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Freitag, 6. Juni 2014

Mal wieder die Sau rausgelassen

Es ist der erste Tag an dem ich selbständig, ohne Krücken, gehen kann Der Knieschmerz hält sich in Grenzen. Ich bin überzeugt, dass es das Globuli war, das mir wieder einen Gesundungsschub beschert hat und bin guter Dinge.

Zum Glück werde ich erst jetzt mit Alltagsschrott belästigt. Und der Mann ist da, und auch wenn er mit meiner "Pflege" leicht überfordert ist darf ich ihn doch immer wieder einige Minuten vollquatschen.

Gestern ist mir ein Brief von einem Notar ins Haus geflattert, in dem mir "das Testament des Vaters in Kopie" zur Kenntnis gebracht wurde. Obwohl ich es ja schon kenne, hat es die Erlebnisse mit der Frau W. auf's Neue wachgerüttelt. Geschlafen habe ich nicht gut, ich habe mich an Geschichten mit ihr erinnert. Rachegedanken gehabt. Mich wieder beruhigt, also die ganze Palette an Gedanken und Gefühlen waren da.

Und ich hatte den richtigen Riecher. Mein Bruder und ich sind nicht zur Testamentseröffnung zum gerichtlich bestellten Notar gegangen, sondern haben uns selbst einen Rechtsanwalt dafür gesucht.
Ja, ja, da ist die Alte also zu dem Termin beim Notar erschienen, hat sicherlich geglaubt, dass wir mit ihr nicht rechnen und sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hat und da großmächtig das Testament vorlegen kann. Und nichts war, nada. Nur sie und der Notar. Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.
Das ich ihr Denken und Handeln gut abschätzen kann war ja in den letzten Jahren meine Stärke.

Es war mir schon klar, dass sie das Testament vorlegen wird. Trotzdem war ich um jeden Tag froh, der uns noch keine Auseinandersetzung mit Frau W. bescherte.
Und es stimmt nicht, dass du dich nicht mit der Sache auseinandersetzen musst, dass dein Anwalt das alles macht. Es wird ein Prozess angestrebt und da geht es um viel.
Wie wird es ausgehen? Was sagt der Gutachter? .......
Das Feindbild für Frau W. bin ich. In allem was sie tut, will sie mit mir in Auseinandersetzung treten.

Manchmal,so wie jetzt, lasse ich mich dazu hinreissen und frage mich, wie man sie am besten treffen kann. Eindeutig mit Geld und dann fange ich halt manchmal zu Rechnen an.

Im März 2012, nachdem ich Sachwalterin wurde und ihr den Geldhahn zudrehte, hat sie eine Garconniere, die sie vor einigen Jahren von einem anderen Mann geerbt hat um 53.000.- verkauft.

Die Frau ist Mindestpensionsbezieherin und bekommt ca. 900.-. Sie bewohnt seit Jahren eine drei Zimmerwohnung am See die um die 800.- kalt pro Monat kostet.
Fährt den riesigen Geländewagen des Vaters, für den sie monatlich 180.- an Versicherung und Steuer bezahlt. Verbrauchte im letzten Jahre durch die Besuche beim Vater im Heim cirka 400.-monatlich nur für Dieseltreibstoff.
Geht abends regelmäßig in Wirtshäuser, was auch so um die 300.- kostet. Essen braucht sie auch noch, Rechnungen sind zu bezahlen etc. Sie pflegt einen gehobenen Lebensstil.

Den Auszug aus des Vaters Wohnung im März 2013 hat sie in einem neuen Pelzmäntelchen, Lackschühchen und anderer edle Garderobe absolviert. Das musst du dir mal leisten können und wollen. Nur damit du dein Gesicht nicht verlierst.
Bei meiner Zahnärztin musste sie 2012 für die Zahnsanierung noch 10.000.- bezahlen. Mit 15.000.- war sie von 2010 bei ihrer Bank noch in den Miesen.
Wieso ich das so genau weiß? Weil ich ihre Buchhaltung, die sie in der Wohnung meines Vaters hatte, immer sehr genau nachgeprüft habe.
Von den 53.000.- ist meiner Rechnung nach nicht mehr viel oder gar nichts mehr übrig.
Die Frau ist meines Erachtens nach pleite und hat sehr dringenden Handlungsbedarf.

Unser Anwalt hat heute ein Schreiben von ihrem bekommen, dass sie das Geld, das ihr testamentarisch zusteht ausbezahlt haben möchte.

"Gute Frau, du wirst mich und meinen Bruder als rechtmäßige gesetzliche Erben auf das Geld klagen müssen und da ist ein Jahr gar keine Zeit. Und auf einen Vergleich lassen wir uns nicht ein. Und wenn du damit wieder kommst, dass wir dir das Testament abkaufen sollen, dann sage ich von mir aus kannst du die Autokiste haben aber dann ist Schluss."

Klar habe ich die Hoffnung, dass sie sich über solch einen langwierigen Prozess nicht drüber traut. Der kostet Zeit und Geld, dass sie nicht hat.
Aber sie wird um eine Verfahrenshilfe ansuchen. Wie engagiert dieser Anwalt dann ist wird sich zeigen.
Aber, sie weiß sie was sehr entscheidendes noch nicht. Ich bin umgezogen, damit der Ort der Gerichtsbarkeit in Oberösterreich bleibt. Das war es mir wert.
Es wird ein Heimspiel werden.

Das wird noch einiges an Aufregung mit dich bringen und Nerven kosten. Ich bin gespannt wie es dann wirklich weitergehen wird. Papier und Sprache sind ja geduldig.




3 Kommentare:

  1. ich beneide dich nicht! halt dich tapfer!
    m.

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  2. Mein Gott, du mußt jetzt sehr stark sein,
    so ähnliche Geschichten kenne ich auch
    und die Erbschleicher werden immer dreister.
    Ich drücke dir und deinem Bruder die Daumen
    und schicke euch viel Kraft und Ausdauer.
    Möge die Gerechtigkeit siegen.
    Ganz herzlich liebe Grüße
    Nähoma

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  3. Früher dachte ich mal - sowas (u.v.m.) gäb´s nur im Fernsehen ....
    Da ich ja erst kurz bei Dir lese - und die Geschichte für mich völlig neu ist - nur noch dies, was mir auffiel:
    Du gibst dieser Dame offenbar sehr viel Energie - was ich Deiner detaillierten Aufstellung ihres Lebensstil entnahm.
    Liebe Grüße und - wird eh alles gut, Sati

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