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Montag, 10. Juni 2013

Kollegin ja oder nein

Ich schüttle nur mehr den Kopf über die behinderte Kollegin. Sie ist jetzt 58 Jahre und Pensionsantrittsalter 60 Jahre kommt für sie nicht in Frage.  Obwohl es ihr durch die MS sehr schlecht geht und sie sich nur mehr einige Schlurfschritte mit Krücken fortbewegen kann. Der Rollstuhl steht seit 3 Jahren im Garten und ist verrostet und vergammelt.

Seit 2009 geht das jetzt schon mit dem Dienst an ihr. Im Unterschied zu früher stinkt es aber den Kolleginnen seit einiger Zeit.  Unsere 4. Kollegin hat ihr klar gesagt, sie habe für einen Außendienst jetzt keine Zeit und die andere, die eh immer bei ihr sitzt, soll ihr statt dem Herumsitzen behilflich sein.

Weil ihr die Kollegin, welche viel Zeit bei ihr zum Ratschen verbringt nur widerwillig einen sehr unangenehmen Außendienst machte beschwert sie sich über der ihre fehlende Unterstützung.  Hinter der ihrem Rücken.
Ich vertrete dann die Meinung, dass man offen miteinander sprechen sollte, damit es nicht zu Missverständnis kommt.

Bei mir hätte sie heute auch probiert ihre Arbeit auf mich abzuschieben. Sie habe einen Klienten der muss ausziehen, weil er nie zu den Terminen kommt. Da muss sie hin. Jammer.
Ja klar, dafür muss sie aber mobil sein.

Das Problem mit der Kollegin ist, dass ihr Arbeitsplatz 2009 in einen geschützten Arbeitsplatz umgewandelt wurde und die Firma für sie Geld bekommt.  Also von der Firma ist keine Unterstützung zu erwarten und die Kolleginnen haben das Spiel ja lange genug mitgemacht.

Klar wie gehst du mit so einem Menschen um, der weiß, dass er nicht kündbar ist, der den anderen ein schlechtes Gewissen macht und die fühlen sich besser wenn sie ihr etwas machen.
Das Problem ist, dass man ihr nicht klar machen kann dass ihre Zeit in der Arbeit vorbei ist, keiner weiter gewillt ist die Arbeit mitzumachen, zumal ihre Erkrankung ja immer schlimmer wird.
Da schaltet sich dann ihr Selbstschutz ein und sie beginnt sich vehement gegen eine Kündigung zu wehren, droht auch mit Arbeiterkammer und Behindertenbeauftragten. 

Die Klienten kommen am Freitag mit ihren Anträgen, weil sie wissen, dass sie mit uns gemacht werden.
Ich wimmle eh schon alle ab und vertrete die Meinung, dass ich mich nicht in die Arbeit einer Kollegin einmische, denn da kommt generell nichts Gutes heraus.
Die anderen sagen, ihnen tun die Klienten leid. OK verstehe ich auch. Ich sag mal, da haben die Leute dann Pech gehabt. Meine immer stabile Kollegin fühlt sich sowas von ausgenützt, dass sie beschlossen hat es reicht ihr, und einen Kurantrag gestellt hat. Für 5 Wochen! Ihre Vertretung bin ich. Kaum zu machen für mich, auch mit einem guten Plan.

Ich habe den Eindruck, dass es bald ziemlichen Stress in der Arbeit geben wird. Nämlich wenn sie niemanden finden wird, der diese anstehenden Aussendienste für sie macht und ihr natürlich klar ist, dass sie dann Stress mit der Chefin bekommen wird. 
Oh, da wird sie vorher sicher noch einigen Druck machen. Ich bin gespannt wer als erste einbricht.

Mir geht der Satz nicht aus dem Kopf, dass man seine Energie nicht unnötig verschwenden soll.


4 Kommentare:

  1. Mein Vater sagte immer: "Ich lasse doch nicht die Probleme von anderen, zu meinen Problemen machen!" und so ähnlich handhabe ich es auch. Ich helfe gerne, habe aber meine Grenzen und wenn das anderen nicht passt, sind sie nicht gut für mich.

    Schau das es dir gut geht und nur dann kann man überhaupt anderen helfen!

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  2. Habt ihr denn keinen Betriebsrat ?
    Nein mal ehrlich, sie nutzt Euch alle aus und findet es auch noch ok.
    Grenzen setzen , da ist es wieder das Thema.
    Sie hat genau wie Ihr eine Arbeitsplatzbeschreibung, erfüllt sie diese nicht weil sie es nicht kann oder will, dann sollte sie ein Gespräch mit der Behindertenbeauftragten, dem Betriebsrat und eine vertrauenswürdige Kollegin, von denen die ausgenutzt werden,haben, indem genau geklärt wird welche Arbeiten sie erledigen muss ...
    Oder es muss eben neu verteilt werden, aber Ihr die nicht mehr helfen seid nicht die Schlechten.
    Jeder muss auf sich schauen und dann auf Andere, wenn noch Zeit und Kraft da ist.

    Man sagt jedes Team ist so gut wie das schlechteste Glied. Wieso sagt man das ? Genau darum weil das letzte Glied alle aufhält und nur verbessert oder ausgesondert werden kann.
    Sie hat natürlich eine Sonderstellung, aber wenn sie nur bezahlt wird ohne was zu machen auf Lasten eurer Kraft und Dienstleistung ist was falsch !
    Redet , mit dem Chef , mit dem darüber...auch wenn die Firma für sie Geld bezieht, aber niemand will das jemand auf der "faulen "haut liegt und die andeen unzufrieden sind. Unzufriedenheit führt zur Krankheit und das heisst Fehlzeiten die für jede Firma teuer sind , schlechte Arbeit weil man überfordert ist ...

    Und ja der Satz ist mein Leitsatz :
    Verschwende Deine Energie nicht unnötig , denn man hat nicht unendlich davon !

    Energie Positiv verwendet, ergibt neue Energie und Freude..

    Energie negativ, also unnötig, verwendet raubt Kraft und macht müde und matt, irgendwann depressiv !

    Liebe Grüsse voller Energie

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  3. Eure Kommentare beschäftigen mich so sehr.

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