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Sonntag, 15. Januar 2017

Ein freier Tag

Heute habe ich endlich einen Tag so verbracht, wie ich ihn mir gewünscht habe. Sauna, Rad fahren, die Zeit mit dem Mann verbringen, Kochen, Essen, Trinken, Lieben, Entspannen. Wir haben die Zeit genossen.

Motivation
Mein alter DVD Player hat den Weg zum Fernseher (nur DVD's sind möglich) gefunden, der auf einem Kastl vor dem Ergometer steht. So konnte ich heute eine DVD ansehen, die schon lange auf meiner Wunschliste stand.
Das Beste an der Sache aber ist, sobald ich zu Radln aufhöre, muss ich zum DVD sehen aufhören. Denn, da ist kein Sessel oder ein anderes Teil zum Sitzen. Die Motivation weiterzuradeln war ohne federlesen da. Richtig leicht ist es mir gefallen da 50 Minuten zu treten, ich musste so grinsen.

Mit einer lieben Freundin habe ich telefoniert, der es bereits seit einigen Wochen immer schlechter geht. Aber ich wollte mich heute nicht überwinden mich im Auto wieder in das Schneegestöber zu stürzen. Auch wieder auf einem Bauernstrassl (so heißen die kleinen Straßen über's einsame Land bei uns). Ich habe Angst, dass ich wieder im Schnee und Sturm fest sitze. Bilder von gestern tauchen vor meinem Auge auf und ich bin erstaunt, dass das Erlebnis doch tiefere Spuren hinterlassen hat als angenommen.
Mir fällt das Reiten ein, wo ich lernte, gleich wieder auf's Roß zu steigen, wenn ich abgeworfen wurde. Das habe ich auch immer so gemacht. Da war ich nie zimperlich aber heute habe ich beschlossen keine Traumatherapie meinerseits machen zu wollen. Es ist Sonntag und den Tag verbringe ich mit mir und dem Mann.

Das Tischtuch habe ich gewechselt und der Mann hat gestern Blumen vom Einkauf mitgebracht.
Da darf der Tisch jetzt ruhig erblühen.




Das mußt du erstreben:
Arbeitswochen in Sonntagsstimmung zu leben.

(1856 - 1923), deutscher freier Schriftsteller


In diesem Sinne möchte ich die Zeit fortsetzen.



Samstag, 14. Januar 2017

Ganga im Schnee

Es ist jetzt kurz nach 14 Uhr, ich bin wieder zu Hause.
Um 11 Uhr bin ich mit dem Auto unterwegs. Während ich so über die Landstraße fahre, fällt mir auf, dass der Wind immer mehr weht und ich im Schneegestöber dahinfahre. Die Landstrasse wird rechts und links bereits zugeweht.
Komisch kommt es mir vor und ich überlege ob ich umkehren soll. Nein, nein, wird schon gehen. Und so biege ich in die kleine Straße über den Höhenrücken ab. Voll die Schneefahrbahn, was mich im Grunde nicht stört, aber irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl. Ich will umdrehen, nur da geht nichts mehr zum umdrehen. Also immer gerade aus, der Schnee weht, ich sehe wenig. Nur mehr eine weiße Wand. Manchmal fehlen Schneestempen und ich suche die Strasse. Hoffentlich bleibe ich auf der Strasse und lande nicht im Feld. Ich komme bis zum nächsten Bauernhof und da denke ich mir, nein, ich drehe hier um und fahre wieder zurück. Wenn ich bis hier hin gekommen bin, dann komme ich die Straße wohl auch wieder zurück.  
Nichts da, ich bleibe direkt am Höhenrücken im Schnee stecken. Der weiße Schneewind fegt über das Land und ich sehe keine zwei Meter weit mehr. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr nach vor und nicht mehr zurück komme. Nichts geht mehr.
Ich überlege mir, ob ich verzweifelt reagieren soll. Nein, ganz schlechtes Timing.
Denn ich kann nicht einfach den Arbö anrufen und sagen: "Bitte schleppt mich ab, zieht mich raus." Wenn ich selbst nicht was tue, dann kann ich in Kälte erstarren.
Irgendwann packe ich mich zusammen und beginne loszustapfen. Ich bin zwei Kilometer vom letzten Bauernhof entfernt. Vielleicht ist jemand zu Hause und kann mich mit dem Traktor rausziehen.
Ich rutsche immer wieder aus, falle hin, hoffentlich komme ich an.
Ich sehe fast nichts mehr, alles ist weiß vor meinen Augen. Hoffentlich bleibe ich auf der Straße.
Auf einmal taucht ein Traktor vor mir auf. Gehört habe ich ihn nicht, weil der Orkan heult und jedes andere Geräusch auslöscht.
Er hat mich gesehen, hat mitbekommen, dass ich aus dem Auto gestiegen bin.
Ich darf zu ihm hinaufklettern und wir fahren im Traktor zu meinem Auto hin. Dem Trakei macht es nichts, der fährt durch die Schneehölle, kommt dann vor meinem Auto zum Stehen. Das Seil wird
bei der Anhängevorrichtung eingeharkt. Ich darf ins Auto und der Traktor zieht mich aus dem vielen Schnee heraus bis zu Landstrasse vor.
Mein Dank ist unbeschreiblich.
Auch die Landstrasse ist stark zugeweht. Einige Kilometer weiter kommt ein Dorf und ich stelle mich auf den erst besten Parkplatz. Um durchzuatmen. Den Mann rufe ich an und will erzählen, was war. Ich beginne immer lauter zu reden, er kennt sich überhaupt nicht aus.
Ich fahre jetzt nach Hause und hoffe, dass ich dort auch ankomme.
Die Bundesstrasse ist zugeweht, aber wenigstens sind keine Schneehaufen auf der Strasse. Irgendwann bin ich dann zu Hause.
Fertig.

