meiner Arbeit und der ehrenamtlichen Arbeit umgehen werde. Mir macht halt einfach die ehrenamtliche Arbeit so viel Spass, aber es ist mir Zuviel. Zuviele Klienten, immer ist irgendwas und ich habe keine Vertretung. Ich investiere mehr Zeit als in meiner wirklichen sozialversicherten Arbeit. Und von der wird mal die Rente berechnet. Also ist die viel wichtiger als der andere Job. Allerdings tut mir das Team dort gut, meine Teamleiterin ist super und die Klienten schätzen mich. In meiner wirklichen Arbeit sind die Kollegen keine wirklichen Kollegen, auch wenn sie nicht ungut sind.

Jetzt gilt es gesund zu werden, zum Neurologen zu gehen, am 11.12.2017 habe ich den Termin beim Rechtsanwalt, ohne Bruder hat er mir eingeschärft und am 21.12.2017 ist die Verhandlung mit der Lebensgefährtin oder Pflegerin oder Ehefrau in spe und ihrer Tochter!

Es ist doch immer irgendwas!





Freitag, 24. November 2017

Wieder zu Hause

Der Mann wurde heute Abend nach Hause geschickt. Er hat einen Herzmonitor implantiert bekommen, der bei Bedarf überprüft wie sein Herzrhytmus ist.
Unser Nachbar im Haus hat ihn vom Krankenhaus abgeholt, weil ich mit Fieber und Schmerzen im Bett liege.
So froh ich bin, dass er wieder so gut genesen ist, so viele Sorgen bereitet es mir, dass er schon zu Hause ist.
Der Mann ist sehr, sehr unruhig und geht ständig im Wohnzimmer auf und ab.

Die Reha wurde vom Arzt bewilligt und ich klemme mich nächste Woche sosorf dahinter, dass er auf eine Liste von Leuten, die jederzeit abrufbereit sind geschrieben wird.
An Montag geht er zum Hausarzt und dann hat er sich auch einen Kardiologen zu suchen. Neurologe auch, denn da muss ich jetzt auch hin.

Wenn es dich trifft, dann richtig.
Tut mir leid, dass ich heute die gestrigen Kommentare nicht beantwortet habe. Ich habe mich so darüber gefreut, morgen bin ich sicher fitter.



Donnerstag, 23. November 2017

Selbst umgekippt

Meinem Mann geht es gut, dafür bin ich heute in der Arbeit zusammengebrochen. Ich bin umgefallen. Die Arbeitskollegen haben mich gehört, weil ich gejammert habe. Ich selbst kann mich nicht daran erinnern.
Ein Freund hat mich am Nachmittag abgeholt und nach Hause gebracht. Ich bringe kaum etwas zum Essen hinunter, zum Trinken auch nicht. Alles tut mir weh, ich habe mich ganz schön verletzt.
Ausserdem brüte ich einen grippalen Infekt aus, schwitze wie Sau und habe ein rotes Gesicht.
Morgen um 9 Uhr 30 habe ich einen Termin bei der Hausärztin.
Der Zeitpunkt passt perfekt für das alles. Seufz.

Eine Freundin hat mir erzählt, dass sie mit ihrem Mann über das Wochenende wegfährt. Wann mache ich dass mit meinem Mann? Nie. Wir liegen am Wochenende viel auf dem Sofa und Schlafen. Nach dem Arbeitstag auch. So kann es nicht mehr weitergehen.
Ich merke ja schon seit geraumer Zeit, dass mir meine ehrenamtliche Tätigkeit zu viel wird. Ich werde sie einschränken bzw. ganz abgeben. Alleine dieser Gedanke bereitet mir eine immense innere Erleichterung. Dass es das gibt.

Ich habe Angst, dass mir noch schlimmeres passiert. Wenn ich da so alleine zu Hause bin.


Mittwoch, 22. November 2017

Besser

Es geht bergauf mit der Gesundung beim Mann. Langsam darf man daran glauben.
Bisher haben sie aber noch keinen Grund gefunden, was den Thrombus ausgelöst hat. Die Untersuchungen am Herz sind alle OK, die Lunge ist absolut in Ordnung, seine Blutwerte sind top. Er ist schlank, er ist durchtrainiert.

Wenn ich mich dagegen ansehe: schwer übergewichtig, absoluter Bewegungsmangel, schlechte Blutwerte, manchmal zu hoher Blutdruck.

Mein Mann kann es selbst nicht glauben, dass er einen schweren Schlaganfall hatte.

Jetzt geht es um die Reha und ich merke, dass die Ärzte nicht mehr viel in ihn investieren möchten, weil es ja eh so gut geht und er keine neurologishen Ausfälle hat. Ich merke aber schon beim Reden und auch optisch im Gesicht, dass nach 2 Tagen nicht alles wieder in Ordnung ist. Auch ist sein Gang unsicher etc. Der Mann hat den Arzt selbst bereits auf eine Reha angesprochen, aber der meinte, es laufe doch so gut bei ihm. Seufz.
Ich schüttle den Kopf.
Mich wollten sie auch abschaseln, aber ich war nicht so leicht zufrieden zu stellen und sie sind dann mit einem Reha Antrag daher gekommen. Allerdings muss den auch der behandelnde Arzt (wer soll das in einem KH sein?) ausfüllen und darauf kommt es jetzt an, was da drinnen steht.

