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Samstag, 14. Juni 2014

Wütend

Uuh, das war eine Woche. Zum Glück war es sonnig und warm und ich konnte den Tag im Freien ausklingen lassen.

Zum einen ging es dem Knie nicht gut und ich war schon verzweifelt, weil ich mir dachte ich habe sicher wieder eine neue Verletzung (wie eine Bettnachbarin im KH). So bin ich mit starken Schmerz zu Hause dahin gehatscht.
Den ersten Tag auf Arbeit, Dienstag, konnte ich fußmäsig wirklich schlecht bewältigen. Starke Schmerzen hinter der Kniescheibe.
Auf Vermittlung vom Homöopathen war ich am Mittwoch bei einem Osteopathen in unserer Nähe. ich sag euch, der war gut. Der Osteopath hat mir erklärt, dass die Knieverletzung nur ein Symptom ist. Ausserdem war er so empathisch, dass ich zum Heulen anfing.
Das Knie tat beim Abtasten überhaupt nicht weh. Die OP war also gut. Allerdings habe ich durch das sofortige Aufstehen nach der OP einen Bluterguß hinter der Kniescheibe davongetragen.
Er hat dann Punkte am Brustbein, Schambein und an der linken Hüfte die weh taten behandelt. Dann ging es beim Gehen gleich besser und am nächsten Tag war das Knie auch besänftigt.

Klar hatte ich seit Kindertagen beim rechten Knie Probleme. ich habe immer gesagt, das dieses Knie halt schwächer ist.
Der Innenmeniskus hat sich durchgescheuert.
Und ich brauche für die Heilung Geduld! Also lieb sein zum Knie, es nicht zwingen mit "das muss doch gehen, das soll doch sein". Die Heilung braucht lange Zeit und da ich dazu neige alles schnell zu machen, wird das eine tolle Übung für mich sein. Ooooohhhmmm.

Und was sonst noch ist:
Ich habe so eine Wut auf die medizinische Behandlung, das ich am liebsten das KH verklagen würde. Ich habe doch selbst gespürt, dass ich mein Knie noch nicht belasten darf. Und ich hätte 4 Tage im KH bleiben sollen! Das man nach einer Knie OP gleich auf die Füße kommen soll, so wegen Beweglichkeit erhalten usw. weiß ich, nur so ganz ist das auch nicht wahr.
Die Stationsschwestern haben auch gar nicht gewußt was bei der OP gemacht wurde. Knie halt.
Keine Info, falsche Nachsorge, gar keine Nachsorge.

Wenn mich Leute fragen, wie es mir geht und ich erzähle, wird es ihnen gleich zuviel und sie wenden sich ab. Dann sagen sie noch, "Ach, von dem Krankenhaus hört man sonst aber nur Gutes". Ich habe vorher schon schlechtes gehört, der frühe OP Termin hat mich aber verführt dort hin zu gehen.
Ich weiß schon das es Leuten unangenehm ist mit Schlechtem konfrontiert zu werden. Und dass solche Fragen nach der Gesundheit mit "Ja, ja, geht schon wieder" beantwortet werden sollten.
Als Antwort auf die  Abweisung meine ich dann "Es ist halt wie bei den Kindern, die glauben auch nicht was man ihnen sagt und müssen selbst ihre Erfahrungen machen".-
Das ich mich damit unbeliebt mache ist mir klar.
Freundinnen hören sich mein Lamentieren an, bedauern mich und sind empathisch. Das tut einfach gut.
Und mit den anderen ist es eine oberflächliche Bekanntschaft und so bleibt das auch. Ob ich ihnen jetzt Unangenehmes auf ihre Fragereien reindrücke oder nicht ist auch egal. Wenn es denen nicht gut gehen drücken sie das auch anderen auf, nur vergessen sie das dann.
Man merkt es, ich bin sehr wütend. Da brauche ich noch Zeit.




8 Kommentare:

  1. Ich kann Dich wirklich gut verstehen: Man lässt sich ja nicht operieren, nur damit es anschließend weiter schmerzt oder die Probleme damit nicht aufhören.
    Wut muss raus, aber vielleicht kannst Du diese kanalisieren, damit diese Energie nicht ungenutzt verpufft und Dir nachher woanders fehlt? Vielleicht kannst Du diese Wut-Energie auf die (osteopathische) Heilung lenken? Was darfst Du tun mit dem Knie, was kannst Du selber tun und so weiter?
    Ich wünsch Dir gute Besserung!

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    1. Das ist eine gute Idee, darauf wäre ich in meiner Wutverblendung nicht gekommen. Dem KH habe ich nun wirklich genug Energie und Aufmerksamkeit gewidmet. Ich werd mich mal beruhigen und die Verantwortung für meine Gesundheit selbst in die Hand nehmen.
      Meine Meinung zum herrschenden Gesundheitssystem hat sich leider mehr als erwartet erfüllt. Aber die können mir mal den Buckel hinunterrutschen.

