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Sonntag, 26. Oktober 2014

Reyhaneh Dschabbari

Reyhaneh Dschabbari wurde vom iranischen Staat hingerichtet:


                                        

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Interview mit Claudia Bandion-Ortner zum Alltag in Saudi-Arabien: "Nicht jeden Freitag wird geköpft"

Bandion-Ortner über Hinrichtungen und die Todesstrafe


profil: Was die Welt bei der Terrormiliz IS verurteilt, ist in Saudi-Arabien Alltag. Mit scharfen Krummschwertern wurden 2014 bereits 60 Menschen hingerichtet. An Freitagen nach dem Gebet wird öffentlich geköpft und ausgepeitscht.
Bandion-Ortner: Das ist nicht jeden Freitag. Natürlich bin ich gegen die Todesstrafe


Samstag, 25. Oktober 2014

Etwas Neues, etwas Altes

Ich habe den Homöopathen gefragt, von wo man Kraft herbekommt. Er meinte, dass die Kraft nicht von aussen kommt, sondern wir sie in uns haben. Es kommt darauf an, wie viel Kraft gebunden ist. Und wenn sich was gelost hat wird wieder Kraft frei für anderes.
Wie schaut es da mit der Kraftaufteilung bei mir aus?

Ich konnte endlich das Trauma, das mich jahrzehntelang begleitet hat, sehen. Tief sehen. Ich bin wochenlang an die Orte gefahren, wo es geschehen ist. Bin dort gestanden, gesessen, gegangen und habe tief hingespürt in mich. Ganz tief, bis ins Babyalter. Was ich gesehen und gespürt habe hat mich nicht von den Füßen geworfen. Es ist die Geschichte die ich spüre, die mich durchdringt. Und es ist die Wandlung die ich mit allen Fasern erlebe.

Das ich als Kind Erlebnisse so interpretiert habe, wie ich sie interpretiert habe ist mir auch nachvollziehbar. Ein Kind hat ein magisches Denken. Jetzt würde ich das so nicht mehr sehen.
Das Gefühl der Haltlosigkeit, der Glaube jemand zu brauchen der mir Halt gibt, dass ist in dieser Zeit begründet. 
Die Angst vor der Erinnerung an die Haltlosigkeit und dann die Angst vor der Angst.
Und wenn heftige Auseinandersetzungen drohen, dann wird dies angetriggert.
Viel zuviel Angst, viel zu viel Glauben.
Es haben sich jahrzehntelange Ängste und Betrachtungen gelöst. Ich habe sie gesehen, ich bin sie durchgegangen. Und immer wieder bekomme ich mich.

Ich bin auch zu meiner Mutter hingefahren. leider aus der Gegebenheit wegen der Erbschaft. Erst wollte ich mich drücken. "Pfui deifi, des muas i ma ned gebn, das i do a nu hi foahr."
Aber ich habe mir dann gedacht, ich packe den Stier bei den Hörnern. Mit der gesunden Distanz die ich schon habe. 
Und ich habe nur mehr Kälte in mir gespürt als ich dort  in dem Haus war. Kein Trigger mehr, keine Schweißausbrüche, kein Davonlaufen mehr. Ich habe diese Mutter mit ihren Spielchen angesehen und fühlte nur mehr Kälte.
Und ich habe beschlossen, so was wie bei meinem Vater wird mir hier nicht passieren. Ich behalte ich die Situation im Auge.

Der Mann ist als Zwischenpolster eingebaut. Ich coache ihn im Umgang und Verständnis von dieser Mutter. Aber keine Sorge, der Kontakt beschränkt sich bei mir auf zwei, drei mal im Jahr. Meine Distanz gebe ich nicht auf. ich kenne schließlich die Alte und weiß zu was das führt. Oft genug schon erlebt. Der Mann kann es oft nicht so nachvollziehen, er zeigt sich aber durch eigenes Erleben und auf die Nase fallen lernfähig.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
liebe Grüße
ganga

Da liegt einer

Der Mann schläft den Schlaf der Gerechten. Heute darf er.



