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Mittwoch, 25. September 2013

Wenn das Herz bricht

Zu den Alkoholikern von Frau W. ist mir eine Idee gekommen. Die Frau trinkt, so den ganzen Tag und den Abend über. Immer so viel, dass sie halt dauernd "im Öl" ist. Die Contenance verlieren diese Alkoholtypen nicht so schnell.
Sie fährt viel mit einem Auto, welches sehr bullig und schwer gebaut ist. Die PS Leistung von diesem Kübel sind 155 PS. Und dann noch dazu unter Alkoholeinfluß.
Und eigentlich will ich ihr ja nichts böses mehr, aber ich liebäugle mit dem Gedanken, dass sie nur fleissig weitersaufen soll, denn die Lebenserwartung ist dadurch möglicherweise kürzer. Zumal ich auch davon ausgehe, dass sie als ehemalige Kellnerin schon seit Jahrzehnten trinkt.

Am Sonntag war ich bei Vater. Die Schwester berichtete mir, dass die Frau W. am Donnerstag angerufen hat, das sie nicht kommen kann, weil sie in einer Herzklinik liegt. Gut so, ähm.
Aber ich gebe mich keinen miesen Gedanken hin, die dann mich belasten könnten. Ich verfolge sozusagen am Rande.
Die Schwestern haben von Frau W. den Befehl bekommen (sagt die Schwester) dass Pius immer sein Handy dabei hat, damit sie ihn erreichen kann.
Der Mann sagt ja immer, dass die Alte auf das Heim so sauer ist, weil sie ihr Vater durch die Tagesstrukturierung entzogen haben.

Also was habe ich getan? Ich habe im Krankenhaus angerufen und tatsächlich liegt sie dort in der Herzabteilung. Irgendwie habe ich mich wie eine zufriedene Katze gefühlt. Weil sie hätte ja auch lügen können um sich eine Auszeit zu verschaffen (wäre für mich naheliegend gewesen).
Ich sag euch, der ist möglicherweise vor lauter Hass das Herz gebrochen.

Weil als ich sie vor 2 Wochen gesehen habe, war ich schockiert über die Ausstrahlung dieser Frau.
Dürr ist sie, spitze Nase, verkniffenes Gesicht. Und sitzt da den halben Tag unter schwer demente Menschen.

Ich habe den Eindruck, dass die Frau sich in Dinge hineinsteigert, die weit über die Realität hinausgehen.
Sie führt ja noch immer einen Kampf gegen mich. Ob es der Heimwechsel ist, das Taschengeld was sie hinterlegt,.... eigentlich lauter Verzweiflungshandlungen.
Ein kleinliche Krieg mit Heimtücke geführt.
Klar habe ich auch kurz die Luft angehalten, als mir der Heimleiter die 70Euronen von ihr präsentiert hat. Aber ich habe es mit Höflichkeit und ihr für ihre Liebenswürdigkeit dankend abgelehnt. Das hat sich bei mir innerlich sehr gut angefühlt.
Und untergebracht ist er ja auch jetzt gut.

Liebe Grüße
ganga




 

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