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Samstag, 10. Februar 2018

Wir haben es überrissen ....

Diese Woche habe ich wichtige Informationen bekommen, wie der Mann beruflich und pensionsmäßig weiter machen soll.
Es ist nämlich ganz einfach, der Mann braucht nichts zu tun. Er braucht nur einen Arzt, der ihn bis Oktober krank schreibt. Im Oktober oder November geht er wieder auf Reha für 4 Wochen. Im Anschluss daran soll er in der Firma seinen Urlaub verbrauchen, dann ist es eh schon Mai, Juni 2019.
Da er vermutlich seinen Job nicht mehr machen kann, kann er sein Dienstverhältnis einvernehmlich auflösen. Dann kann er für 1 Jahr in die Arbeitslose gehen.
Wer stellt den schon einen 63 jährigen Mann an, der einen Schlaganfall hatte und nicht mehr so belastbar ist. Niemand. Und da der Mann nicht um eine Verminderung der Arbeitsfähigkeit ansuchen wird, hat er noch dazu einen Berufsschutz für 1 Jahr. Das heißt, das Arbeitsamt darf ihm keine Jobs vermitteln, die unter dem Niveau seines bisherigen Jobs sind. Und so geht das Jahr 2020 ins Land und der Mann ist bereits 64.
Sollte das Arbeitsamt ihm Druck machen, dass er in frühzeitige Pension geht wo es dann Abschläge bis 15 % gibt, braucht er nur beteuern, dass er arbeitswillig ist. Wenn, dann muss das Arbeitsamt von sich aus tätig werden und seine Arbeitsfähigkeit abklären lassen. Dass machen sie aber erst wenn er in der Notstandshilfe ist.
Das einzige, was der Mann aushalten muss ist, dass sie ihn irgendwo doch hinschicken und er dann arbeiten muss. Dann soll er einen Tag dort bleiben und dann in Krankenstand gehen. So ist das Problem auch gelöst.

Sollte er wirklich nochmals arbeiten gehen wollen und auch einen Job finden, der für ihn passt, dann ist es auch gut.

Und weil es immer anders kommt als man sich denkt, werden wir sehen, was sich noch für ihn und mich bereit hält.




Montag, 5. Februar 2018

So viel Osmanthus

Der Homöopath fragt mich: "Was brauchst du am Dringendsten?"
Mitgefühl und Wärme.
Er gibt mir Osmanthus.
Ich erinnere mich, dass ich Osmanthus kenne, als ätherisches Öl in Wohlfühlprodukten.
Ein warmes, angenehmes Gefühl macht sich bald in mir breit.
Ich brauche unbedingt mehr Osmanthus.
Duschgel und Körpermilch finde ich.
Ich bade in Osmanthus.

Ich mache mich auf die Suche und finde Osmanthus Tee, Osmanthus Wein, Osmanthus Kuchen, Osmanthus Likör, ... 



Quelle: pixabay


China-Notizen - Von einem nächtlichen Schreibtisch -

NF 818                         10. August 2013


Blüte des 8. Monats:  die Kassie (Osmanthus fragrans) 


In lange vergangenen Jahrhunderten muss China Süden in diesen Sommermonaten unter Duftwolken gelegen haben. Große Landstriche trugen Namen wie Kuei-lin, „Kassienwald“, Kueishan, „Kassien-Berg“, Kuei-shui, „Kassien-Fluss“, in denen das Kuei „Kas-sie“ bedeutet. Dieses bodenständige Gewächs scheint dort gewaltige Wälder gebildet zu haben. Nach dem chinesischen Blütenkalender (hua-li) ist die Kuei-Blüte die Blüte des 8. Monats nach dem Mondkalender, doch alles sonst an diesem Baum duftet: Rinde, Zweige, Blätter, auch die jungen Früchte, und aus all dem wurden Ingredienzien für Duftstoffe gewonnen. „Im achten Monat wirbelt der Duft der Kassie auf“, schreibt ein Sachverständiger im 16. Jh., doch chinesische Botaniker heute meinen, mit dem kuei-Baum, sei eigentlich nicht die Zimtkassie (Cinnamomum cassia) gemeint, sondern ein Strauch mit dem deutschen Namen Duftblüte (Osmanthus fragrans)

Altchinesische Pflanzenbezeichnungen lassen sich nur selten und dann nach mühseligen Iden
tifizierungen  korrekt übersetzen, was aber für die kulturgeschichtliche Bedeutung einer Blüte oder der ganzen Pflanze von geringer Bedeutung ist. Die Kuei stand jedenfalls in vielen Zusammenhängen für Einzigartigkeit, „ein Zweig aus einem Kassienhain“ versinnbildlichte stets etwas, das aus einer Fülle von Schönem herausragte.   

Am höchsten wurde die Kassie als Heilpflanze geschätzt. Schon um 100 n. Chr. schrieb Hsü Shen, der Verfasser des ersten chinesischen Wörterbuches: „Die Kassie, ein Baum aus dem Süden, ist die vortrefflichste aller Heilpflanzen.“ Und der bedeutende Literat Kuo P’u (276-324) meinte in seinem „Lobpreis der Kassie“: „Die Königin der Heilpflanzen ist sie.“ 

Noch  bekannter wurde die Kassie jedoch als „Baum im Mond“, auf dem eben eine mehrtausendjährige Kassie stehen soll, aus deren Teilen der ebenfalls dort ansässige weiße Mondhase ein Rezept für Unsterblichkeit in einem Mörser stampft.  Viele Legenden ranken sich um diese Mondkassie, die sogar Kaiser auf der Suche nach Unsterblichkeit aufgesucht haben sollen. 

Verdrossen über solche einseitige Symbolisierung murrt der Blütenfreund Mei Yao-ch’en (1002-1060): „Niemand spricht von der Kassie auf Erden, alle reden nur von dem Wesen im Mond.“ Aber schon ein früherer Blütenfreund, Li Te-yü (787-850), hatte in einem Gedicht befunden: „Ich suchte einen Baum, der nicht von dieser Welt ist, und dieser gehört wahrlich in einen Götterhain.“

Nach dem alten Blütenkalender sind die Blüten der Monate in der ersten Jahreshälfte stets deutlich mit Frauenschönheit und Liebesverlangen verbunden. Bei den Blüten der zweiten Jahreshälfte tritt eine andere Symbolik in den Vordergrund. So schreibt Wang Chi (584-644) über die Kassie, die zum 8. Monat, schon im Herbst des Mondjahres, gehört: Wie grün, so grün die Kassien prangen!/ Wenn der Herbst kommt, duften die Blüten wieder/ und sagen von sich:/ In der Kälte des Jahres/ kümmern uns weder Frost noch Tau .“

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http://www.stumpfeldt.de/hcn.nf/0818D10082013.pdf