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Sonntag, 7. September 2014

Keine gute Zeit.

Heute in der Nacht bin ich wieder mit rotem, brennendem Hals aufgewacht. Letzten Montag hat’s mich ja auch schon erwischt. Nach einigen Tagen war es vorbei. Ich lasse mich derzeit wohl von den Erregern erregen nicht vom Leben.

Auf der Arbeit geht es rund. Maria, die behinderte Kollegin ist ja im Krankenstand und wird mit Ende September aus dem Dienst ausscheiden.

Die zweite Kollegin, die 4 Jahre ihre Zeit bei uns verbracht hat wurde gekündigt.
Thema war es schon länger, aber wieso sie das jetzt gemacht haben …. Die Chefin wird nächstes jahr in Pension gehen und man munkelt, dass sie noch alles auf die Reihe bekommen möchte. Tja, weiß man’s.

Letzten Freitag (29.8.14) öffnete diese Kollegin meine Bürotüre so ca. 50 cm und schrie mich mit verzerrtem Gesicht an, dass sie sich jetzt wehren wird und bei mir fängt sie an.
Ich habe mich so was von bedroht gefühlt. Ein schlimmes Gefühl.
Und es ist doch ewiglich das gleiche, verantwortlich sind immer die anderen. Aber ich habe auch ihre Not gesehen. 

Zum Glück hatten wir eine gute Stunde mit dem Supervisor. Er war sehr einfühlsam. Es wurde  dabei keine dreckige Wäsche gewaschen. Schuldzuweisungen waren kein Thema. Er hat mit ihr gesprochen und versucht, sie wieder ins Boot zu holen.
Er versuchte ihr zu vermitteln, dass die Firmenphilosophie eine andere ist als sie sie sich wünscht.
Stimmt auch, ist so. Nachdem sie keine eigene Praxis aufmachen möchte ging er so weit, ihr psychologische Betätigungsfelder vorzuschlagen bei denen sie sich nicht mit den Problemen von anderen Menschen auseinandersetzen muss.
Ob sie es verstanden hat, weiß ich nicht. Jedenfalls hat er ihr was mitgegeben, dass sie grundsätzlich weiter bringen könnte, immer vorausgesetzt dass sie sich selbst ansieht.

Jedenfalls geht es mir nicht gut mit Alex. Ich bin jetzt die Böse (weil sonst keiner mehr übrig ist).
Alte Kindheitstraumen werden wach.
In meiner (Kindheits)Angst  halten mich jetzt alle für die Böse. Keiner will mehr mit mir zu tun haben. Ich bin schuld. 
Kein Boden mehr unter den Füßen.

Ich hatte die ganzen Tage so eine Aufregung in mir, unbeschreiblich. Erst am Freitag, als ich total erschöpft im Büro auf meinem Sessel zusammenbrach wurde mir bewußt, dass ich meinen Blick in den letzten Tagen ständig auf andere gerichtet gehabt habe. Mich selbst hatte ich nicht mehr im Blick. Kein Gespür mehr für mich. 
Mich wundert es nicht, dass ich derzeit ein ums anderer Mal entzündliche Krankheiten bekomme.
Ich hoffe es wird wieder besser.

Ich zermartere mir mein Hirn über die Angst die ich spüre und frage mich immer wieder wo her die kommt. So mit Liebesentzug usw.
Ja, ja, das stimmt schon alles, aber .....  das es mir bei dieser Sache mit Alex nicht gut geht, nicht gut gehen kann, liegt plötzlich klar auf der Hand. Das hat jetzt mal nichts mit Kindheitstrauma zu tun, sondern, dass es einfach eine beschissene Situation ist und ich da nicht mit Freude in die Arbeit gehe.

Aus Pause. 

3 Kommentare:

  1. .....ohje, das klingt sehr beängstigend und morgen geht es weiter.....
    Ich drück Dich fest und schicke dir Mut und Kraft, ist ja sowieso
    immer zu gebrauchen, auf das du den Arbeitstag in deinem Sinne
    verbringen kannst und sich die Wogen geglättet haben.....

    Mitfühlende Grüße♥

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  2. Hm... das klingt so gar nicht gut. Ich wünsche dir auf jeden fall ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

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  3. Wieso sollte es nichts mit den alten Traumata zu tun haben? Für gewöhnlich werden alte Gefühle *angetriggert* durch Situationen im Hier und Jetzt - es wird einfach mit hochgeschleudert sozusagen. Du darfst die Situation nicht einfach nur kopfmässig betrachten sondern zwei Ebenen sehen - das eine ist die Sachebene, der Verstand der sagt "konnte ja eh nicht gut gehen" und das andere ist die mentale Ebene, auf der Dein inneres Kind wieder erleben muss, wie es als "böse" dargestellt wird und dann kommt automatisch die alte Angst hoch, nicht mehr geliebt zu werden. Das sind alte Anteile, die sich einfach nur an die jetzige Situation anheften, was meistens so läuft, nur die Zusammenhänge zwischen JETZT und GESTERN sehen die meisten Menschen nicht bzw. können sie den Zusammenhang nicht herstellen, weil sie zu rational an die Sache herangehen.

    Die Frage wäre doch, was braucht es, damit die Angst sich beruhigt? Braucht es die Sicherheit? Oder einfach das Bewusstsein, dass es reicht, wenn Du Dich selbst liebst und es ja auch Menschen gibt, die Dich lieben?

    Wie es auch sein mag, ich wünsche Dir ganz bald gute Genesung und dass Du wieder mehr in Deine Mitte kommst. Sei gut zu Dir :)

    Liebe Grüsse
    Clara

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