Er hatte ja jetzt einige Tage für sich, in denen er nichts von mir und meinem Bruder und dem Haus zu hören bekam. Und nachdem er sich so gut erholt hat, muss ich natürlich dafür sorgen, dass er weiterhin des Nächtens gut schlafen kann. Die Erschöpfung ist gewichen, ein Erholungsgefühl hat sich eingestellt und heute ist er müde weil er einige handwerkliche Sachen gemacht hat.

Unsere neue Dusche hat er heute verfugt. Er selbst, alleine, ohne Hilfe!
Nicht das er es nicht könnte, aber das, was er in der Firma macht, tut er zu Hause nicht. Deshalb hatten die schon Jahre früher einen gefliesten Küchenboden und bei uns musste sich erst der 30 Jahre alte PVC Boden in Streifen ablösen.

Und am Nachmittag hatte er heute eine Verabredung mit dem Tischler in Vaters Wohnung. Und es ist gut gelaufen. Gut gelaufen, weil die beiden Männer im alten Haus ihre Ruhe hatten. Sie haben zusammen die neue Küchenarbeitsplatte zugeschnitten und andere Kleinigkeiten gemacht. Miteinander, in aller Ruhe, in angenehmer Stimmung. So geht es dem Mann dort gut. Da macht ihm dann auch das Arbeiten da wieder Freude.
Es ist keiner da, der Blödsinnigkeiten anschafft um des Anschaffen willens. Der bei den anderen kritisiert und seins nicht hin bekommt.

Und dann, so um halb sechs Abends kommt der Bruder mit meinem Neffen und was machen die beiden Männer jetzt, so ganz spontan und jeder für sich?
"Ah, des Kastl nema ma mit in d'Werkstatt." Kastl g'schnappt, Werkzeug gepackt und aus dem Haus waren sie. So schnell hat der Bruder gar nicht mehr schauen können sind die beiden schon im Auto gesessen. Die beiden Männer sind dann noch ins Wirtshaus auf'n Kaffee und Torte gegangen. Mein Bruder hatte derweil im Keller mit dem Elektriker und einem Maurer zu tun.
Der Tischler, der ein sehr feinfühliger Mann ist, meinte zum Mann, dass der Bruder wohl sehr dominant ist. Das ist schön gesagt.

Mein Mann hat dem Bruder die rote Karte gezeigt. Als er später anrief und fragte ob sie noch im Wirtshaus seien, meinte der Mann: " Du na, wir san scho auf'n Weg hoam." Der Mann war auch wirklich schon am Gehen.
Und ich finde, der Mann macht es genau richtig. Er hält Abstand.
Und der Bruder soll es auch merken.

Es ist wohl immer was los.

Freitag, 24. Oktober 2014

Starkes Buch

Was tut eine, bei der doch einiges in Veränderung ist? Was sag ich einiges, täglich bin ich beschäftigt mit .....
Also gehe ich einkaufen, im Internet. Dann esse ich zuviel, und vor allem zuviel Zuckerhaltiges. Der Junkie läßt grüßen.
Dann hatte ich zwei schlaflose Nächte, die in einer schweren Auseinandersetzung mit der gekündigten Kollegin endete. Aber auch Klarheit brachte über ihren "Zustand".
Den Mann, der schon die Nase voll hat vom Bruder und seiner Dominanz, will und muss ich bei der Stange halten, wenn ich möchte, dass die Wohnungsrenovierung abgeschlossen wird. 
Und noch einige  Kleinigkeiten mehr ....

Eine der Einkäufe ist unten stehendes Buch. Irmi hat es in ihrem Blog erwähnt und ich muss sagen, so traurig das Thema Krebs und Sterben ist, soviel Hoffnung und Mut bringen die Menschen auf.
Die Autorin ist selbst an Krebs erkrankt und verstorben.




.... ihr Buch "Gespräche gegen die Angst" ist eine lebendige Darstellung der Erfahrungen schwer erkrankter Menschen und ihrer Helfer in der Familie, in Krankenhäuser ....  

Durch mehrere hundert Gesprächsausschnitten und durch persönliche Erfahrungsberichte der Autorin ..... einen tiefen Einblick in die seelische, körperliche und soziale Situation der Erkrankten.
Die Menschen wollen ihre Gedanken und Gefühle offen aussprechen und die Isolation, in die sie gedrängt werden, durchbrechen. Die vielen Beispiele belegen, dass die Erkrankten durch die Auseinandersetzung mit ihrer Situation und durch die einfühlende Unterstützung anderer lernen können, ihre Erkrankung, ja sogar die Möglichkeit eines nahen Todes, zu akzeptieren und sich persönlich weiterzuentwickeln.....


