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Sonntag, 9. Dezember 2012

Lösung finden

Mir geht's nicht gut. Ich bin heute Nacht wieder erst um 4 Uhr früh schlafen gegangen. Was habe ich gemacht?
Eine Online- Bestellung für Kleidung getätigt. Ich hab mir die Bestellung heute am Vormittag in halbwegs normaler geistiger Verfassung nochmals angesehen. Eine allzu große geistige Umnachtung dürfte ich noch nicht gehabt haben. Die Kleidung sieht normal aus, die Preise sind vom Sale und in Ordnung, die fünf Teile kosten ca. 230 Euro (2 Strickjacken sind dabei). Ob mir was paßt, werde ich Ende der Woche, herausfinden. Bezahlen könnte ich die Rechnung noch.
Sicher 5 Mandarinen  und 2 Marmeladebrote gegessen . Schei..e.
Im Fernsehen habe ich lustlos die x-te Folge vom "Bullen von Tölz" an mir vorbeiziehen lassen.
Blöd vor mich hingeschaut. Im Körper spüre ich Aufregung und Anspannung. Ganz bewegungslos und steif bin ich.
Der Versuch mich in Gleichmut zu üben. Was nicht funktioniert.

Ich habe Angst. Und die geht nicht weg.
Aber vor was habe ich Angst? Das ist gar nicht mal so leicht herauszufinden.
In meinen Phantasien rechtfertige ich mich vor dem Richter und meinem Anwalt und noch anderen Leuten für den Zustand des Hauses. Ich will ihnen ständig beweisen (mit Fotos) wie mein Vater jetzt lebt und das ich nichts dafür kann.
Ich habe Angst, dass mir Versäumnisse vorgeworfen werden (was ja schon war). Ich habe Angst, weil eine 24 Stunden Pflege  nötig ist, und es mir aber nicht möglich ist sie zu organisieren, weil kein Platz da ist.
Ich bin verantwortlich für Dinge die nicht funktionieren können.

Ich habe Angstvisionen, die geschürt wurden u.a. durch die Beschwerde vor Gericht, durch eigene, viel zu hohe Erwartungen.

 Ich will nicht verantwortlich dafür sein, dass
  • sein einziger warmer und schöner Raum ein Schwarzbau ist und der weggerissen werden muss (Nachbar baut),
  • sein Schlafzimmer und die Küche durch die Kälte unbenutzbar sind (er selbst brauchte diese beiden Räume nie),
  • ein neuer behindertengerechter Sanitärbereich nicht auf 4,25qm entstehen kann,
  • es Platz für den Trockner und die Waschmaschine und einen neuen Boiler  und eine Gastherme braucht,
  • alle Türen die jetzt 60 cm breit sind verbreitert werden müßen,
  • man nicht einen Raum der auf einer Seite durch Rigips vom Lagerraum des Mieters abgeteilt ist und auf der anderen Seite 2 Auslagenscheiben hat und keine Wärmedämmung vom Boden herauf und den Wänden hat, für eine 24 Stunden Pflege herrichten kann (so kann man niemanden wohnen lassen! da weigere ich mich kategorisch),
  • die Kachelöfen so nicht mehr reaktivierbar sind, da pro Kamin nur ein Ofen angeschlossen sein darf,
  • der Schwarzbau bei der Dachkonstruktion wegen dringender Brandgefahr weggerissen werden muss,
  • ....

Und da kommt jetzt das wirkliche Blöde. Ich bin verantwortlich.
Die Frau, die bei meinem Vater wohnt war im Oktober 2012 bereits am Gericht und hat zu Protokoll gegeben, dass ich mich nicht um den behindertengerechten Umbau des Hauses kümmere und mir Versäumnisse in meiner Sachwalterschaftstätigkeit vorgeworfen. Ich wurde vom Bezirksgericht aufgefordert dazu Stellung zu nehmen. Was ich kurz und bündig tat. Ich weiss aber, dass das nicht ausreichen wird und ich eine ausführliche Stellungnahme zum Umbau des Hauses abgeben muss. Auch eine Empfehlung ob ich den Umbau für sinnvoll halte.

Schei..e, schei..e,  ....

Wo ist mein Faden. Hier ist er:
Wenn der Mieter im Haus wohnen bleiben will, akzeptiere ich das auch. Und orientiere mich um. Ein Umbau nur im Erdgeschoß ergibt dann einen Sinn,  wenn der Vater auch weiterhin zu Hause bleiben kann. Da es keinen zusätzlichen Platz im Erdgeschoß geben wird, sondern noch 14 qm weggerissen werden, verbleiben 46 qm und das kann man sich in die Haare schmieren.
Da ich mich seit August mit den bautechnischen Dingen des Hauses auseinandersetzt, bin ich sattelfest und da kann schon eine Fr.W. mit auch einem Bauplan daherkommen. Ich habe mich um Lösungen bemüht, tagelang, nächtelang, wochen- und monatelang. Es gibt nur eine: Entweder alles oder gar nichts. Und das vertrete ich auch. Ich werde dem Gericht die Empfehlung geben einem teilweisen Umbau nicht zuzustimmen.

Ich werde noch die Bauverhandlung am 19.12.2012 abwarten, dann habe ich alle Daten beisammen. Auch die Abrißbescheide, die ich umsetzen muss!, werden kommen.

Und dann gehe ich in die Offensive:
Nur Auseinandersetzung kann klären, da komme ich aus dem Bereich der Phantasie heraus.
Schreiben an das Gericht, Gespräch mit Fr. W. und dem Vater, der mir eh gesagt hat, er will ins Heim gehen. Dann warte ich ab, ob oder was geschieht. Also fad kann mir nicht werden.

Was kann ich daraus für's Leben lernen?
Die Gefahren die ich bearbeiten kann gehe ich aktiv an. Die Gefahren die ich nicht in der Hand habe, nehme ich wahr, mit dem Wissen, dass es nicht in meiner Macht steht aktiv zu handeln. Da tue ich nichts, auch nicht im Geist.
Ich warte ab, wie sich die Lage entwickeln wird, ich sammle meine Kraft und handle im richtigen Moment sinnvoll und der Situation angepasst.
(das schneide ich mir aus, damit ich es im Bedarfsfall immer wieder lesen kann)

Nebenschauplatz: Da der Mieter mein erstes Kündigungschreiben nicht als Kündigung betrachten will, bekommt er morgen von mir ein "normales Kündigungsschreiben" mit einem Zweizeiler der auf die Punkte 2 und 5 des Mietvertrages verweisen, mit dem Auszugsdatum Ende März 2013. Für die Akten, auch wenn es sinnlos ist. Scheißen tut er mir so und so was.
Auf das habe ich mich schon eingestellt.

Ich werde mich bemühen, kommende Woche meine Kraft zu sammeln.
Mein Mann hat einen Linsen-Bohneneintopf mit Würstel, Speck, viel Sellerie, Karotten und Zwiebel gekocht, der auch noch morgen für Essen sorgen wird.





Und in Bewegung bleiben!!!!!

Ich wünsche Euch allen alles Gute und Schöne für die kommende Woche. Viel Kraft für diejenigen die es brauchen können.


 

1 Kommentar:

  1. Pffffft, was ne Lawine von Mist da grad über Dich rollt. Da kann ich nur ne Wagenladung Kraft vorbei schicken damit Du das überstehst und die Linsensuppe, naja die kannste gerne hier abladen.Sieht super aus...Alles Gute

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