Ich merke, die Zeit vergeht gerade sehr schnell. Ein um den anderen
Tag vergeht im Nu und schwupps sind bereits zwei Wochen um.
Beschäftigt bin ich wie immer mit der Verlassenschaft des
Vaters. Die Erbantrittserklärung ist durch und das Erbe wurde letzten Dienstag
auf der Bank aufgeteilt.
Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass der Bruder auf die
sofortige Überweisung der paar Netsch, Kröten, Geld bestanden hat. In der
Situation aber war ich nur schockiert und schwer getroffen, mit welch einer
Gewalt und Vehemenz er sofort seinen Anteil am Geld eingefordert hat.
Geld, Geld, Geld, und das sofort
und gleich.
Schriftlich vereinbart war, dass mir die Teilung der
Verlassenschaft obliegt, ich auch für die Richtigkeit der Teilung hafte und vor allem für die Zahlung der vielen, vielen Rechnungen, die ein Leben abschließen.
Die Bankfrau war irritiert von dieser aggressiven Vehemenz und machte zum Schutz der Bank und ihrer Person den Vorschlag, dass wir die Teilung jetzt über
sie machen, dann hätte der Bruder seinen Anteil auch bereits morgen am Konto.
Ich wollte mir keine Blöße geben und besann mich auf meine innere Ruhe. Jeden Handgriff für sich wahrzunehmen. Das Zittern der Hände hörte auf.
Die Bankfrau und ich rechneten und glichen unsere Ergebnisse
ab. Die Zahlen stimmten überein, unsere gemeinsame Rechnung ging auf. Was für
mich sehr, sehr erleichternd war.
Die Verlassenschaft wurde geteilt. Er bekam seinen Teil und
war zufrieden.
Ich auch, denn es wurde mir klar, dass ich keinen Stress
mehr mit ihm haben werde, was die Aufteilung betrifft.
Er widerte mich an.
Zwei Beträge, die in einigen Tagen noch zu bezahlen sind,
habe ich mir auf meinem Konto zurückbehalten.
Dieses Geld musste ich mit Zähnen und Klauen verteidigen, zuerst auch gegenüber der Bankfrau. Ich erklärte, dass sie gerne mit dem Anwalt
telefonieren können und legte unsere gemeinsame Zahlungsvereinbarung mit der Haftungsklausel vor.
Es hätte sonst keine Unterschrift auf der Zahlungsanweisung von mir gegeben!
Ich war dermaßen angewidert
von ihm.
Nach dem Termin auf der Bank fragte er mich, ob wir (ich, er
und seine Freundin) essen gehen. Und weil ich fand, dass ich die Gesprächsbasis
erhalten soll, fuhren wir zum Wirten.
Mir war sehr wichtig, dass ich es nicht zulasse, mich getroffen zurückzuziehen. Da stehe ich meine Frau. Mit mir haben sie zu rechnen.
Die Stimmung war nicht besonders rosig. Feierlaune kam keine
auf.
Er hat sich bemüht, gutes Wetter zu machen. Soll er.
Liebe ganga, das Bildchen unten sagt mehr als 1000 Worte - leider ist das wirklich die einzige Möglichkeit, mit solchen Leuten umzugehen. Traurig, aber wahr. Du hast Stärke gezeigt und bist für Dich eingestanden, Du kannst wirklich stolz auf Dich sein. Gibt es jetzt noch - wenn das alles abgeschlossen ist - irgendwas, was Dich daran hindern könnte, den Kontakt ganz abzubrechen? Dass das Druck machen zum Wesen des Bruders gehört, ist eine gute Erkenntnis.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir baldige Erholung von diesen Strapazen und dass Du wieder gut zu Kräften kommst. Lass es Dir gut gehen!
Liebe Grüsse
Clara