Samstag, 18. Oktober 2014

Unbedingt ansehen

Ich habe heute bei Frau Wildgans den folgenden Link entdeckt. Der Beitrag ist berührend ehrlich. Und zeigt auch, dass Gewalterfahrungen nicht unbedingt an die nächste Generation weitergegeben werden muss.

http://www1.wdr.de/fernsehen/information/frautv/sendungen/Gewalterfahrung104.html

Spinat mit ...



Wenn du Essen auf dem Tisch und Liebe im Herzen hast, kannst du nie lange unglücklich sein.

aus Böhmen



Freitag, 17. Oktober 2014

Ich weiß jetzt was los ist


Wieso mein Mann noch immer Abstand vom Bruder braucht. Beim Umbauen in Vaters Haus/Wohnung ist er schier verzweifelt an den beiden. Jetzt ist klar geworden was da los ist.

Nachdem ich das Bad bei meiner Familie gesehen habe und das hat wahrlich einen starken Eindruck hinterlassen, eigentlich ist das auch nicht zu Toppen, ist die Küche doch auch noch erwähnenswert.
Das Schwerwiegende an dem Gesehenen verblasst bereits. Ich beginne zu verdauen und mich zu fragen was es mit den dreien auf sich hat.

 Das Puzzle hat sich zusammengefügt. Gestern, heute.

Ich bin ja einfach so in die Küche eingetreten um zu sehen was los ist. Vermutungen von uns konnten der Realität nicht gerecht werden. Der Mann sagt, genau so habe er es sich vorgestellt. Nein, ich mir nicht, nicht so schlimm.

Tageszeitungen und Werbeschriften die auf dem Kachelofen gestapelt sind. Schön gestapelt damit sie mit einer Höhe von jeweils einem Meter nicht umfallen können. Entlang der Wände lagert Müll in Einkaufstüten. Nicht schön verräumt, nur Chaos.
Der Fußboden als solcher ist sichtbar aber schwer verdreckt. Ein Besen lehnt an der Wand und es ist erkennbar, dass da jemand den Versuch gemacht hat den Boden zu kehren. Ohne Kehrschaufel und Beserl und einem Müllsack. Der Schmutz wurde zu den Säcken gekehrt.
Ein kurzer peinlicher Augenblick mit der Schwägerin. Unsere Blicke treffen sich. Ich gehe einfach hinein und setze mich auf die Eckbank, deren Bezug schwarz vor Schmutz ist. Ja ich weiß, vielleicht hätte ich das nicht tun sollen aber ich war so peinlich berührt und ich wollte meine Schwägerin nicht kränken. Was hätte ich den sonst tun können? Zu sagen, dass ich mich wohl im Haus geirrt habe? Ich habe es nicht über’s Herz gebracht.
Ich habe mich während ich bei ihr saß nicht umgesehen, ich wollte sie nicht kränken. Aber die Küchenzeile war voll mit Klumpert, kaputten Taschenlampen, ein Innengehäuse einer Fernsehsteuerung und solche Sachen. Und alles schwer verdreckt.
Auf dem Fernseherkastl, dem Fernsehfuß, dem Receiver und anderen Gerätschaften liegt ein dunkelbrauner Schmierfilm. Jahrelang nicht abgewischt.

Und ich weiß jetzt auch wieso sie sich ständig in des Vaters Wohnung aufhalten und auch dort duschen gehen. Zu Hause haben sie nur die vermüllte Küche als Aufenthaltsort (nebst Schlafzimmer und Kinderzimmer und Bad) und das Jagdstüberl, dass aber nicht als Wohnzimmerersatz herhalten kann. Sie haben einfach keinen Platz mehr zu Hause.

Und mein Mann dreht durch, weil mein Bruder mit Schwägerin und Neffen ihre Zeit ständig in Vaters Wohnung verbringen und dort alles vermüllen. Für unsere Begriffe vermüllen und glaubt mir, dass ist schon schlimm genug.
Denn diese Familie hält fest an ihren Müll. Und wenn du wegräumen willst räumen sie den Müll wieder zurück.

