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Samstag, 20. Oktober 2012

Reinfall

Ach Gott, heute vormittag um 8 Uhr hat der Schnupperworkshop Yoga und Meditation begonnen. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mit vollkommen falschen Erwartungen hingegangen bin. Einen leichten Bammel hatte ich zwar schon wegen den Yogaübungen und meiner schlechten Kondition aber gut, wer nicht wagt, der nicht tut.

Als erstes war keine aus meiner Meditationsgruppe dabei! Die waren wohl schlauer als ich.
Nach einem kurzen Bodyscan ging es mit Ashtanga Yoga los. Sicher eine tolle Sache, aber eine gute Körperverfassung ist unabdingbar. Meine Mitkolleginnen waren geübt in Yoga. Eine halbe Stunde konnte ich mitmachen, dann war Schluss. Ich setzte mich auf die Seite und sah zu. Nach einiger Zeit packte ich meine sieben Sachen und verschwand nach Hause. Es war demütigend.
Andererseits, ich hätte es wissen müssen!

Ich habe ja vor kurzem geschrieben, dass ich mich so leer fühle, wenn ich weniger Esse und daß das ein verdammt unangenehmes emotionales Gefühl ist. Das es mir vom Gefühl her viel besser geht, wenn ich rund und gesättigt bin.
Aber das ist so eine Sache mit den Gefühlen. Wenn ich das hier lese, dann denke ich mir, dass ich die Bedürfnisse eines Säugling oder Kleinkindes beschreibe. Nur bin ich jetzt erwachsen und sollte eigentlich für mich selbst sorgen können.
Als Baby sorgt die Mutter für Essen und Trinken, und wenn man das nicht in ausreichendem Masse gehabt hat, ist das halt eine blöde Geschichte. Nur, dass kann nie wieder nachgeholt werden!
Und wenn ich das Gefühl der Leere spüre, dann sollte mein Wegdieser sein, die Gefühl auszuhalten, das geht nämlich auch wieder vorbei! Nur will ich mich dann fallen lassen und breche gerade im eigenen Versorgungsbereich ein. Was heisst das dann für mich? Das ich viel zuviel Esse, über Tage oder in den letzten zwei Wochen mich von Kohlehydrate (Brot, Butter, Kekse, also alles wo man nicht kochen muss) ernähre, keinen Sport mehr mache und meine Meditationsübungen vernachläßige. Das gibt natürlich einen Strich nach oben auf der Waage. Und die körperliche Verfassung wird gleich wieder schlechter! Und das in meinem Alter!

Was hilft: Dass ich die Disziplin aufbringe und mein Wissen über das kindliche Fallenlassen stelle und trotz dem beschissenen Gefühl, für mich gute Sachen koche, Musik höre, lese und was ich sonst in besseren emotionalen Zeiten auch tue. Und warte, dass die harte Zeit vorübergeht.
Und die ist oft verdammt hart (Vater).

Große Worte.  Sehr große Worte. Vielleicht wäre ich gar nicht mehr hier, wenn ich das könnte?

Der Mist ist, dass mich die Angelegenheit mit der scheinbar Lebensgefährtin meines Vater doch immer wieder sehr aufregt. Ich komme einfach nicht zur Ruhe.
Und da weiss ich mir keine Lösung.
OK, sachlich bleiben, die Angelegenheit als beruflich sehen. Nur an ausgewählten Zeiten an die Sache denken und dann die Angelegenheit, die sich natürlich aufdrängt, wegschieben. In dem Bewußtsein, dass ich mich am Montag wieder damit beschäftige. Dann geht es mir durchaus besser. Aber irgendwie funktioniert das nicht wirklich. IN der Nacht verfolgen mich schlechte Träume, ich spüre schmerzhafte Verkrampfungen. Der Körper und die Seele reagieren einfach.
Ach, wie sehr wünsche ich mir, dass mir diese unangenehme Auseinandersetzung leicht und mit Humor und Distanz von der Hand gehen würde.

Gerade, wenn dann wieder Falschheiten aufkommen regt mich dass auf. Die Frau kämpft mit allen
Mitteln. Falschheit, Hintertreiben und Aggression kennzeichnen das Verhältniss.
Dabei könnte sie es eigentlich ruhig mit mir und meinen Vater haben. Ich kann mir das nur so erklären, dass das Interesse an meinem Vater und sein Wohlergehen fehlt. Sie hat ihn sich als Einkommensquelle gesucht und ich habe ihr dass zunichte gemacht. Also bin ich das Feindbild Nummer Eins. Alles klar. Nein, nicht wirklich.

Ich verstehe das nicht, dass sie sich nicht mit mir gutstellt, denn dann hätten wir Ruhe und würden meinen Vater gemeinsam versorgen.
Ich sage es ihr immer wieder, dass sie sich selbst mit diesem Verhalten schadet.

Ich spüre auch meine Ängstlichkeit, dass ich Fehler mache und mich vor Gericht rechtfertigen muss.
Muss ich ja auch. Die LG rennt auf das Gericht und ich muss mich gegen Anwürfe rechtfertigen.

Auch kommt eine alte Kindheitsangst daher, die ich jetzt bemerken kann. Nämlich dass ich nicht sage wie es mir geht, was mich anzipft aus Angst, dass diese Information gegen mich verwendet wird. Ein Kindheitstrauma zeigt sich.
"Eltern, Kind, Neurose" von Ernst E. Richter. Ein alter Schinken, aber immer noch hochaktuell. Die Eltern sind fein raus. Das Kind hat alle Schuld und tickt nicht richtig. Bei Problemen gehen die Eltern in ihrer Hilflosigkeit zum Nachbarn, Therapeuten, Arzt, usw. um sich über ihr schwieriges Kind zu beschweren. Sie leiden, haben doch alles getan aber das Kind ist und bleibt schwierig. Mit dem Kind stimmt was nicht.
Umgekehrt ist es. In der familiären Beziehung stimmt was nicht und das Kind darf es ausbaden in seiner Hilflosigkeit. Und dann wundert man sich, dass es so viele aggressionsgehemmte Menschen gibt.
Also mutig sein und mich auf Auseinandersetzungen einlassen. Mit allem nötigen Respekt.
Es sind Grenzen die man setzt, und der andere kennt sich aus. Vieles bleibt nicht mehr der Phantasie überlassen.
Und es ist nicht mehr das kindliche Ausgeliefert sein. Das ist endgültig vorbei. Da braucht eine keine Angste mehr zu haben.
Was soll passieren? Dass man erwachsen streitet und so die Meinungen kundgetan werden. Basta. Wenn eine das dann nicht akzeptieren kann, ist es halt so. Keine bösen Worte. Die kann man sich dann auch verbieten. Denn das Gegenüber ist möglicherweise nicht so erwachsen. Aber man vertritt seinen Standpunkt.

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