Test für die kognitiven Fähigkeiten sollen noch durchgeführt werden.

Klar freue ich mich, wenn alles gut läuft, aber ich glaube auch, dass der Mann Zeit braucht und sich mit sich beschäftigen sollte. In aller Ruhe.




Dienstag, 21. November 2017

Es geht gut

Der Mann hat die Nacht gut überstanden, es hat keine Auffälligkeiten gegeben. Die neurologischen Ausfälle haben sich zurückgebildet. Heute werden sie ihn auf die Beine stellen und man wird sehen, ob er stehen und gehen kann. Seufz.
Und sie werden jetzt untersuchen, von wo die Verstopfung hergewandert ist.

Ich fahre heute Vormittag in die Arbeit, vielleicht lenkt es mich ab. Zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf.
Ich habe einige Stunden geschlafen und jetzt ziehe ich mich an und gehe hinaus.

Ich möchte mich bei euch für die Anteilnahme bedanken, es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist.

Ganz liebe Grüße
Barbara




Heute Nacht

Vielen lieben Dank für die aufmunternden und tröstenden Worte. Es bedeutet mir viel.

Bis jetzt hatte ich mit einem Arzt und zwei Ärztinnen zu tun. Die Frau am späten Abend sagte mir, ich soll noch nicht erleichtert sein, denn mein Mann ist noch nicht ausser Gefahr. Es kommt auf die heutige Nacht an und auf morgen.

Anscheinend zählt die Zeit, die man nach einem Schlaganfall bis zur ärztlichen Versorgung hat. Mein Mann war nach 50 Minuten unter ärztlicher Aufsicht.

Das Hirn beginnt zu rattern, was ist wenn ....


Montag, 20. November 2017

Schlaganfall

Mein Mann hat heute Nacht einen Schlaganfall gehabt. Der Arzt sagte mir um halb sieben, dass es ein schwerer Schlaganfall war und er schwere Lähmungen hat. Erliegt h´jetzt auf der Angio und sie versuchen das Blutgerinnsel im Kopf aufzulösen. Er wird auf Intensiv liegen und ich kann nicht zu ihm. In vier Stunden soll ich wieder anrufen. Ich habe solch eine Angst um ihn.
Ich fasse gar nicht was da passiert ist.



Mittwoch, 15. November 2017

Alltagsjammerei

Und schon wieder habe ich längere Zeit nichts geschrieben. Ich traue mich kaum noch auf die Schreibfläche. Es war einfach so viel los bei mir und mir ist die tägliche Zeit zu wenig.

Und wenn ich dann zu Hause bin, falle ich auf das Sofa und schlafe. Meine Freundin beschwert sich, ob ich sauer auf sie bin, weil ich mich nicht mehr melde. Seufz.

Ich glaube, dass Problem ist meine ehrenamtliche Tätigkeit. Die fordert täglich viel zu viel Zeit von mir ein. Aber, ich will sie nicht sein lassen, weil ich sie so gerne mache und ich kann mir nicht vorstellen, welche Klientin ich abgeben könnte.

Es ist jetzt 22 Uhr 50, auf dem Herd kocht Reis, den ich mir morgen mit einer Suppe mitnehmen werde. Das Essen will geplant sein, den morgen bin ich von 6 Uhr 30 bis 19 Uhr in der Stadt und ich brauche es, mir Zeit zu nehmen und gutes Essen zu essen. Ist auch eine Art der Psychohygiene.

Eigentlich hätte ich am Freitag mal frei, aber ich musste heute feststellen, dass mir der Tag möglicherweise gecancelt wird. Weil sich der Kollege der auf Vaterschaftskarenz geht und dessen Vertretung ich übernommen habe, bereits heute in einen Urlaub vertschüßt hat, weil er die Warterei auf das Baby in der Arbeit nicht mehr aushält und lieber bei seiner Frau zu Hause sein will.
Alles schön und gut, aber heute zeigt mir die Chefin ein Schreiben in dem er für Freitag einen sehr wichtigen Termin vereinbart hat. Wer soll den machen????

Privat bekomme ich in den letzten Wochen viele menschliche Abgründe zu sehen, was auch nicht immer einfach ist.

Ah ja, Schneeregen hat es bei uns schon gegeben und heute war es tagsüber so kalt, es hatte nicht mehr als 2 Grad.

Ich habe eine Tageslichtlampe mit sehr hoher Luxzahl und die nehme ich mir morgen in die Arbeit mit. Depressionsprophylaxe, die kann ich gut brauchen. Die Dunkelheit macht mir immer mehr zu schaffen, je älter ich werde

Hach, es ist bereits 23 Uhr 20 und ich sollte noch Duschen und Haare waschen. Ich spiele mit dem Gedanken, dass ich mir morgen früh ein Trockenshampoo aufsprühe. Bin ich ein Ferkel???? Jaaaaah.







Mit diesem Motivationsgedanke gehe ich jetzt schlafen (und Zähne putzen):


Was man anfängt, man fange es mit voller Seele, mit voller Kraft an; um desto eher ist es geendet, und ganz und mit voller Kraft kann man sich wieder einem andern Geschäft widmen. Man würde weit mehr Zeit gewinnen, wenn es nicht zur Gewohnheit geworden wäre, so viele Dinge als Nebensache zu betrachten, die im Grunde mit viel weniger Zeit, aber ernstlich, besser vollbracht würden.

(1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker