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Mittwoch, 25. Oktober 2017

Gedankengänge




Ich habe heute in der Arbeit so eine Verspannung in Nacken bekommen, dass ich Kopfweh davon ha. Ich habe mir nur mehr gedacht, ich halte es nicht mehr aus. Sogar Krankwerden hat mein Hirn in Erwägung gezogen um zu einer Auszeit zu kommen.

Aber, am Freitag habe ich mit zwei Leuten existenziell wichtige Sachen zu erledigen. Da müßte ich im Koma liegen um mir an diesem Tag eine Auszeit zu vergönnen.

Ich habe es heute einmal anders gemacht. Ich bin Kleidung einkaufen gegangen, weil ich den Drang nach einer neuen Bluse hatte. Und eigenartiger Weise ist es mir im Geschäft dieses Mal nicht schlecht gegangen. Ich war sogar entspannt, habe nicht zu schwitzen begonnen und bekam keinen Stress.

Ich habe zwei nette Shirts gefunden, natürlich oder auch leider wieder in Schwarz, aber die Farbe und die Motive stehen mir einfach gut. Das eine hat einen großen Stern mit Pailletten auf der Brust und glitzert schön silbrig. Auf dem zweiten Shirt sind lauter kleine Sterne aus Glas aufgenäht. So richtig blink blink. Und das dritte Teil ist eine dünne Baumwolljacke mit Kapuze in schwarz weiß meliert. Die Sachen schauen hübsch und flippig aus.

Die Verpackung von mir ist ja jetzt ganz schön, aber der Inhalt soll auch schön sein. Die Spiegeln im Geschäft haben mir wieder die bittere Wahrheit über meine Figur und das Gewicht gezeigt.
In meinen Gedanken schaue ich sonst schlanker aus. So kann man sich auch betrügen und vielleicht war die Wahrnehmung meines Köpers im Spiegel nicht mal schlecht.

Ich habe dem Konsumverhalten eine Absage erteilt. Unmengen von Essen stehen immer zur Verfügung. Und weil es so fein ist, gibt es gerne einige Happen, ein Glas Wein, Kuchen etc. und wenn ich dann zu dick bin, dann verdienen sie auch noch an mir mit Diätprogrammen, Diätessen usw.
Diese Menschen die auf meine Kosten so viel Geld verdienen, können mich mal kreuzweise. Ich bin sonst auch kritisch, wenn es um die Verblödung und Manipulation von uns geht. Es ist nur logisch, dass ich auch beim Essen aus dem manipulierendem Konsumverhalten aussteige.


Bildergebnis für cartoon  essen im Geschäft







Sonntag, 22. Oktober 2017

Blutverschmiert

Es war die erste Arbeitswoche, in der ich nicht 10 Stunden am Stück auf Arbeit war. Dienstag und Mittwoch habe ich die Nachmittage durchgeschlafen, obwohl strahlender Sonnenschein und blauer Himmel mit 22 Grad Wärme draussen war. Ich wollte meine Ruhe, habe das Schlafzimmer abgedunkelt und 4-5 Stunden geschlafen.
Am Abend bin ich zum Abschalten noch kurz fortgegangen
Würde einige gute Geschichten abgeben, wenn ich mir die Zeit nehmen würde sie aufzuschreiben. Gleich, damit das Erlebte noch authentisch beschrieben wird und sich die Hälfte noch nicht verabschiedet hat.

Ein eindrucksvolles Erlebnis hatte ich am Donnerstag.