Oder der Mann entsorgt viel und dann kommt er zwei Tage später wieder hin und es sieht wieder gleich aus wie vorher. Oder sie latschen durch das Zimmer mit dem neuen Laminatboden und hinterlassen grobe Spuren. Der Mann hat dann demonstrativ einen Teppich aufgelegt zum Drübergehen. Sie haben ihn verwendet!!!!!

Jetzt muss ich abschließen, mir geht der Saft aus.

Jedenfalls ist mir klar geworden dass sie Messies sind, das sie eine ernsthafte Erkrankung haben.
Und das sie gemocht werden wollen. Aber dazu später, wie gesagt jetzt braucht der grippekranke Kopf und Körper das Bett.







Donnerstag, 16. Oktober 2014

Mal wieder was anderes

Mich hat wohl ein Schnupfenvirus getroffen. Heute im Laufe des Tages kristallisierte er sich heraus, mit Kopfweh, fiebrigem Körpergefühl usw. Wie sagt mein Mann immer: "So ein Kopf muss weh tun."
Zum Glück hat mich der Homöopath zurückgerufen und mir scheint, dass das verschriebene Globuli Wirkung zeigt. Ich hoff's mal. Sonst paßt's auch.

Bücher habe ich mir bestellt und ich freue mich schon auf ruhige Stunden damit.



Sonntag, 12. Oktober 2014

Einmal Entspannung pur

Zum Glück können wir uns immer wieder Tage einbauen, in denen wir nur für uns sind. Wo ich abschalten kann. Nichts was ich sonst erlebe hat da noch eine Wichtigkeit.
So ein Tag war heute. Ich habe lange geschlafen, lange gefrühstückt, am spannenden Krimi weitergelesen, mir die Sauna um 14 Uhr eingeschalte auch wenn es draussen sonnig war. Eine angenehme tiefe Müdigkeit hat mich ins Bett kuscheln lassen.
Schade, dass Sonntag ist.


Samstag, 11. Oktober 2014

Es geht weiter

Der Beste von allen und ich sind mit Aussagen und Verhalten des Bruders konfrontiert die beleidigend und anmassend sind. Nachdem wir ihr Haus gesehen haben wird uns immer mehr klar. Trotzdem ist der rüde Umgangston meines Bruders eine Zumutung, vor allem wenn du seinen Hintergrund kennst.

Ich erzähle mal etwas ganz harmloses. Sag ich zum Bruder, dass ich einige neuwertige, schöne karierte Hemden, so wie er sie gerne trägt, noch vom Vater habe, bekomme ich zur Antwort, dass er aber nur gewaschene Sachen nimmt. Und das in einem Tonfall das jedem graust.
Ich fühle mich vor den Kopf gestoßen, mir bleibt die Spucke weg ich bin so was von beleidigt. Vaters Sachen sind alle gewaschen, alles ist gebügelt und da fehlt nirgends ein Knopf.
Zu jemand anderen würde ich sagen, ja dann nicht, glaubst du ich gebe dreckige Kleidung her.

Gut, dass war was zum Verdauen und man fragt sich auch, wie er überhaupt auf so etwas kommt. Dreckige Kleidung hergeben. Sowas.

Eine Zeit lang später, wir beladen gerade einen LKW voll Gerümpel, dass der Mann aus der Tiefgarage vom Vater geholt hat. Unsere beiden Helden helfen mit. Anschließend wollen sie ins Bräustüberl fahren, wie jede Woche.
Als wir fertig mit Beladen sind kommt die Schwägerin, die kurz vorher beim Kik Hosen und Oberteile für sie beide gekauft hat. Sie gehen sich umziehen, packen ihre alten Klamotten  in den Plastiksack vom Kik und schwupp landet der Plastiksack auf dem LKW.
Verabschieden sich von und und gehen gut gelaunt zum Auto.
Wir sind betröppelt. Es ist unfassbar.
Der Mann und ich sehen uns an, fragend ob wir jetzt schon das erlebt haben was wir gesehen haben. Wir gehen nachsehen. Ja es sind die Klamotten, sie sind normal dreckig, wie üblich nach solch einer Arbeit aber sonst noch OK.