      Liebe Grüße
      ganga

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  2. Ich verstehe sowas nicht... Wenn ich nachfrage, wie es jemandem geht, dann erwarte ich nicht nur die Antwort, die alle geben, nichts Oberflächliches, sondern ich habe wirklich Interesse daran, ob gut oder schlecht! Aber die meisten fragen ja nur aus Höflichkeit, und wenn man dann ausführlicher antwortet, wirds ihnen gleich zu viel...

    Deinem Knie weiterhin gute Besserung!

    Liebe Grüße,
    Kivi

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    1. Für mich ist es auch so. Wenn ich frage, dann bin ich auch für die Antwort offen. Ich werd es aber mal auch versuchen bei einem oberflächlichen Tratsch, dass ich mich nicht für die Antwort interessiere, dieser keine Beachtung schenke und im small talk weitergehe. Das will ich unbedingt an so ausprobieren. Und dann mal schauen wie ich das finde. Ich höre mir eh viel zu viel von diesen Leuten an, die mich dann abwinken. Ist das Selbstschutz?

      Liebe Grüße
      ganga

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  3. Liebe Ganga,
    Osteopathie bringt tatsächlich einiges zuwege, das die klassische Medizin nicht kann. Ich versuche Therapien nach meinem Gefühl zu "mischen" - was ich auf Krankenschein kriegen kann, hole ich mir, doch hier ist es oft mit der menschlichkeit und mit der Nachsorge nicht so weit her - die weitere Versorgung und Pflege, die muss manchmal z.B. durch Alternativmedizin stattfinden...
    Und zu deiner Frage: Ich glaube, manchmal ist es Selbstschutz, manchmal Mangel an Einfühlungsvermögen. Ich neige dazu, als Grabstein missbraucht zu werden, weil ich zuhören kann. Das geht aber immer nur bis zu einem gewissen Grad - wenn ich das Gefühl habe, ich werde ausgelaugt oder es findet das Zuhören und Verständnis aufbringen nicht auf Gegenseitigkeit statt, dann blocke ich ab... Ich glaube, manche Menschen fragen nur, wie's einem geht, weil sie selber ihren Müll loswerden wollen...
    Liebste Sonntagsgrüße, Traude

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  4. Liebe ganga,

    Deine Wut ist verständlich, finde ich. Übers Gesundheitssystem red ich nicht mehr groß, weil ich sonst in Wutattacken verfalle. Leider herrscht auch viel Halbwissen bei den Ärzten und da heutzutage sowieso nur das Budget wichtig ist, wird man dann zu früh entlassen und die Heilung leidet drunter. Find ich schlimm, aber jetzt bist Du gefragt - hab Geduld mit Deinem Körper, der ist nämlich keine Maschine und braucht liebevolle Zuwendung. Ist wie mit kleinen Kindern, die zwingt man ja auch nicht zu Dingen, für die sie noch nicht reif genug sind - man lässt ihnen die nötige Zeit bis sie von selbst so weit sind und Dein Knie ist halt jetzt "Dein Baby", das Du unterstützen kannst, aber dem Du auch Zeit geben solltest. Auch wenn es schwer ist ;-)

    Diese Sorte Leute, die Deine Sorgen abtun, muss man ignorieren bzw. sollte man sich denen gar nicht mitteilen. Deine Freundinnen sind für mich da und sind empathisch und nur das zählt :)

    Liebe Grüsse!

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  5. Liebe ganga, aus meiner Zeit, in der die Depressionen mein Leben bestimmt haben, kenne ich das nur zu gut! Es wurden immer weniger "Freunde", die noch bereit waren, sich mit mir auseinanderzusetzen. Ich wollte auch irgendwann diese "Kopf-hoch-Sprüche" nicht mehr hören... diese ständigen (ungefragten) Ratschläge, nach denen sie sich dann vermutlich auch noch besser fühlten. Und dann waren sie enttäuscht und ungeduldig weil es nicht direkt ankam bei mir. Hör mir bloß auf damit. Wenn ich schon die Frage "Wie geht's dir" hörte, wurde ich innerlich wütend, weil sie doch im Grunde wussten, dass es mir nicht gut geht. Wie es aber wirklich ging, das wollten sie im Grunde nicht hören. Nur ihre Floskeln loswerden.
    Ich plane auch eine Behandlung beim Osteopathen gegen meine chronischen Schmerzen im Bein.
    Kann das sehr gut nachfühlen, wie's dir geht. Diese überheblichen, arroganten Orthopäden!

    Liebe Grüße
    Andrea

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