Mir ging ein Klient schon die zweite Woche ab, und ich hatte den Eindruck, dass ich in seine Wohnung nachsehen gehen soll.
So fahre ich hin zu ihm, gehe die Stufen in den dritten Stock hinauf und sehe, dass die Tür nur angelehnt ist. Ich läute mehrmals aber er kommt nicht an die Tür. Alles ist ruhig. Trotzdem ich kann nicht einfach gehen bei der offenen Tür. Da muss ich hineinschauen. Ich fürchte mich, fürchte mich bei so was immer. Wer weiß was mich da drinnen erwartet und zum Schluss treffe ich auf Einbrecher oder andere Gestalten. Trotzdem, ich muss die Türe aufstippen. Niemand ist im Vorraum und ich gehe vorsichtig weiter. Sehe in das Bad hinein, niemand ist drinnen, dann komme ich in den Wohnraum, vorsichtig schaue ich ums Eck. Und da sehe ich ihn liegen, am Boden, alles voll Blut, eine Orgie von Blut. Mehr brauche ich jetzt nicht.
Aber er rührt seinen Kopf, als ich ihn anspreche. Ich stehe da und weiß nicht, was ich zuerst machen soll. Gehe aber zu ihm und merke, dass er registriert, dass jemand da ist. Er hebt seine Lider und dreht den Kopf zu mir.
Was ist da passiert? Ich sehe, dass er seine Beine aufgeschlitzt hat. Überall sind Schnitte, die tief ins Fleisch gehen. Kein Wunder, das alles voll Blut ist. Ich bemerke, dass es bereits gestockt ist.
Zum Glück habe ich mein Handy heute dabei und kann die Rettung anrufen.

Ich knie neben ihm und streiche ihm über die Haare. Es wird alles gut werden.
 "Es tut mir leid."
 "Es wird alles gut."
 "Es tut mir leid."
Es wird alles gut.
Er zittert am Leib, und ich nehme ihn in meine Arme und beuge mich beschützend über ihn.
Es wird alles gut werden.
 "Ganga, es tut mir leid."
Danach werde ich ihn später fragen.
Jetzt wird alles gut.
Ich streichle ihn, versuche ihn zu wärmen.
Es wird alles gut.

Irgendwann kommt die Rettung und nimmt ihn mit.
Nein, ich fahre nicht mit.

Ich sehe mich im Raum um. Viel Blut, verschmiertes Blut.
Nein, ich gehe jetzt nicht.
Ich bin erschüttert.
Blutverschmiert.

Ich entscheide mich, dass ich das Blut wegwische, dass ich sauber mache. Weil ich meine, dass es reicht.



Dienstag, 17. Oktober 2017

Nicht nur Schönes

Jetzt habe ich über einige Wochen viel gearbeitet, und das Resultat war, dass ich letzte Woche mit Nackenschmerzen, Schulterweh und Rückenweh belohnt worden bin. Es waren zu viele Stunden im Büro die ich mit sitzender Tätigkeit verbrachte.
Jetzt sollte es leichter werden und ich hoffe, dass sich wieder eine gesunde Motivation für die Arbeit einstellen wird.

Erlebnisse hatte ich genug, aber ob ich es schaffe sie zu Papier zu bringen, weiß ich nicht. Mir geht derzeit die Sprache dafür ab. Obwohl, es sind spannende Erlebnisse, interessante Begegnungen, Augenöffner-Erlebnisse. Vielleicht sollte ich mir einige Tage Urlaub nehmen, ich komme einfach zu nichts, nicht einmal zu mir selbst.

Heute habe ich eine mail mit Foto und Paterzettel von meiner ehrenamtlichen Arbeitsstelle bekommen, dass ein Arbeitskollege verstorben ist. "... ist am 4. Oktober nach langer schwerer, aber dennoch tapfer ertragener Krankheit, von uns gegangen."
Herbert ist in meinem Alter gewesen und wir waren Anfang 2000 in der selben Firma angestellt. 2005 hat er die Arbeitsstelle gewechselt und immer wenn wir uns sahen kamen wir intensiv ins Gespräch, nicht nur über Schönes sondern auch über die Abgründe in uns.
Spontan dachte ich mir, ich hänge meinen Beruf an den Nagel. Da kannst du nur krank werden.
Stimmt nicht, nein, nein, dass ist so nicht,.....

Eine spannende Frage ist, was löst den Krebs in uns aus? Ich lese seit einigen Wochen Texte dazu, weil bei Menschen in meinem Umfeld Krebs diagnostiziert worden ist.
Den folgenden Text im Link finde ich lesenswert:






Sonntag, 8. Oktober 2017

Jammern über so dies und das

Jetzt habe ich wieder eine Woche lang keinen post geschrieben, aber ich war arbeitsmäßig ausgepowert.
Meine Tage in der Stadt waren lang, 2 Mal waren es 12 Stunden pro Tag. Ich dürfte zwar nur 10 Stunden täglich arbeiten, aber das hätte für mich dann 4 verschissene Nachmittage und Abende bedeutet. Also dann doch lieber nur zwei.

Mir wird jetzt schon anders, weil ich weiss, dass morgen Montag ist und wieder eine Arbeitswoche vor mir liegt. Meine Motivation ist wieder im Keller und das so kurz nach dem Urlaub. Ich fühle mich überlastet.

Meine Burn-out Prophylaxe vor einigen Tagen war die Idee, dass ich meine Uralt Klienten in Beratungsstellen vermitteln werde und so Zeit und Luft für das aktuelle Geschehen bekomme. Das reicht mir völlig.
Die Erleichterung die ich spürte war so schön.
Ende der letzten Woche musste ich aber feststellen, dass ich meine Leute nirgends gut unterbringen kann. Denn mit der Einen habe ich mich mit der Wohnbeihilfenstelle angelegt und mit dem Amt will sich niemand Schwierigkeiten einhandeln. Es geht dabei um ungefähr 800.- .  Eine rechtliche Vertretung gibt es dafür nicht, weil dieses Amt die Oberbehörde der Arbeiterkammer, ... ist.

Die zweite Geschichte ist, dass ein Kindesvater von der Kindesmutter, die ein sehr geringes eigenes Einkommen hat, Unterhalt für den Sohn haben will. Obwohl das Kind bestimmte Tage in der Woche und den Ferien bei ihr ist. Der Kindesvater hat ein Einkommen von über 3.000.- netto, auf die Kralle.
Unglaublich.
Alles schon bei Gericht anhängig, und trotzdem wurde sie auf 100.- verurteilt. Wie viele Unterlagen und Briefe und Einsprüche wir da schon geschrieben haben.
Ich habe es probiert, sie in einer Frauenberatungsstelle zu verankern, mit dem Ergebnis, dass die ihr gesagt haben, das ist eine heikle Sache.
Damit war die Sache mit der Vermittlung gegessen.

Mitte November geht einer der Kollegen auf "Papamonat".
Ich häng mich auf.

Ich merke, dass jetzt, nachdem ich mir meinen Frust von der Seele geschrieben habe, mein Galgenhumor sich bei mir meldet.
Also ich hänge mich doch nicht auf und ich knüpfe auch niemand anderen auf.

Obwohl, wenn ich mir überlege, die Zwickeltage um den Nationalfeiertag und Allerheiligen hat der Kollege mit dem Papamonat für sich als Urlaubstage in Anspruch genommen. So schnell konnte ich den Kalender gar nicht öffnen, so schnell meinte er die Sache abhandeln zu können. Grad dass ich noch einwerfen konnte, dass diese freien Tage auch für mich interessant sind.
Mal sehen, denn der Mann ist nach Hause gekommen und meinte, dass der Bodenleger an diesen Feiertagen kommen wird und die restlichen Arbeiten erledigen wird. Eine Abstellkammer möchte er auch noch mit dem neuen Boden (der, der vom LKW heruntergefallen ist - so was gibt es tatsächlich :-)) ausstatten, weil er ja vorhanden ist.
Da gehe ich doch lieber arbeiten, oder!

Aber vielleicht ist dann doch alles ganz anders.