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Donnerstag, 28. September 2017

Altagsplaudereien

Diese Arbeitswoche hat es in sich. Weniger die direkte Arbeit mit den Menschen, als das viele administrative Zeug.
Dazu kommt, dass unsere Chefin einige Kontrolllisten eingeführt hat und diese bis Ende September mit der Stundenaufzeichnung haben will. Mir raucht schon der Kopf vor lauter Herumtüffteln mit der Zeit. Man will sich ja schließlich nicht selbst schädigen.

Es ist mir schon klar, wieso sie wissen will, wie viel Zeit wir auf Aussendienst verbringen. Die beiden Kollegen sind viel unterwegs. Es hält sich halt für manche schlecht im Büro aus und Aussendienst kann man mit Einkäufen und Kaffee trinken usw. verbinden.
Das habe ich früher auch gemacht, mittlerweile interessiert mich das nicht mehr und ich bin froh, wenn ich mir im Büro Tee und Kaffee machen kann. Das entspannt mich. Ich mag die vielen ungebetenen Einflüsse von Außen nicht mehr.

Ich war jetzt einige Tage mit meinem Kollegen Robert (Name geändert) alleine im Bürotrakt und erfuhr so einige Details von seinem Arbeitsalltag.
Er erzählte, dass meine Lieblingskollegin (19 Jahre arbeiten wir bereits zusammen und ich halte noch immer durch) ihn jeden Tag in der Früh anruft. Kenne ich von früher selbst.
Bevor sie ins Büro kommt, ruft sie ihn täglich einige Male an um ihm mitzuteilen, was sie jetzt in der Früh und am Vormittag vor hat. Vollkommen uninteressant und der Kollege kann sich nicht dagegen wehren.
Bei mir hat sie das ja auch Jahre lang gemacht. Irgendwann, nachdem ich eine sehr schlechte Zeit hatte, habe ich die Arbeitsbelastungen umverteilt und vieles weggestrichen. Darunter war auch sie. Ich habe mir für die Arbeit ein extra Handy besorgt, dass ich oft nicht höre und privat gab es auch eine andere Telefonnummer, die sie nicht mehr bekam. Also wurde ich in der Früh und am Nachmittag und Abend nicht mehr von ihr gestört.
Sie hat immer gesagt, sie braucht diese spontanen Kontakte zum Spannungsabbau. Das sie sich das überhaupt zu sagen traut. Damals habe ich ihr einen Riegel vorgeschoben und habe immer darauf geachtet, dass die frischen Kolleginnen und der Kollege dazwischen geschoben werden und so zum Handkuss kommen. Wenn sich jemand nicht dagegen verwehrt ist das seine Sache. Meine Unterstützung hätten sie immer gehabt, aber das wollte niemand.
Ausserdem ist sie eifersüchtig und so bald sie mitbekommt, dass ich und ein andere Kollege uns gut verstehen, ist sie schon da. Dafür kommt sie dann auch um 7 Uhr oder halb sieben. Ich sag mal, damit ihr ihre Beute nicht abhanden kommt. Ich schüttle über so viel Schwäche denn Kopf.
Aber immer sehr gewaltig auftreten.
Der Kollege meinte, er fühlt sich gestalkt. Ja, ich stimme ihm zu. Es beschreibt ihr Verhalten und ihre Persönlichkeit gut.

Meine Rettung ist die, dass ich gute Kontakte nach außen pflege, somit bin ich nicht alleine und komme auch nicht auf dumme Gedanken, was die jetzt vielleicht ohne mich ausmauscheln (sie macht ja dann die Türe beim Kollegen zu und spricht leise, tut also geheimnisvoll). Ich schüttle den Kopf und denke mir Oh je, wenn ich es denn hin und wieder mitbekomme.

Und sonst, was ist sonst?
Meine Kneipe hat zu, was auch nicht schlecht ist, denn so bin ich am Abend zu Hause.
Ich esse und trinke gut.
Nur mit dem Schlafen hapert es, denn ich bin nicht wirklich bereit vor 22 Uhr30 ins Bett zu gehen und bis ich dann auch wirklich eingeschlafen bin vergeht auch noch Zeit. Tagwache ist dann um 5 Uhr 30.

Und weil es bereits 22 Uhr 13 ist, schließe ich den heutigen post. Ich wünsche euch einen guten Abend und einen schönen Freitag.



2 Kommentare:

  1. Liebe Ganga, das ist ja irre, wie die Kollegin drauf ist. Ich an des Kollegen Stelle würde ihr klipp und klar sagen, dass sie sich einen anderen Spannungsabbau suchen soll. Es kann ja nicht sein, dass die andere so benutzt, damit es ihr besser geht. Da gehört mal endgültig ein Riegel vorgeschoben.

    Wie gut, dass Du Dich zu schützen verstehst. Da bleibt nur, dem Kollegen zu wünschen, er schafft das ebenfalls und leidet nicht einfach nur still weiter.

    Ich komme abends auch nicht so früh ins Bett und bin morgens dann hundemüde. Gerade das lange Sitzen vorm PC hält auch wach, merke ich immer wieder. Vielleicht besser ab 20 Uhr mit einem Tee und einem guten Buch gemütlich machen, möglicherweise macht das früher müde.

    Dir ein schönes Wochenende!

    Lg
    Clara

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    1. Solange die Menschen mitmachen, kannst man nichts machen. Und auch wenn sich der Kollege gestalkt vorkommt, er ist dominanten Menschen hörig, da funktioniert er wie am Schnürchen, macht alles und trägt sogar zum Arsch. Aber ich sehe auch, wie er sich hasserfüllt ansieht, wenn er sich unbeobachtet fühlt.
      Und eigentlich gehört Persönlichkeitsentwicklung zum Job, aber genau solche Kollegen meiden die Therapie und Supervision. Dürfte nicht sein, aber die Abwehr kann sehr groß sein. Da kannste gar nichts dagegen machen, nur abwarten, dass etwas passiert und sich dann Veränderungen daraus entwickeln.

      Liebe Grüße
      Barbara

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