Zum Verständnis möchte ich sagen, dass sie 15 Minuten entfernt wohnen.
Und ich würde nie auf die Idee kommen, Kleidung lieber wegzuwerfen als sie zu waschen.

Bei ihren ersten Besuch bei uns zu Hause, haben sie eine Wohnungsbesichtigung bekommen. Sie beide fragten uns erstaunt, ob wir im Bad nie mit Schimmel zu kämpfen haben?
Nein, denn nachdem ich die Schiebewände der Duschkabine demontiert habe war mit Schimmel nix mehr im Bad.

Nach meinem ungebetenen Eindringen in ihre Wohnung beim Geburtstagsfeiern, habe ich Gewissheit wie das mit der Wäsche und dem Schimmel sein könnte.
Ich mußte natürlich auf's Klo und so kam ich ins Bad. Ja was soll ich sagen. Eigentlich zu peinlich dass der Öffentlichkeit zu schildern.

Es gibt schmutzige Wäsche, die halt wochen- und monatelang aufeinander liegt. Die eigentlich gewaschen gehört. Und da sie im Bad liegt, wird sie auch feucht und nass. Lass diese Wäschehäufen eine lange Zeit liegen, dann ....
Ich war schockiert, schockiert, schockiert.
Und nicht nur ein oder zwei Wäschehaufen. Nein, der Boden vom Bad war voll mit Haufen. Und überall sonst wo eigentlich freie Ablageflächen wären lag nur Klumpert, alles schmutzig und vieles ist unnütz.
Und wenn du ständig (ich nehme an schon seit Jahren) in einem Raum feuchte Wäsche liegen hast, dort auch kein Fenster ist, du die Türe zu hast, dann kann man sich vorstellen wie es dort mit Schimmel aussieht. Ich habe keine Stelle an der Wand und auf der Decke gefunden, die nicht ohne Schimmel ist. Und das war nur das Bad!!!

Und nein, ich bin nicht schreiend und mich grausend davon gelaufen. Ich bin nicht zu meinen Mann gerannt und habe ihn nicht so schnell wie möglich ins Auto gezerrt um mit quietschenden Reifen die Flucht anzutreten.

In mir hat sich ein Hebel umgelegt. Ich war wie im Beruf. Ich spürte eine Mildheit bei mir. Der Abend wurde noch nett.
Aber, ein Supervisor sagt mir in jüngeren Jahren einmal, dass, wenn ich schon durch den Kakao gezogen werde, dann muss ich ihn nicht auch noch trinken.
Mein Bruder spielt sich als äußerst penibler Mensch auf. Selbst bringt er nicht viel auf die Reihe und was er anfängt macht er nicht fertig und man merkt, dass er nur gepfuscht hat.
Was tust du  mit so einem Menschen? Wie geht man mit so einem Exemplar um? Der Typ ist jetzt 58 Jahre, an dem haben sich schon alle die Zähne ausgebissen. Er ist stur und uneinsichtig.
Wir haben eine gemeinsame Sache begonnen und da müssen wir so gut wie möglich durch.

Mein Mann hat sich schon einige Male umgedreht und ist einfach gegangen. Vor lauter Zorn und Frustration. 

Freitag, 10. Oktober 2014

Ein Eindruck

Eigentlich eine happige Geschichte mit dieser zu mir gekommenen Familie. Ich habe lange überlegt, ob ich sie überhaupt erzählen darf, weil fein ist sie nicht und ich will nicht das eigene Nest beschmutzen. Aber die Erlebnisse sind einfach zu abstrus. Die Ignoranz hat mich und den Mann schon einige mal an den Rand gebracht.

Wir kennen jetzt die mitgeerbte Familie seit Dezember 2013. Als ein sehr guter Freund meines Mannes die drei Leute (Halbbruder, Schwägerin und Neffen) sah, meinte er zu meinen Mann Karl: „Du hast es auch nicht leicht“. Dieser Ausspruch wird sich bewahrheiten.

