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Donnerstag, 10. Mai 2018

Wieder Stress mit dem Mann

Der Mann und ich hatten heute früh einen so großen Streit, dass wir beschlossen haben uns zu trennen. Ein Wort hat das andere ergeben. 

Der Mann schaut, dass er den Campingbus wieder flott bekommt und wird sich in den nächsten Tagen auf einen Campingplatz begeben oder wohin auch immer.
Er hat beschlossen, dass er eine Lebensqualität braucht für die nächsten 10 bis 15 Jahre und die hat er mit mir nicht mehr.
Ausserdem will er sich am Montag wieder gesund melden und in die Firma arbeiten gehen (wo ihn keiner besucht hat) und in einigen Wochen nach Griechenland fahren. 
Er meint, dass er neben mir nicht mehr leben kann, ich schränke ihn zu sehr ein.

Ja, was soll ich da machen. Ich glaube, dass der Mann einfach einen Vogel hat. Es ist der Schlaganfall und vor allem der Pensionsschock, der seine Wahrnehmung verändert hat und ihn so aggressiv und unversöhnlich macht.
Ich rede ihm zu, dass er alle Zeit der Welt hat, seine Angelegenheiten zu regeln.

Der Mann hat ja Angst, dass er wieder einen Schlaganfall bekommt, aber er regt sich heute den ganzen Tag schon auf und jetzt hat er noch den Notdienst organisiert, der ihm das Wohnmobil in die Werkstatt schleppt. Er fährt hinterher. Total aufgebracht ist er. 
Er fragt mich, ob er mich anrufen darf, wenn es ihn umwirft.

Der Mann meint, er hat übersehen, als ich sagte ich möchte leben, dass ich nicht mit ihm leben möchte. Dass er mir im Weg steht. Mmh, möglicherweise hat er recht?

Vielleicht ist aber so eine Trennung nicht schlecht, weil wir dann sehen können, ob uns noch etwas am anderen liegt. 

Ich hoffe, dass wir das so gut wie möglich durchstehen!!

6 Kommentare:

  1. manchmal ist es der einzige weg.
    und manchmal wird dabei leichter ums herz. dem einen früher und dem anderen vielleicht etwas später.
    viel glück auf euren wegen
    m.

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    1. Es ist sehr schwer. Da die Situation bei uns so eskaliert ist, oder auch immer wieder eskaliert, meine ich mittlerweile auch, dass es besser ist, wenn wir uns trennen. Der Mann spricht eh schon seit letztem Jahr davon, dass er gehen möchte und ich in der Wohnung bleiben kann. Er meint, diese kann er mit seiner geringeren Pension so und so nicht zahlen. Ich möchte gerne hier bleiben, weil ich endlich einmal heimisch geworden bin. Wenn es aber nichts damit ist, werde ich mich auch darauf einstellen können. Ob er wirklich gehen will, ich weiß es nicht, habe eher das Gefühl, dass er sich dann doch an mich klammert.
      Gestern hat mich ein Bekannter angesprochen, bei dem er den Campingbus eingestellt hat. Er war entsetzt über die Vorstellung meines Mannes und rief mich an, weil er den Eindruck hat, wenn der Mann geht, geht er unter. Weiß auch nicht, aber ich kann nichts mehr machen. Der Mann ist selbstverantwortlich und regt sich auf, dass er nicht so leben darf, wie er möchte. Ich bevormunde ihn. Tue ich nicht mehr.

      Ja, ja, die Beziehung ist am Ende. Das ist gut, der eine merkt es früher und der andere später.
      Traurig alles zusammen.

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  2. Spontan dachte ich, ob der Mann wieder die falschen Tabletten genommen hat wie neulich? Aber vielleicht ist eine Trennung auch besser, als sich ständig in den Haaren zu liegen. Manchmal kann sowas ja auch dafür sorgen, dass man merkt, ob es so wirklich besser ist oder nicht.

    Fühl Dich feste gedrückt :)

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    1. Ich konnte gestern Nacht seine Psychopharmaka abzählen und meine auch, dass er sie nicht mehr nimmt. Deshalb vermutlich dieser Wahn. Ich will es mir noch weiter ansehen mit uns, zumindest bis der Campingbus fertig hergerichtet ist. Vielleicht geht er auch wirklich wieder arbeiten. Es wird sich schätzungsweise in den nächsten 2-3 Wochen herausstellen, was er tun wird.
      Jetzt hängt er wieder auf dem Sofa herum und bemitleidet sich und seufzt die ganze Zeit schwer.
      Ich mekere nicht herum, fordere nichts von ihm, halte mich still und schaue, dass ich ihm so gut wie möglich aus de Weg gehe.

      Mich wundert, dass ich nicht in einer Tour heule.

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  3. das ist im übrigen auch eine gute lösung: einfach lassen!
    wenn ihr euch einrichtet, dass jeder dem anderen komplett die freiheit läßt, dann sollte es ihm doch besser gehen?
    aber vermutlich weiß er mit freiheit gar nichts anzufangen.
    du kannst ihm nicht helfen.
    soviel ist klar.
    ausser: ihn lassen!
    möge sich alles richten

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    1. Du hast es auf den Punkt gebracht. Er kann jetzt mit seiner Freiheit nichts anfangen.
      Ja, ich habe mir auch schon gedacht, dass ich ihm nicht helfen kann, ausser ihn sein lassen. Er muss selbst aufstehen und Verantwortung über sein Leben übernehmen. Wir zerfleischen uns sonst.
      Eigentlich hoffe ich, dass, wenn der Campingbus wieder flott ist, er einmal einige Tage weg fährt. Sonst halte ich das nicht mehr durch.
      Ich merke, dass es mir schwer ums Herz ist.
      Ja, möge sich alles richten.

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