Seiten

Sonntag, 15. Juni 2014

Eine Grauslichkeit

Dieser Post ist ungustiös, also nur lesen, wer sich das geben will.

Seit Dienstag bin ich ja wieder auf Arbeit. Ich habe letztens durch das Telefonat wegen Verlängerung des Krankenstandes in der Firma einiges mitbekommen und ich sag euch, ich habe mich schwer beglückwünscht, dass ich nicht da war.

Ich entscheide mich jetzt dafür, dass ich keine Details beschreibe, eben weil ich nicht dabei war.
Fakt ist, dass die behinderte Kollegin mit Ende September endlich aus der Arbeit ausscheidet. Die Chefin hat sie zu einem Gespräch eingeladen und ihr gesagt, wenn sie die Freiwillige Kündigung nicht unterschreibt, dann läßt sie es auf ein Verfahren am Arbeitsgericht ankommen.
Die Kollegin ist nach dem letzten Krankenhausaufenthalt Anfang Mai wieder im Büro aufgetaucht. Verstunken, angepißt und verschissen, die Haare ein Filz. Bin ich froh, dass ich sie nicht zu Gesicht bekommen habe. Mir hat in den letzten Jahren schon so gegraust vor ihr.
Jetzt liegt sie wieder im Krankenhaus. Mit Nieren- und Blasenproblemen. Mit ihrer Inkontinenz ist sie halt so umgegangen, dass sie nahezu nichts mehr getrunken und gegessen hat. Statt Einlagen zu verwenden einfach oben seit Jahren nahezu nichts mehr hineingeschüttet. Wieso ich das weiß? Sie hat uns ja immer am laufenden über ihren Körperzustand gehalten. Würg. Kotz.

Es macht mich traurig, dass sie ihren Abschied schon vor Jahren nicht anders gestaltet hat. Das es so weit kommen musste.
Aber ich will sie auch nicht mehr sehen.

Da es so viele Veränderung im Team gegeben hat ist dort Panik ausgebrochen.
Was ich mir für die kommenden 4 Arbeitstage vornehme? Ich mach ganz fest meine Augen und Ohren zu. Mein Augenmerk liegt bei mir und meinen Leute.






5 Kommentare:

  1. Ich bin grad ein bisschen fassungslos, liebe ganga. Wie gut, dass Du nicht da warst! So hat doch sogar so ein Krankenstand seinen Sinn und Zweck! (Abgesehen davon, dass das Knie jetzt wieder heil wird ;-)

    Ich finde es gut, dass man bei der Kollegin endlich durchgreift. Hat ja lange genug gedauert!

    Wieso ist denn Panik ausgebrochen? Nur wegen der Kollegin? Ich sags mal so - ihr musstet ja eh für die mitarbeiten, wo liegt jetzt der Unterschied, ausser dass jetzt die Chance besteht, dass jemand Neues hinzu kommt, der/die auch endlich mal den Job richtig macht und ihr euch auf eure eigenen Belange konzentrieren könnt?

    Richtig so, bleib bei Dir und Deinen Leuten, der Rest ist nicht Dein Problem.

    Liebe Grüsse

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Panik ist, deswegen ausgebrochen, weil ich ausgefallen bin! Als eine von zwei Vollzeitkräfte.
      Ich habe der Chefin gesagt, dass doch nur ich nicht da bin, und sie antwortet mir, dass ich doch weiß wie es mit Maria und der zweiten Halbtagskraft geht. Tja.

      Ich bin auch so froh, dass ich nicht dort war. Ich sag dir, trotz Weh, ist es mir die lange Zeit ohne Arb.....scheiße so gut gegangen. Und ich hatte mit nichts einen Stress. Diese negativen Angelegenheiten waren einfach nicht da.

      Ich wünsche mir genug Geld damit ich meinen Broterwerbsjob an den Nagel hängen kann. Also monatlich ein geregeltes Einkommen und dann noch die ehrenamtliche Tätigkeit. Das würde mal reichen. Alles andere ergibt sich dann von selbst.

      Genug Geld für alle! Jaka.

      Liebe Grüße
      ganga

      Löschen
  2. Was bedeutet: Sie ist behindert? Was für eine Behinderung?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

      Löschen
    2. Als sie bei uns 2003 zu arbeiten anfing hat sie uns gesagt, dass sie Rheuma hat. Ja, sie tat sich beim Gehen schwer und wir bemerkten dass sie auch Gleichgewichtsstörungen hat.
      Dann stellt sich gleich mal heraus, dass sie auch starke Schmerzen in den Beinen hat.
      Wir motivierten die Kollegin sich an Fachärzte zu wenden und nicht nur zu dem fast 90 jährigen Rheumatologen zu gehen, der schon halb am krepieren ist und ihr nach dem Mund redet und sie halt auch mit den Medikamenten (Biologicals, Cortison, Opiat....) versorgt.
      2009 nachdem sie sich kaum mehr bewegen konnte und auf Krücken, die ihr Nachbar in seinem Keller stehen hatte, daherkam, ging sie doch tatsächlich ins Spital.
      Was dabei aber rausgekommen ist, hat sie uns nie gesagt. Nur soviel, dass eine Verlegenheitsdiagnose gestellt worden ist.
      Kann ja alles sein. Ich weiß es nicht und sie tut mir einerseits auch sehr leid, andererseits hat sie alle mit ihrer Behinderung in Geiselhaft.
      Ihre Beine kann sie kaum noch heben, schleift sich auf Krücken dahin. Mit der Sprache hat sie Problem und sie tut sich geistig schwer Zusammenhänge herzustellen. Hygienisch ist sie unter aller Würde.
      Verleugnet aber konsequent ihren Zustand.
      Sie weigert sich konsequent Hilfe von Profis anzunehmen und lastet dafür auf den Menschen in ihrer Umgebung. Und es ist ihr egal, was sie anderen damit antut.
      Eigentlich der pure Wahnsinn.

      Liebe Grüße
      ganga

      Löschen