Wir waren am letzten Wochenende das dritte Mal bei ihnen. Der Bruder hatte Geburtstag und wir wurden zum Grillen eingeladen. Zwei Kilo geräucherten Speck, Holzofenbrot, Wurst und Käse haben wir mitgebracht. Dinge vom Bauern, die er mittlerweile gerne isst. Keine Essenswaren vom Lidl.
Die paar Mal die wir bei ihnen waren sitzen wir in einem ans Haus angebauten Raum, einem Stüberl mit einigen kleineren Jagdtrophäen, Sitzgruppe, Geschirrschrank, Kühlschrank, ein Computer, eine Kaffeemaschine,…eigentlich alles was man so zum Leben im Haus braucht, ist dort.
Die Stufen zum Eingang sind mit Holz begrenzt und mit Kies und Schutt aufgefüllt. Große Löcher machen den Aufstieg die Leitn (Haus an den Hang gebaut) hinauf gefährlich. Wenn man den Raum betritt fällt die Verwahrlosung auf. 
Der Boden über den jeder mit seinen dreckigen und staubigen Schuhen latscht, auf den sich der  langhaarige Hund, dessen Pelz vor Staub und Schmutz grau und braun ist, wälzt. Schmutz der sich über Wochen angesammelt hat und nicht weggekehrt und gewischt wurde.

Wieso ist der Bruder jetzt noch nicht zu Hause? Und was macht er überhaupt noch in des Vaters Wohnung? Der Fliesenleger braucht ihn nicht zum Zusehen bei der Arbeit.
Einige Stunden vorher, schaute ich in der alten Wohnung vorbei und sah das übliche Bild der letzten Monate. Der Fliesenleger hackelt und er sitzt am Tisch und zipfet (wia an Schnuller hod er hoit  s'bierflaschl im Mund) ein Bier nach dem anderen. Manchmal wird er lästig und weiß etwas besser (dafür hat er die Kraft).
Der Kühlschrank dort ist immer bestückt mit Bier, was heißt bestückt, voll geräumt. Du machst den Schrank auf und siehst überall nur Bier. Das so viel Bier überhaupt in einem Kühlschrank passt?

Wir holen also den Bruder ab, und fahren mit ihm nach Hause. Und was tue ich!!! Karl und Bruder gehen in das Stüberl und ich stapfe die bröselnde Betontreppe zur Schwägerin in die eigentliche Wohnung hinauf. Einfach so, ganz selbstverständlich. Nicht zum Aufhalten. Ich will wissen wie die Wohnung aussieht. Wir haben eine starke Vermutung.

Und noch immer waren wir mit unserer Vermutung zu naiv. 

Fortsetzung folgt. Das wird mir zuviel für einen post.


Donnerstag, 9. Oktober 2014

Der Anfang ...... vom Ende?

„Kann man’s noch regeln?“, das hat mein Vater meinen Mann am Abend gefragt. Mein neu erworbener Halbbruder, mein Mann und ich saßen um Vaters Bett im Pflegeheim.
„Ja, man kann es noch regeln. Wir werden uns bemühen“, sagt mein Mann.
„Gut.“

Aus den Umständen heraus, bin ich zu einem Halbbruder, einer Schwägerin und einem Neffen gekommen.
Ich, das Einzelkind, habe Familienzuwachs bekommen. So schnell kann das gehen.
Der Mann hat mich im Dezember 2013 gedrängt, diesen Bruder anzurufen. Die Zeit war reif dafür. Der Vater im Pflegeheim. Der Dorftratsch enorm. Diebe sind wir, den Vater habe ich ins Heim gesteckt um mich zu bereichern usw.
Und so kam ich zum Bruder. Hätte ich das nicht getan wäre sein Anwalt zu mir gekommen.
Der Mann und ich haben den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Und so sind wir, die Kinder, die gesetzlichen Erben. 50:50.
Würden wir nicht den Weg der Einigung gehen, würde keiner gewinnen. Nur miteinander sind wir stark.
Das sag ich, weil ich sehe auf was wir zusteuern. Können, aber nicht müssen.
Zwei so unterschiedliche Familienverhältnisse.
Am Wochenende traf mich der Blitz und ich dachte mir, wir sind dieser Familie geschickt worden. Wenn ich mich da nur nicht täusche. So im Helferwahn!!