Leider habe ich keine Fotos gemacht. Dass wäre jetzt ein Highlight. Aber in der Situation habe ich nicht daran gedacht, obwohl ich die Kamera dabei hatte.

Jetzt setze ich mir Teewasser auf, zur Beruhigung um wieder zu mir zu kommen.


Ohne Korrekturlesen drücke ich den Knopf zum Veröffentlichen



Sonntag, 8. Januar 2017

Ist-Stand

Die erste Arbeitswoche liegt hinter mir, eigentlich wollte ich schon vor einigen Tagen ein paar Worte schreiben, aber ich dachte, nein, dass was mir dazu einfällt ist zu negativ für andere. Nur die Worte haben sich nicht verändert und liegen mir noch immer so wie sie sind auf der Zunge.

Also, es hat keine Morde oder Messerstechereien gegeben, mich hat keine Frauenorganisation angerufen, ich wurde nicht von der Polizei oder einem Krankenhaus kontaktiert, alle Leute sind im Laufe der Woche wieder aufgetaucht. Meine Woche war stressfrei.
Trotzdem fehlt mir gerade die Motivation für meine Arbeit.

In den letzten Tagen hat es einiges an Schnee bei uns heruntergelassen. Es ist kalt, speziell in der Nacht friert es auf minus 20 Grad.
Ich war gestern Nacht mit dem Auto im Schneetreiben unterwegs. Auf der Strasse habe ich die erste Spur im Schnee gezogen. Traumhaft.

Ein Frühlingsblumenstrauß schmückt den Küchentisch.

Leider stehen die Schachteln mit den Büchern noch immer in der Wohnung. Sie wirkt dadurch leicht unfertig, denn die Löcher an den Wänden (durch die fehlenden Bücherregale) konnten bisher noch nicht ausgefüllt werden. Ich komme mir irgendwie wie auf einer Baustelle vor, was sicher übertrieben ist, aber ich sehe halt so viel, was jetzt zu machen ist.

Außerdem versuche ich die heutige Anspannung in Entspannung umzuwandeln. Mit mehr oder weniger Erfolg. Ist's der morgige Montag?

Dem Mann geht es wieder gut. In seiner Arbeit hat sich alles Belastende aufgelöst (ich habe ein Jahr mit ihm gelitten). Neues kann entstehen. Was sicherlich auch Energie kosten wird.

Ich lese wieder einiges; unter den Büchern die das letzte Regal säumen, habe ich Richardson, Long, Hite, Levin herausgezogen. Die anderen Schinken wie Meulenbelt haben den Weg in den Karton gefunden.

Mein Hang zu grausigen Serien hält noch an. Derzeit ist 'Luther' dran.



Foto: Ganga


Zu Weihnachten getanzt im Schnee,

zu Ostern Frost im Zeh.



Sonntag, 1. Januar 2017

Neujahrswünsche


Mögen alle Sorgen nicht länger währen als die zu Neujahr gefaßten guten Vorsätze.

Unbekannt