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Samstag, 25. Oktober 2014

Etwas Neues, etwas Altes

Ich habe den Homöopathen gefragt, von wo man Kraft herbekommt. Er meinte, dass die Kraft nicht von aussen kommt, sondern wir sie in uns haben. Es kommt darauf an, wie viel Kraft gebunden ist. Und wenn sich was gelost hat wird wieder Kraft frei für anderes.
Wie schaut es da mit der Kraftaufteilung bei mir aus?

Ich konnte endlich das Trauma, das mich jahrzehntelang begleitet hat, sehen. Tief sehen. Ich bin wochenlang an die Orte gefahren, wo es geschehen ist. Bin dort gestanden, gesessen, gegangen und habe tief hingespürt in mich. Ganz tief, bis ins Babyalter. Was ich gesehen und gespürt habe hat mich nicht von den Füßen geworfen. Es ist die Geschichte die ich spüre, die mich durchdringt. Und es ist die Wandlung die ich mit allen Fasern erlebe.

Das ich als Kind Erlebnisse so interpretiert habe, wie ich sie interpretiert habe ist mir auch nachvollziehbar. Ein Kind hat ein magisches Denken. Jetzt würde ich das so nicht mehr sehen.
Das Gefühl der Haltlosigkeit, der Glaube jemand zu brauchen der mir Halt gibt, dass ist in dieser Zeit begründet. 
Die Angst vor der Erinnerung an die Haltlosigkeit und dann die Angst vor der Angst.
Und wenn heftige Auseinandersetzungen drohen, dann wird dies angetriggert.
Viel zuviel Angst, viel zu viel Glauben.
Es haben sich jahrzehntelange Ängste und Betrachtungen gelöst. Ich habe sie gesehen, ich bin sie durchgegangen. Und immer wieder bekomme ich mich.

Ich bin auch zu meiner Mutter hingefahren. leider aus der Gegebenheit wegen der Erbschaft. Erst wollte ich mich drücken. "Pfui deifi, des muas i ma ned gebn, das i do a nu hi foahr."
Aber ich habe mir dann gedacht, ich packe den Stier bei den Hörnern. Mit der gesunden Distanz die ich schon habe. 
Und ich habe nur mehr Kälte in mir gespürt als ich dort  in dem Haus war. Kein Trigger mehr, keine Schweißausbrüche, kein Davonlaufen mehr. Ich habe diese Mutter mit ihren Spielchen angesehen und fühlte nur mehr Kälte.
Und ich habe beschlossen, so was wie bei meinem Vater wird mir hier nicht passieren. Ich behalte ich die Situation im Auge.

Der Mann ist als Zwischenpolster eingebaut. Ich coache ihn im Umgang und Verständnis von dieser Mutter. Aber keine Sorge, der Kontakt beschränkt sich bei mir auf zwei, drei mal im Jahr. Meine Distanz gebe ich nicht auf. ich kenne schließlich die Alte und weiß zu was das führt. Oft genug schon erlebt. Der Mann kann es oft nicht so nachvollziehen, er zeigt sich aber durch eigenes Erleben und auf die Nase fallen lernfähig.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
liebe Grüße
ganga

2 Kommentare:

  1. Es liest sich, dass Du auf einem guten Weg bist und wenn es nicht mehr triggert, ist schon viel gewonnen. Dass die Kraft in uns drin ist, sagt meine beste Freundin, die ja auch meine Wegbegleiterin ist, auch immer zu mir. Ich glaube, je mehr frau Abstand zu den alten Dramen gewinnt, desto besser kann sie den Zugang zu dieser Kraft finden und sinnvoll mit ihr umgehen.

    Dir auch einen schönen Sonntag!

    Lg
    Clara

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  2. Das habe ich auch oft und immer wieder gemacht, an die alten orte gefahren. im auto gesessen und da gestanden und geguckt.......aber die puzzleteile wollen bis heute nicht zusammen passen.
    es fehlen menschen, die ich nicht auffinden kann und die anderen sind tot.und die noch leben, vor denen habe ich undefinierbare angst. ich gehe nicht hin. (eine ist es, die noch lebt)
    ich freue mich für dich, dass du es so gut hinkriegst. alles wird gut.
    m.

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