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Freitag, 10. Oktober 2014

Ein Eindruck

Eigentlich eine happige Geschichte mit dieser zu mir gekommenen Familie. Ich habe lange überlegt, ob ich sie überhaupt erzählen darf, weil fein ist sie nicht und ich will nicht das eigene Nest beschmutzen. Aber die Erlebnisse sind einfach zu abstrus. Die Ignoranz hat mich und den Mann schon einige mal an den Rand gebracht.

Wir kennen jetzt die mitgeerbte Familie seit Dezember 2013. Als ein sehr guter Freund meines Mannes die drei Leute (Halbbruder, Schwägerin und Neffen) sah, meinte er zu meinen Mann Karl: „Du hast es auch nicht leicht“. Dieser Ausspruch wird sich bewahrheiten.

Wir waren am letzten Wochenende das dritte Mal bei ihnen. Der Bruder hatte Geburtstag und wir wurden zum Grillen eingeladen. Zwei Kilo geräucherten Speck, Holzofenbrot, Wurst und Käse haben wir mitgebracht. Dinge vom Bauern, die er mittlerweile gerne isst. Keine Essenswaren vom Lidl.
Die paar Mal die wir bei ihnen waren sitzen wir in einem ans Haus angebauten Raum, einem Stüberl mit einigen kleineren Jagdtrophäen, Sitzgruppe, Geschirrschrank, Kühlschrank, ein Computer, eine Kaffeemaschine,…eigentlich alles was man so zum Leben im Haus braucht, ist dort.
Die Stufen zum Eingang sind mit Holz begrenzt und mit Kies und Schutt aufgefüllt. Große Löcher machen den Aufstieg die Leitn (Haus an den Hang gebaut) hinauf gefährlich. Wenn man den Raum betritt fällt die Verwahrlosung auf. 
Der Boden über den jeder mit seinen dreckigen und staubigen Schuhen latscht, auf den sich der  langhaarige Hund, dessen Pelz vor Staub und Schmutz grau und braun ist, wälzt. Schmutz der sich über Wochen angesammelt hat und nicht weggekehrt und gewischt wurde.

Wieso ist der Bruder jetzt noch nicht zu Hause? Und was macht er überhaupt noch in des Vaters Wohnung? Der Fliesenleger braucht ihn nicht zum Zusehen bei der Arbeit.
Einige Stunden vorher, schaute ich in der alten Wohnung vorbei und sah das übliche Bild der letzten Monate. Der Fliesenleger hackelt und er sitzt am Tisch und zipfet (wia an Schnuller hod er hoit  s'bierflaschl im Mund) ein Bier nach dem anderen. Manchmal wird er lästig und weiß etwas besser (dafür hat er die Kraft).
Der Kühlschrank dort ist immer bestückt mit Bier, was heißt bestückt, voll geräumt. Du machst den Schrank auf und siehst überall nur Bier. Das so viel Bier überhaupt in einem Kühlschrank passt?

Wir holen also den Bruder ab, und fahren mit ihm nach Hause. Und was tue ich!!! Karl und Bruder gehen in das Stüberl und ich stapfe die bröselnde Betontreppe zur Schwägerin in die eigentliche Wohnung hinauf. Einfach so, ganz selbstverständlich. Nicht zum Aufhalten. Ich will wissen wie die Wohnung aussieht. Wir haben eine starke Vermutung.

Und noch immer waren wir mit unserer Vermutung zu naiv. 

Fortsetzung folgt. Das wird mir zuviel für einen post.


2 Kommentare:

  1. ich hatte mir einiges gedacht vor monaten schon als der bruder so wild arbeiten wollte in des vaters haus/wohnung.
    du wirst ihm wohl grenzen zeigen müssen und stark sein.
    familie ist immer anstrengend, plötzlich auftretende dann noch zusätzlich voller überraschungen.
    pass auf dich auf.
    m.

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    1. Hallo Manuela,
      interessant, dass du es schon im Sommer gemerkt hast. Meinem Mann kam das auch komisch vor und er war nie einverstanden mit dieser überaktivität, zumal wir noch immer nicht geerbt haben. Klar das Haus wird uns gehören. Trotzdem.
      Ja ich werde die Grenzen zeigen müßen und Kraft brauche ich auch dazu. Du hast einfach den Punkt haargenau getroffen.

      Dir auch alles Gute und gute Besserung
      ganga

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