Und schon wieder gehe ich schleisig mit
mir um. Mein Augenmerk liegt derzeit wieder im
Außen. Ich habe Termine, mit der Bank, mit dem Rechtsanwalt und last but not
least mit dem gestörten Halbbruder. Der mir Kraft raubt oder auch von dem ich
mir Kraft rauben lasse.
Es ist seine Hinterfotzigkeit, seine
Aggressivität mit der er reagiert, wenn er sich abgewertet fühlt, seine
Lügerei, seine chronische Eifersucht auf jedem der ihm besser vorkommt, …
Und ich weise ihn zurecht, wenn er
wieder großprotzig über Gemeinsames spricht, ich stutze ihn zusammen, wenn er
über Bekannte zu schimpfen beginnt, ich decke seine Lügen auf, wenn ich
involviert bin…. Es ist eigentlich ein Streit, denn ich mit ihm habe, ein
Dauerstreit.
Das kostet mich Kraft.
Und ich merke, es taucht wieder ein
kleines bisschen Angst auf, weil ich mich querlege. Angst, dass er über mich schlechte Worte spricht und sich bestimmte Menschen von mir abwenden könnten.
Und das ist bedrohlich für das kleine Kind in mir. Das ja darauf angewiesen
war, dass sich Menschen nicht von ihm abwenden.
Und wenn ich die kindliche Angst
getrennt von ihm sehe, ist ein Bedrohungspotenzial nicht erkennbar.
Ich finde ja, dass ich taktisch
durchaus kluge Schachzüge mache. Ich habe dem Jungen 10.- für sein gutes
Zeugnis gegeben.
Ich habe ihn gefragt, was er sich zum
Schulbeginn wünscht: eine Hose von engelbert strauss. Die Dinger kosten nicht
viel und klar habe ich mir gedacht, dass Geld wäre möglicherweise bei mir
selbst besser angelegt. Aber was soll’s, ich wollte es so haben.
Letzten Sonntag, ich habe, zwecks
Gesprächsbasis erhalten, den Bruder zum Geburtstag zum Essen eingeladen. Wir
waren im Gasthaus, die Stimmung war getrübt.
Der Alte hat versucht meine
Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er hat begonnen über meine gute Bekannte
schlecht zu reden, worauf ich ihm sagte, dass soll er ihr selbst ins Gesicht
sagen und nicht über mich kommunizieren. Bin ich böse?
Dann ist er wieder auf die
Verlassenschaft zu sprechen gekommen und wie lange das dauert mit dem Anwalt.
Ich wies ihn darauf hin, dass es an der Richterin gelegen hat. Und unser bzw.
mein Anwalt große Kämpfe mit ihr ausgefochten hat. An der Richterin, mit der
sie wegen der Kindesabnahme zu tun hatten. Und erst als ihr dann der Anwalt offiziell
in Erinnerung brachte, dass sie euch kennt (Voreingenommenheit), hat sie
unseren Antrag bewilligt! Er hat ja eh
den Beschluss der Richterin, da steht ja alles drin. Daraufhin hat er nichts
mehr gesagt und ist depressiv in sich versunken. Ich habe da wohl eine Schranke
gesetzt.
Und gewidmet habe ich mich dem Jungen.
Ich hatte den dicken Katalog von strauss mit. Der Junge hat sich seine Sachen
ausgesucht, ich habe ihn vermessen und die Kleidung bestellt.
Nach diesen 2 Stunden Essen war ich
energetisch ausgelaugt. Und ein klein wenig Angst ist im Hinterkopf
aufgetaucht. Der hasst mich, weil ich ihm die Grenzen aufzeigte, was tut er mir
jetzt an.
Es ist aber auch so, er fühlt sich
schlecht und will mein nahes Umfeld abwerten, das kann ich nicht zulassen.
Am Montag und gestern ist mir immer
wieder der Bruder im Geist untergekommen. Zum Nachdenken gibt es da ja eh
nichts und trotzdem hat er mich besetzt. Ich bin meiner Intuition gefolgt und
habe gespürt, wie mich der Kerl hasst. Welche Auseinandersetzungen er im Geist
mit mir führt.
Und weil ich nicht in seine ureigene
Auseinandersetzung mit hineingezogen werden will, dränge ich ihn aus meinen
Gedanken. Ich gestehe ihm keine Macht zu und ich merke, wie sich Lachen in mir
ausbreitet.
das ist genial, dein letzter satz! alles bestens also. ich lese gerade von jan eric sigdell "Rückführung in frühere Leben" und denke, wer weiß, warum B. dieser Halbbruder aufgebürdet wird, was sie noch miteinander klären sollen....
AntwortenLöschenalles wird gut!
m.