Nein, Jetzt ohne Schmäh, es ist vieles im Argen. Zum Glück weiß ich noch nicht was noch auf ich zukommen wird.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Grab und Kreuz



Ich übe mich in christlichen und gesellschaftlichen Konventionen und habe Freude dabei. 
Und auch wenn ich mich vorgeblich anpasse, so steht doch das Grab und das Kreuz für sich. 

Die Steine sind Bruchsteine vom Untersberg, auch der große Stein ist vom Berg. Einschlüsse von Fossilien sind erkennbar. 
Das Kreuz selbst hat mir ein Bekannter verkauft. Es ist sein Meisterstück, vor etlichen Jahrzehnten über dem Feuer geschmiedet in einer Schmiede in Innergebirg. Nichts da mit Fabriksarbeit oder gegossenem Stahl. Es hing seit Jahren an der Wand in seiner Werkstatt. Ich sehe es als Leihgabe.

Es war für mich klar, dass das Grab anders sein muss. War der Vater schon anders, drücke auch ich mich dadurch aus.


Dienstag, 7. Oktober 2014

Morgen wird's was geben

Heute war der Mann zu Hause und hat unsere Duschtasse herausgestemmt, die Plastikteile der Duschkabine von der Wand montiert und zerlegt und die Silikondichtungsstreifen von den Fliesen gekletzelt. Wieso so viel Mühe, noch dazu von einem Mann der bei Renovierungsarbeiten zwei linke Hände hat?
Morgen kommt die Firma und montiert eine neue Duschwanne, größer, niedriger. Und vor allem, wir bekommen endlich eine Duschkabine mit Tür zum Öffnen. Die Zeiten der Schiebetüren mit ständigem Schimmelbefall, den du eh nicht wirklich wegbekommst, sind somit vorbei.

Vor einem Jahr habe ich im Schimmelbekämpfungswahn, die Schiebetüren auseinandergeschraubt. Sauber habe ich alles bekommen, keine Frage. War wirklich toll. Aber, und hier kommt das große Problem, ich habe die Schiebetüren nicht mehr zusammenmontieren können, da einige Schrauben und Rollen durch den Rost zerbröselt sind.
Wir haben also seit einem Jahr ein schimmelfreies Badezimmer, mit einer Duschkabinenabdeckung von ca. 20 cm pro Seite. Der Rest war für uns und das Wasser offen und frei.

Die neue Duschwanne, die Glaskabine und die Montage kosten eine Menge Geld. Die Vermieterin hat sich bereit erklärt die Kosten bis auf die Duschkabine zu übernehmen. Ist alles super, trotzdem fliest da ganz schön viel Geld hinein.

Und als ob das nicht genügt, ist der Mann heute auch noch stocksauer, unrasiert und irgendwie fern der Heimat als ich am Nachmittag nach Hause komme.
Er müsse so viel machen, immer er, ich mache gar nichts. Bringe nur Arbeit nach Hause und sage zu ihm „Mach du“. Jeder von meiner neuen Familie (Bruder,…) will was von ihm (stimmt wirklich; ist echt schauderbar).
Der Mann war heute definitiv zu viel alleine. Da hatte er zu viel Zeit zum Nachdenken.

Und damit nicht genug:
Gestern habe ich endlich vier Esstischsessel in einem Outlet bei uns am Land gefunden. Gekauft und Heim transportiert habe ich sie. Wachsen muss der Mann. Wachs habe ich natürlich auch gekauft, nicht das er auf die Idee kommen könnte seine Arbeit nicht zu erledigen!
Und weil wir bzw. er gerade dabei sind, werden wir morgen meinen schönen Bauerntisch vom Opa wieder aus dem Keller hoch holen. Der jetzige Küchentisch kommt wieder da hin von wo ich ihn her habe, nämlich in die Wohnung des Vaters. Hinübertransportieren muss natürlich der Mann (mit mir?).

Also bei der Dusche da kann er nicht mehr aus, aber beim Tisch, den Sesseln,…….

Mal sehen wie weit wir kommen ohne schwer wiegender Beziehungskrise.
Ach, der Mann spricht wieder mit mir! Wo den dieses und jenes sei? Tja, da wirst du wohl selber schauen müssen! Nein, das sage ich jetzt nicht!!!!! Ich bin hilfsbereit, das ist gut.