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Samstag, 9. Februar 2013

Müdigkeit

Mensch war ich heute müde. Aus dem Bett bin ich kaum herausgekommen. Kurz vor 12 Uhr bin ich zum Einkaufen getaumelt.
Ich hatte das Gefühl, dass mir die Erlebnisse der letzten Wochen bewußt werden. Das eine Spannung nachläßt. Ich habe mir am Nachmittag Zeit genommen und an die Erlebnisse der letzten beiden Wochen gedacht.
Das viel passiert ist und viel auf Schiene gebracht wurde. Unglaublich was sich getan hat. Und das alles kurz nacheinander. Oder auch gleichzeitig. Oft kam ich gar nicht zum Nachdenken, sondern war einfach am Tun. Hatte auch Ängste. Versuchte meine Spannung niedrig zu halten.
Mir in der Arbeit soviel Freiräume zu schaffen wie möglich. Ich habe Minusstunden erwirtschaftet und bin froh, dass das durch die Gleitzeit möglich war.
Trotzdem ab Mittwoch war ich dermaßen müde. Am Donnerstag in der Fortbildung schlief ich fast ein. Am Freitag verschlief ich, wachte um 7 Uhr 45, nach 10 Stunden Schlaf, auf und war um 8 Uhr aus dem Haus. Wäre es nach meinem Bedürfnis gegangen, wäre ich im Bett geblieben und hätte noch weiter geschlafen.
Obwohl viel los war, kam ich erst um ca. 11 Uhr im Büro zu mir.

Am Nachmittag, auf dem Weg nach Hause holte ich den Kostenvoranschlag für die 4 Monate Seniorenheim für meinen Vater ab.
Ich habe mir bis jetzt nicht getraut hineinzuschauen. Ich bin sicher, das mich die Höhe der Geldsumme schockieren wird. Mir wird ganz anders, wenn ich daran denke, dass ich das Ansuchen um die Bewilligung des Aufenthaltes an das Gericht schicken soll. Ich habe die Angst, dass der Richter mir sagen wird: "Sind sie narrisch, soviel Geld auszugeben."
Mein Vater kann es sich leisten und dafür hat er auch gearbeitet, dass er sein Geld für seine Pflege verwenden kann. Trotzdem, ich bin das nicht gewöhnt und jetzt wo das Geld ausgeben Realität wird, würde ich am liebsten die Augen zumachen und sagen ich bin nicht zu Hause.
Es war leicht, zu planen, aber an das muss ich mich erst gewöhnen. Ich habe Zeit meines Lebens immer mit armen Leuten zu tun gehabt. Und so wie meine Leute behandelt werden von der Gesellschaft, so werde auch ich behandelt.
Man behauptet ja von sich selbst gerne, dass man zur Mittelschicht gehört. Doch die Mittelschicht sind diejenigen, welche ein Haus haben und einen fixen Job und ein Auto und eine Altersvorsorge und meistens auch ein Sparbuch.
Ich gehöre nicht dazu.
Ich verdiene wenig, da mein Beruf schlecht bezahlt ist, aber ich habe alles was ich zum Leben brauche. Ich kann mir Bücher und Kleidung kaufen, natürlich auch nicht jedes Monat, und kann mein Auto tanken. Ich kann mir das Heizöl leisten und habe Strom und ein Dach über den Kopf,....
Ausserdem einen lieben Partner, mit dem es zwar auch nicht immer nur rosig ist, aber das gehört dazu.

So und jetzt lasse ich das sinnieren.



Eine Freundin hat mir selbstgemachte Kürbisteigtaschen vorbeigebracht. Ich habe selten so gute Teigtaschen gegessen. Vor allem so kreative. Ihr ist Kürbispesto übrig geblieben und das hat sie in diese Nudeln verarbeitet.
 
 


 
 
 
Und so schaut der Rest des Tisches und auch der Wohnung aus. Der Stapel ist ein Teil der bisher angefallenen Akten meiner Sachwaltertätigkeit. Der liegt jetzt schon die ganze Woche da, ohne das er niedriger wird. Wie üblich entsteht ein zweiter daneben.
Die Flasche daneben ist ein Traubensaft von der Isabellatraube aus der Steiermark. Dort ist diese Traube eine Spezialität, der Saft und Wein ist aber gewöhnungsbedürftig vollmundig und hantig. Wie ein Heckenkläscher. Der hebt dich auch aus den Socken.
 
Ein Teil des Chaos ist jetzt beseitigt. Ich habe was für mich getan und aufgeräumt. Der Mann hat die Wäsche gewaschen und wir werden kommende Woche wieder was zum Anziehen haben.
Denn soviel G'wand haben wir auch nicht, dass wir längere Zeit nicht waschen müssen.
 
Und dann kommt noch dazu, dass ich mir vorgenommen habe am Abend und in der Nacht nichts mehr zu essen, keine Mandarinen oder eine Scheibe Brot usw.
Mensch ist das hart. Ich bin auf Entzug.
So jetzt habe ich genug gesudert.
 
Ich wünsch euch einen schönen Sonntag,
ganga

6 Kommentare:

  1. Manchmal sind die Tage so voll...
    Dir einen entspannten Sonntag. Ein gutes Buch lenkt ab und erfreut die Seele.
    Vielleicht gelingt es für ein paar Minuten oder Stunden.
    Ich grüße Dich
    Oona

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    1. Danke, ich versuche mein Bestes. Ich habe mir von der Bücherei einen Donna Leon Krimi ausgeborgt. Der ist nicht aufregend. Und die Beschreibungen von Venedig und so weiter gefallen mir. Da kann ich eintauchen.

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    2. Die Brunetti-Bücher habe ich früher viel gelesen und dann wars zuviel. Aber mittlerweile könnte ich mir ein Abtauchen in Venedig auch wieder vorstellen.

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    3. Ja so ist es mir auch gegangen. Ich habe dann jahrelang nichts mehr von Donna Leon gelesen. Irgendwie waren sie mir auf einmal zu fad. Aber der 19. Band "Auf Treu und Glauben" hat mich wieder interessiert8 ich weiß aber nicht mehr um was es da geht) und den 20. Band "Schöner Schein" lese ich gerade. Aber der ist irgendwie wieder sehr langatmig

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  2. ich würd total in den seilen hängen, wenn ich an deiner stelle wäre. kein wunder also, dass du müd bist. wird sicher bald wieder etwas ruhiger :)

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  3. Ja, das glaube ich auch. es ist ja doch immer wieder ein auf und ab.

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